Personalführung I
Begriff
Die Personalführung befasst sich mit den Beziehungen zwischen Unternehmensleitung, Vorgesetzten und Mitarbeitern und deren Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg und das Betriebsklima.
Motivation
Mitarbeiter zu führen bedeutet, sie in ihrem Verhalten und ihren Einstellungen hin auf die gewollte Erreichung der Unternehmensziele zu bewegen.
Motivation ist eine Antriebskraft, die durch innere oder äußere Motive zu einem bestimmten Verhalten bewegt (Beweggründe des Handelns).
Die Motivation der Mitarbeiter ist eine wichtige Funkion der personellen Führung, insbesondere die Leistungsmotivation. Sie stellt die psychologische Leistungsbereitschaft eines Menschen dar. Dabei wird davon ausgegangen, dass jeder Mensch Bedürfnisse hat, von denen er hofft, dass diese durch seine Arbeitsleistung befriedigt werden.
Die Bedürfnispyramide nach Maslow
In seiner Bedürfnispyramide teilt der Psychologe Abraham Harold Maslow die Motive in fünf Stufen unterschiedlicher Wichtigkeit ein, wobei eine höhere Stufe erst dann angestrebt wird, wenn die darunter liegenden ausreichend befriedigt sind.
Folgende Bedürnisgruppen bildet Maslow:

Die unterste Stufe der Bedürfnispyramide umfasst eine Vielzahl von Stoffen, wie Nahrung, Wasser und Sauerstoff, physikalischen Bedingungen, wie Temperatur und Licht sowie anderen materiellen und nicht-materiellen Dingen, die wir rein körperlich benötigen, um leben zu können.
Bei den physiologischen Bedürfnissen handelt es sich somit um Defizitbedürfnisse. Wenn sie nicht befriedigt sind, geht es uns schlecht.
Das Sicherheitsbedürfnis ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Es verändert sich auch im Laufe seines Lebens – in der Regel wird das Bedürfnis nach Sicherheit mit zunehmendem Lebensalter größer.
Das Sicherheitsbedürfnis ist ein Defizitbedürfnis. Zum Teil versuchen Menschen ihr Sicherheitsbedürfnis zu befriedigen, indem sie alle Unsicherheiten und Unbekannten in ihrem Leben strikt vermeiden. Dadurch verhindern sie ihr eigenes Wachstum.
Zu den Zugehörigkeitsbedürfnissen gehören:
- erfüllende soziale Beziehungen zu anderen Menschen eingehen
- eine soziale Rolle in der Gesellschaft erfüllen
- Liebe geben und empfangen
Die Zugehörigkeitsbedürfnisse sind ebenfalls Defizitbedürfnisse. Solange sie nicht erfüllt sind, stellt sich keine Zufriedenheit ein.
Zu den Achtungsbedürfnissen zählen die Bedürfnisse nach Erfolg, Freiheit und Unabhängigkeit sowie nach Ansehen, Anerkennung und Prestige.
Die Achtungsbedürfnisse sind Defizitbedürfnisse, wobei auch hier wieder gilt, dass sich diese in ihrer Intensität von Person zu Person stark unterscheiden können.
Das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung drückt sich durch den Wunsch aus, das eigene Potential möglichst voll auszuschöpfen.
In welcher konkreten Form dies geschieht, ist höchst individuell.
Bei dem Bedürfnis nach Selbstverwirklichung handelt es sich um ein Wachstumsbedürfnis. Zufriedenheit ist ohne Selbstverwirklichung möglich. Die Arbeit an der eigenen Selbstverwirklichung macht glücklich.
Maslow geht davon aus, dass die Motivation der Mitarbeiter steigt, wenn das Unternehmen zunehmend die Bedürfnisse erfüllt (sicherer Arbeitsplatz und ausreichendes Einkommen) oder die Erfüllung in Aussicht stellen kann (z. B. über Aufstiegsmöglichkeiten).
Kritisch ist zu dem Modell nach Maslow anzumerken, dass schon die Teilbefriedigung einer Bedürfnisstufe die darüber liegende aktivieren kann und selbst beim Erreichen höherer Kategorien wieder untergeordnete Stufen an Bedeutung gewinnen können. Möglich erscheint auch, dass bestimmte Stufen einfach übersprungen werden, z. B. wenn ein Mitarbeite, derr zum Abteilungsleiter befördert wurde (Erfüllung von Achtungs-bedürfnissen), dabei aber unter den Kollegen sehr unbeliebt ist und kaum positive soziale Kontakte hat.