Regionale Antworten auf den Klimawandel

CO2-Emissionen senken durch regionale Produkte

Die Bedeutung der CO2-Emissionen für den Klimawandel sind im vorherigen Kapitel erläutert worden. Deutlich wurde auch, dass die Lösungen im Rahmen einer weltweiten Klimapolitik schwierig sind, weil es hier sehr unterschiedliche Interessen zwischen den Staaten gibt. Im Folgenden soll verdeutlicht werden, wie jeder Einzelne durch seine Konsumgewohnheiten zu einer aktiven Klimapolitik beitragen kann.

In den westlichen Industriestaaten haben wir uns als Konsumenten daran gewöhnt, dass Obst und Gemüse zu jeder Jahreszeit verfügbar ist. Erdbeeren und Spargel im Winter? Exotische Früchte aus aller Welt? Kein Problem, die leicht verderblichen Früchte werden per Flugzeug nach Deutschland transportiert und gelangen dann per LKW rasch auf unsere Märkte und in unsere Geschäfte. Diese logistische Kette ist perfekt organisiert und sorgt für ein umfangreiches Angebot an Früchten unabhängig von der Jahreszeit. Allerdings hat dieser Luxus einen hohen ökologischen Preis, bedingt durch den aufwändigen Transport und die damit verbundenen Emissionen. Ein alltägliches Beispiel soll dies verdeutlichen:

 

Die Video-Beiträge zum Thema „Superfoods“ verdeutlicht die Hintergründe und die Auswirkungen unseres Konsumverhaltens. Der individuelle Teil, den jeder Bürger zu einer aktiven Klimapolitik beitragen kann, liegt damit klar auf der Hand: Eine stärkere Ausrichtung unserer Konsumgewohnheiten – hier im Lebensmittelbereich – auf regionale Produkte und eine Anpassung an die jahreszeitlichen Angebote auf lokalen Märkten würde dazu beitragen, viele Emissionen überflüssig zu machen. Darüber hinaus hätte ein solches Konsumverhalten auch noch positive Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft, die durch eine größere Nachfrage gestärkt würde. Arbeitsplätze und Kaufkraft blieben in der Region erhalten. Ein Beispiel für solche Initiativen ist die Regionalkampagne Original Regional der Metropolregion Nürnberg.

Was hier als Beispiel für den Lebensmittelbereich dargestellt wurde, gilt auch für andere Bereiche unseres Konsums. Ein stärkeres Bewusstsein für die Zusammenhänge und die Auswirkungen unseres Konsumverhaltens und eine stärkere Orientierung auf regionale Märkte und Produkte kann zur Lösung von einigen Umweltproblemen beitragen und auch die Vielfalt von Angeboten und Dienstleistungen in unserem regionalen Umfeld erhalten. Dies würde allerdings ein Umdenken bei vielen Bürgern voraussetzen, die bei ihren Kaufentscheidungen allein den Preis im Blick haben.