Demografischer Wandel
Aufgaben:
- Lesen Sie den Text (M1) und notieren Sie sich die wichtigsten Fakten in Stichpunkten!
- Experimentieren Sie mit der Bevölkerungspyramide (M2) des Statistischen Bundesamtes. Verschieben Sie die Leiste der Jahreszahlen auf die Jahre 1950, 2021 und 2070. Notieren Sie sich ihre Beobachtungen.
- Beschreiben Sie die Veränderungen der Bevölkerungspyramide und überlegen Sie, welche Folgen die sich bis 2060 verändernde Bevölkerungsstruktur haben wird. Nutzen Sie dazu auch die Statistiken. (M3)
Lösungen
M1 Bevölkerungsentwicklung, Altersstruktur und Lebenserwartung bis 2060
Im Jahr 2050 wird ca. jeder Dritte 60 Jahre oder älter sein. Das statistische Bundesamt erwartet, dass die deutsche Bevölkerung von 80,2 Millionen Einwohner im Mai 2011 (Quelle: Zensus 2011) auf 74 Millionen Einwohner zurückgeht. Deutschland steht nach Einschätzung von Experten ein „dramatischer“ Alterungsprozess seiner Bevölkerung bevor. Nach den jüngsten Berechnungen wird im Jahr 2050 jeder dritte in Deutschland lebende Bürger 60 Jahre oder älter sein. Gründe hierfür sei eine steigende Lebenserwartung bei gleichzeitig sinkenden Geburtenzahlen.
Nach Auffassung vieler Fachleute ist die demographische Entwicklung nur mit einer grundlegenden Reform der Sozialsysteme zu meistern. Die beitragsfinanzierte Alterssicherung, Gesundheits- und Pflegeversicherung könne in Zukunft allenfalls eine Basis der Versorgung sichern. Das heute erreichte Leistungsniveau muss begrenzt werden, wenn die Belastung der aktiven Erwerbstätigen nicht ins Untragbare steigen soll. Konkret sprechen sich Experten für eine Senkung des Rentenniveaus sowie für eine Eigenbeteiligung der Versicherten aus.
Deutschland hat eine der weltweit niedrigsten Geburtenraten, in keinem Land der Europäischen Union leben so wenige Kinder wie in der Bundesrepublik. politische Bemühungen, diesen Trend umzukehren, waren erfolglos. Elternzeit für Väter, Kindergeld, Ausbau der Kinderbetreuung – all die Bemühungen in der Familienpolitik der Bundesregierung haben nichts genutzt: Viele junge Deutsche haben keinen Mut mehr zur Familie. Verwunderlich ist dies nicht, wenn man bedenkt, dass nach dem deutschen Mikrozensus 2010 sogar 18,7 Prozent der Minderjährigen als „armutsgefährdet“ gelten. Ende 2010 lebten nach Angaben der Statistiker 1,96 Millionen Kinder unter 18 Jahren in Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften. Besonders häufig sind Kinder von Alleinerziehenden betroffen. Für jedes dritte Kind in dieser Gruppe sind staatliche Hilfen die Haupteinnahmequelle. Vor diesem Hintergrund erscheinen vielen jungen Menschen Kinder als ein Armutsrisiko.
Mehr Informationen finden Sie in folgenden Infografiken:
