Merkmale des Begriffs Lernen

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„Unter Lernen verstehen wir alle nicht direkt zu beobachtenden Vorgänge in einem Organismus, vor allem in seinem zentralen Nervensystem (Gehirn), die durch Erfahrung (aber nicht durch Reifung, Ermüdung, Drogen o.Ä.) bedingt sind und eine relativ dauerhafte Veränderung bzw. Erweiterung des Verhaltensrepertoires zur Folge haben.“

(Treml, zit. aus Göhlich, Zirfas: Lernen: Ein pädagogischer Grundbegriff. Kohlhammer Verlag 2007, S. 31)

Ausgehend von dieser Definition lassen sich folgende Merkmale des Lernens ableiten:

• Lernen ist ein nicht-beobachtbarer Prozess.
• Lernen führt zu einer Veränderung des Verhaltens.
• Lernen basiert auf der Grundlage von Erfahrungen.
• Die Verhaltensänderung ist relativ dauerhaft, d.h. über längere Zeit verfügbar
• und nicht auf Reifung, Ermüdung, Drogen o.ä. zurück zu führen.

Exemplifikation I:
Ein Freund macht gerade den Führerschein. Dazu geht er zuhause mehrfach die Fragebögen durch. Vor der Prüfung kann er alle Fragen beantworten, ohne dass man ihm die möglichen Antworten vorgibt. Während der Prüfung fällt ihm aber nichts mehr ein. Trotzdem kann man sagen, dass ihr Mitschüler etwas gelernt hat.

Durch Stress, Prüfungsangst oder sonstige Variablen konnte er in der Prüfungssituation sein Wissen nur nicht abrufen.

Exemplifikation II:
Sie beobachten ihre kleine Schwester, die sich eigentlich noch nicht anziehen kann, wie sie sich zufällig einen Pullover über den Kopf zieht. Man kann nicht davon ausgehen, dass sie gelernt hat, sich anzuziehen. Sie hat sich den Pulli ja nur zufällig richtig über den Kopf gezogen. Wahrscheinlich kann sie diesen Vorgang nicht wiederholen.

Das Verhalten ist also noch nicht über längere Zeit verfügbar.