Globalisierung im wirtschaftlichen Bereich

Die Verflechtung von Volkswirtschaften

Märkte und Produktionen in verschiedenen Ländern werden immer mehr  voneinander abhängig. Dies ist auf den verstärkten internationalen Austausch von Gütern, Dienstleistungen, Kapital und Technologie zurückzuführen. Der Export und Import von Waren ist in marktwirtschaftlichen Systemen altbekannt. Weltweit wurde und wird mit Waren und Dienstleistungen gehandelt. Der Welthandel ist in den letzten Jahren aber extrem gewachsen. Seit 2000 hat sich der Wert der global gehandelten Waren mehr als verdoppelt. Seit den 1970er-Jahren hat er sich sogar versiebenfacht. Der globale Handel ermöglicht den beteiligten Ländern, Waren und Dienstleistungen zu kaufen, die sie im eigenen Land gar nicht oder nicht so günstig bekommen. Umgekehrt können sie eigene Produkte ins Ausland verkaufen und fördern so das Wachstum ihrer Wirtschaft. Die rasante Entwicklung des Welthandels in den letzten Jahrzehnten wird in der folgenden Statistik der World Trade Organization  (WTO) verdeutlicht:
Da weltweit Handelsschranken zwischen den Staaten abgebaut werden und der Produktionsfaktor Kapital gobal problemlos einsetzbar ist und weil neue Kommunikationsmöglichkeiten (Internet) grenzenlos angewendet werden können und die Transportmittel verbessert und -kosten gesenkt werden konnten, wird verstärkt in solchen Staaten produziert, die die höchsten Kostenvorteile bieten. Kennzeichnend für die Globalisierung ist, dass diese Kostenvorteile nicht nur für Endprodukte (z.B. Computer aus China) gesucht werden, sondern für jedes Einzelteil, aus dem das Endprodukt besteht (vgl. Beispiel Automobil unten).
Der Prozess der Globalisierung erhöht so den Wettbewerbsdruck zwischen den einzelnen Unternehmen und Staaten. Er hat darüber hinaus erhebliche Auswirkungen auf den Wohlstand der Länder und die Sicherheit der Arbeitsplätze. Am Beispiel unseres Nachbarn Frankreich lässt sich gerade genau studieren, wie eine Volkswirtschaft und damit eine ganze Gesellschaft unter Druck geraten, wenn die Wirtschaft eines Landes mit anderen Ländern nur ungenügend konkurrieren kann.

Als Beispiel, das die Internationalisierung der Produktion verdeutlicht, soll ein europäisches Auto dienen; bei dem abgebildeten Auto kommen die einzelnen Komponenten aus folgenden Ländern:

Beispiele für Handelsabkommen und Freihandelszonen:

  • Die Amerikanische Freihandelszone „Free Trade Area of the Americas“ (FTAA). Sie soll die 34 Staaten in Nord-, Süd- und Mittelamerika sowie in der Karibik (ohne Kuba) umfassen, ist allerdings noch nicht endgültig realisiert. Das Gebiet würde ca. 800 Millionen Verbraucher umfassen .
  • Der Verband Südostasiatischer Nationen, ASEAN (Association of Southeast Asian Nations), ist eine internationale Organisation südostasiatischer Staaten mit Sitz in Jakarta (Indonesien). Das Gebiet umfasst ca. 585 Millionen Einwohner.
  • Die Afrikanische Wirtschaftsgemeinschaft – African Economic Community – die 2001 in der Afrikanischen Union (AU) aufgegangen ist.
    Das Gebiet umfasst ca. 960 Millionen Einwohner in 54 Staaten.
  • Die Europäische Union (EU) besteht aus 28 europäischen Staaten. Das Gebiet umfasst ca. 500 Millionen Einwohner. Der europäische Binnenmarkt ist der (am Bruttoinlandsprodukt gemessene) größte gemeinsame Markt der Welt.