Der Markt II

Marktformen

Es ist notwendig, die Märkte nach der Anzahl der Marktteilnehmer zu unterteilen, weil sich die Preisbildung anders vollzieht, wenn auf der Angebots- oder Nachfrageseite viele, wenige oder nur ein Marktteilnehmer auftreten.

Anbieter
Viele Wenige Einer
 Nachfrager Viele (Zweiseitiges)
Polypol
Angebotsoligopol Angebotsmonopol
Wenige Nachfrageoligopol Zweiseitiges Oligopol Beschränktes Angebotsmonopol
Einer Nachfragemonopol Beschränktes Nachfragemonopol Zweiseitiges Monopol

Beim Polypol sind eine sehr große Anzahl von Anbietern und Nachfragern des gleichen Gutes auf dem Markt. Der Anteil des einzelnen Anbieters ist dabei sehr klein; man nennt dies atomistisch – der Einzelne hat keinen Einfluss auf die Preisbildung. Würde er einen niedrigeren Preis verlangen als die Konkurrenz, würden alle Nachfrager – unter den Voraussetzungen der vollkommenen Konkurrenz – zu ihm wechseln. Wegen seines kleinen Marktanteils könnte er die Nachfrage nicht befriedigen. Das Gleiche gilt für den Nachfrager. Auch er kann den Marktpreis durch sein Verhalten nicht ändern. Erst wenn sich mehrere Anbieter oder Nachfrager in gleicher Weise verhalten, bekommen sie Einfluss auf dem Markt. In einem solchen Fall spricht man jedoch nicht mehr von einem Polypol.

Die Anbieter und Nachfrager müssen also den herrschenden Preis akzeptieren. Sie verhalten sich nur noch als Mengenanpasser: Der Anbieter bestimmt die Menge, die er zum vorgegebenen Preis verkaufen will; der Nachfrager bestimmt, welche Menge er einkaufen will.

Ein Oligopol liegt vor, wenn auf der Angebots- oder Nachfrageseite nur wenige Marktteilnehmer einer Vielzahl gegenüberstehen. Im Falle eines Angebotsoligopols liegt die Marktmacht bei wenigen Anbietern, die sich auf dem überschaubaren Markt gegenseitig beobachten und beeinflussen können. Der Preis kann im Oligopol durch den Einzelnen beeinflusst werden. Deshalb liefern sich Oligopolisten häufig schwere Preiskämpfe, die dazu führen, dass die Anbieter durch Preisabsprachen ein gemeinsames Vorgehen anstreben, um auf den verlustreichen Preiskampf zu verzichten.

Im Monopol steht auf der Angebots- oder Nachfrageseite nur ein Marktteilnehmer. Ein Angebotsmonopolist ist konkurrenzlos und kann den Preis selbst bestimmen, aber nicht beliebig hoch ansetzen. Bei steigenden Preisen muss er beachten, dass die Nachfrage zurückgehen kann. Dies trifft insbesondere auf Güter zu, bei denen ein Ausweichen auf Ersatzgüter möglich ist. Der Monopolist wird den Preis so wählen, dass noch genügend Nachfrager auf sein Produkt zurückgreifen, damit er seinen Gewinn maximieren kann.

Der Markt II: Übung

Ordnen Sie den folgenden Beispielen die Marktformen zu.

Arbeitsauftrag: Klicken Sie die richtige Lösung an.

Der Markt II: Aufgaben

Testen Sie Ihr Wissen an folgenden Beispielen:

Aufgaben:

1 Erläutern Sie, weshalb ein Anbieter seine Produktion völlig einstellen kann, ohne den Preis des Gutes mit seinem Verhalten zu beeinflussen.
2 Erläutern Sie, was man unter einem Mengenanpasser versteht.
3 Erklären Sie, weshalb der Monopolist den Preis seines Gutes nicht beliebig hoch ansetzen kann.

Lösungen

Der Einzelne hat keinen Einfluss auf die Preisbildung, weil sein Anteil am Gesamtmarkt zu gering ist. Fällt sein Angebot weg, so fällt das nicht ins Gewicht.

Sowohl Anbieter als auch Nachfrager sind im Polypol Mengenanpasser. Sie können den Marktpreis nicht beeinflussen, da sie als einzelne zu unbedeutend sind. Sie können lediglich entscheiden, ob, und wenn ja, welche Menge sie anbieten bzw. nachfragen. Sie passen ihre Menge an den herrschenden Marktpreis an.

Wenn der Monopolist den Preis zu hoch ansetzt, verliert er Käufer. Dies ist besonders dann der Fall, wenn er Güter anbietet, die nicht lebensnotwendig sind oder für die es Ersatzprodukte gibt. Die Absatzmenge sinkt in diesen Fällen unter die gewinnmaximale Menge.