Selbstbewertung und Selbstregulation

Aufgaben:

1. Informieren Sie sich über die Theorie der Selbstregulation nach Albert Bandura.

2. Fixieren Sie zentrale Informationen.

3. Ergänzen Sie die fachlichen Zusammenhänge um ein eigenes Beispiel aus Ihrer beruflichen Praxis bzw. dem Schulalltag.

Informationstext1

Die Theorie der Selbstregulation Albert Banduras hängt eng mit dem Konzept der Selbstwirksamkeit zusammen. Bandura beschreibt hier den Prozess der intraindividuellen Handlungssteuerung.

Der Prozess der Selbstregulation besteht nach Bandura aus den drei Komponenten „Selbstbeobachtung“, „Selbstbewertung“ und „Selbstreaktion“, welche auf einander folgen und sich gegenseitig beeinflussen:

Selbstbeobachtung (Selfmonitoring)

Die Selbstbeobachtung erfüllt die Funktion, aktuelle Gefühle, Verhalten und die zugehörigen situativen Bedingungen zu registrieren. So werden wichtige Erkenntnisse über die eigene Person und ihre Wirkung gewonnen. Die so erfassten Daten können wiederum bereits selber motivierend wirken.

Selbstbewertung (Selfevaluation)

Bei der Selbstbewertung wird das Beobachtete i.S.d. bereits Erreichten, mit den eigenen internen Standards (Anspruchsniveau, Ziele) abgeglichen und hinsichtlich der Kriterien „Erfolg“ bzw. „Misserfolg“ bewertet. Die zugrunde liegenden Standards entspringen dabei ausschließlich den inneren Eigenschaften einer Person.

Selbstreaktion (Selfreaction)

Aus der Selbstbewertung folgen die Selbstreaktionen der Person. Diese äußern sich sowohl affektiv, also auch kognitiv und materiell.

  • affektive Reaktionen: d.h. emotionale Befindlichkeiten i.S.v. Stolz oder Unzufriedenheit
  • kognitive Reaktionen: d.h. die Einschätzung, wie gut die gesetzten Ziele erreicht wurden. Diese Einschätzung der eigenen Kompetenzen ist die Grundlage für die Erwartung, auch folgende Aufgaben eher gut oder schlecht bewältigen zu können (= Selbstwirksamkeitserwartung, vgl. Abschnitt „Aspekte der Selbstwirksamkeit)
  • materielle Reaktionen, d.h. kleinen Belohnungs- und Bestrafungsrituale, mit denen eine Person ihr eigenes Verhalten steuert (z.B. die Kaffeepause nach erfolgreicher Erledigung eines wichtigen Teilabschnittes oder die „Verweigerung“ eines Kinoabends, so lange sich die dreckige Wäsche noch im Kleidersack türmt).

Vor allem die affektiven und kognitiven Reaktionen und besonders die so entwickelte Selbstwirksamkeitserwartung wirken wieder zurück auf Selbstbeobachtung und Selbstbewertung. Dabei gilt, dass vor allem eine positive Selbstwirksamkeitserwartung leistungsförderlich wirkt, da zunehmend höhere Ziele gesetzt und selbstbewusst angegangen werden.

Ozimek et al. (2017) haben untersucht, warum Menschen soziale Medien wie Facebook nutzen, indem sie über 500 Menschen online nach ihrer Persönlichkeitsstruktur und ihrer Nutzung dieser Plattform befragt haben. Es zeigte sich, dass viele Menschen Facebook deshalb nutzen, weil es Vergleiche mit anderen sehr einfach macht und dadurch Menschen besonders anzieht, denen solche Vergleiche wichtig sind. Ozimek et al. (2017) nehmen an, dass die Selbstregulation Menschen dazu bringt, soziale Medien zu nutzen und auch die Art der Nutzung beeinflusst, denn Menschen nutzen soziale Medien als Werkzeug, um sich gut zu fühlen.

Stangl, W. (2018). Stichwort: ‚Selbstregulationstheorie‘. Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik. http://lexikon.stangl.eu/2929/selbstregulationstheorie/ (2018-08-28)

Quellen: