Das Angebot
Erklärungen
Die Unternehmen wollen durch den Verkauf von Gütern den maximalen Gewinn erzielen. So erklärt sich, dass das Angebot steigt, wenn sich der Marktpreis erhöht. Umgekehrt sinkt das Angebot, wenn sich der Marktpreis verringert.
Wenn der Preis steigt, erhöht sich das Angebot:

Fallende Preise bewirken einen Angebotsrückgang:

Das Angebot ist – neben dem Preis – von weiteren Faktoren abhängig:
Produktivität des Unternehmens:
Je niedriger die Produktivität des Unternehmens ist, um so höher sind die Stückkosten und damit die Preisvorstellungen der Unternehmer. Betriebe mit hoher Produktivität können zu einem niedrigen Preis anbieten.
Produktionskapazität des Unternehmens:
Das Unternehmen verhält sich als Mengenanpasser. Da es den Preis nicht beeinflussen kann und die Stückkosten normalerweise an der Kapazitätsgrenze am geringsten sind, wird die Angebotsmenge an der Kapazitätsgrenze liegen. Dort ist der Unternehmergewinn am größten. Ein Beispiel soll dies verdeutlichen:
Ein Unternehmen bietet u.a. das Gut A an. Zur Produktion fallen pro Monat 12.000,00 € fixe Kosten (z.B. Gehälter, Abschreibungen) an. Die fertigungsabhängigen Kosten (Material, Stücklöhne) betragen 3,50 € pro Stück. Der Marktpreis beträgt 9,50 €. Bei einer Ausbringungsmenge von 3.000 Stück hat das Unternehmen seine Kapazitätsgrenze erreicht. Kosten, Erlöse und Gewinn verlaufen für dieses Beispiel folgendermaßen:
| Menge (St.) | Fixkosten (€) | Variable Gesamtkosten (€) | Gesamtkosten (€) | Erlöse (€) | Gewinn (€) |
| 0 | 12.000,00 | 0,00 | 12.000,00 | 0,00 | – 12.000,00 |
| 500 | 12.000,00 | 1.750,00 | 13.750,00 | 4.750,00 | – 9.000,00 |
| 1.000 | 12.000,00 | 3.500,00 | 15.500,00 | 9.500,00 | – 6.000,00 |
| 1.500 | 12.000,00 | 5.250,00 | 17.250,00 | 14.250,00 | – 3.000,00 |
| 2.000 | 12.000,00 | 7.000,00 | 19.000,00 | 19.000,00 | 0,00 |
| 2.500 | 12.000,00 | 8.750,00 | 20.750,00 | 23.750,00 | 3.000,00 |
| 3.000 | 12.000,00 | 10.500,00 | 22.500,00 | 28.500,00 | 6.000,00 |
Bei einer Menge von 2.000 Stück erzielt das Unternehmen weder Gewinn noch Verlust. Dieser Punkt wird Gewinnschwelle oder auch Break-Even-Point genannt. Steigt die Verkaufsmenge über diesen Punkt hinaus, so wird der Gewinn immer größer. An der Kapazitätsgrenze ist er am größten, weshalb der Unternehmer diese Menge auf den Markt bringen wird.

Preise der Produktionsfaktoren:
Eine Erhöhung des Lohnniveaus führt dazu, dass einige Unternehmen nicht mehr konkurrenzfähig sind und aus dem Markt ausscheiden. Verringern sich die Kosten für die Rohstoffe, so können bisher unwirtschaftlich arbeitende Unternehmen zusätzlich in den Markt eindringen. Das Angebot steigt.
Preise anderer Güter:
Das Angebot ist auch von den Preisen derjenigen Güter abhängig, die mit dem angebotenen Gut konkurrieren (Substitutionsgüter) oder komplementär zum angebotenen Gut sind. Steigt der Preis eines Substitutionsgutes (Gut A), so kann man erwarten, dass vermehrt das angebotene Gut (B) nachgefragt wird. Daraufhin steigt das Angebot für Gut B. Wenn der Preis für ein Komplementärgut (A) steigt, so muss man davon ausgehen, dass die Nachfrage nach dem Komplementärgut (B) sinkt. Das Angebot von Gut B wird also sinken.
Gewinnerwartungen:
Unternehmer investieren in ihre Kapazität, wenn sie für die Zukunft eine verbesserte Gewinnsituation erwarten. Durch die gestiegene Kapazität erhöht sich das Angebot. Umgekehrt werden die Unternehmen bei schlechten Gewinnerwartungen Kapazitäten abbauen oder notwendige Ersatzinvestitionen nicht vornehmen.
Ändern sich andere Determinanten als der Preis des Gutes, so kommt es zu einer Verschiebung der Angebotskurve.
Verbessern sich die Gewinnerwartungen, verschiebt sich die Angebotskurve nach rechts:

Steigen die Preise der Produktionsfaktoren, kommt es zu einer Linksverschiebung der Angebotskurve:

Das Angebot: Übung
Entscheiden Sie, ob die folgenden Aussagen richtig oder falsch sind.
Arbeitsauftrag: Klicken Sie die richtige Lösung an.
Das Angebot: Aufgaben
Testen Sie Ihr Wissen an folgenden Beispielen:
Aufgaben:
1 Beschreiben Sie allgemein den Zusammenhang zwischen Preis und Angebot.
2 Nennen Sie weitere Einflussgrößen auf das Angebot.
3 Übernehmen Sie folgende Koordinatensysteme und zeichnen Sie den Zusammenhang zwischen dem Angebot des Gutes A und dem Preis des Gutes B, wenn Gut B ein Substitutionsgut bzw. Komplementärgut ist.
4 Das Angebot verändert sich von A0 auf A1. Nennen Sie fünf mögliche Ursachen der Veränderung.

5 Begründen Sie, wie sich das Angebot verändert, wenn die Unternehmen staatliche Zuschüsse (Subventionen) erhalten.

