Die Kommunikationstheorie (nach Paul Watzlawick und Mitarbeiter)
Lernsituation „Philip und der Streit mit seinem Vater“
Der 18-jährige Philip besucht die 11. Klasse der Fachoberschule. Seine Leistungen sind bisher vor allem in Englisch und Mathematik sehr schlecht und er läuft Gefahr, die Probezeit nicht zu bestehen. Als seine Eltern im November auf dem Elternsprechtag der Schule waren, haben sie von der Situation ihres Sohnes erfahren.
Vor allem Philips Vater reagiert darauf sehr ungehalten und schimpft eines Abends laut mit Philip.
„So kann das in der Schule nicht weitergehen. Ich werde es nicht weiter akzeptieren, dass du den ganzen Tag vor dem Fernseher herum sitzt und nichts für die Schule tust. Wenn du endlich lernen würdest, hättest du auch keine Schwierigkeiten in der Schule.“
„Immer setzt du mich so unter Druck. Es war doch deine Idee, dass ich auf diese verdammte Fachoberschule gehe. Wenn ihr mich nicht ständig so gedrängt hättet, könnte ich bestimmt schon eine Lehre als Landschaftsgärtner machen, das wäre mir sowieso viel lieber.“
„Jetzt aber mal halblang. Ich habe dich doch nur an der FOS angemeldet, weil du kaum Bewerbungen geschrieben hast, und auf die wenigen, sind doch lauter Absagen gekommen.“
„Ich lerne doch viel, aber in der Schule habe ich dann oft alles wieder vergessen.“
„Dein Klassenlehrer hat mir mitgeteilt, dass du schon mehr als zwanzig Fehltage nach nur einem knappen halben Jahr hast. Da kann man natürlich keine guten Noten erwarten. Aber wenn du meinst. Wenn man deiner Argumentation glaubt, dann bist du halt einfach zu dumm für die FOS. Du wirst es sicher nicht schaffen und kannst dich gleich abmelden.“
„ Na klar Papa, du hast wie immer recht. Wenn du nicht wärst, wäre ich bestimmt schon in der Gosse gelandet.“
„ Sag mal, wie redest du eigentlich mit mir. Ich bin dein Vater und habe immer nur das Beste für dich gewollt. Da kann man doch erwarten, dass der eigene Sohn etwas Dankbarkeit zeigt.“
„ Dankbarkeit? Für deine ständigen Beschimpfungen und Demütigungen? Bestimmt nicht. Lass mich doch einfach endlich in Ruhe.“
Philip überlegt sich gegen Abend, ob er, dass er jetzt volljährig ist, sich nicht einfach von der Schule abmeldet und sich nun intensiv um eine Ausbildung als Landschaftsgärtner bemüht.
Aufgaben:
1. Informieren Sie sich über die Kommunikationstheorie nach Paul Watzlawick.
2. Fassen Sie die zentralen Erkenntnisse in einem MindMap zusammen.
3. Stellen Sie mögliche vier Störungen in der sozialen Kommunikation zwischen Philip und seinem Vater dar und erläutern Sie diese mit Hilfe der relevanten Aussagen der Kommunikationstheorie von Paul Watzlawick. (Gehen Sie dabei auf drei verschiedene Axiome ein!)
4. Zeigen Sie die Möglichkeit der Ich-Botschaften zur Verbesserung der Kommunikation zwischen Philip und seinem Vater auf und begründen Sie diese mit der Kommunikationstheorie von Paul Watzlawick.
Anmerkungen: Bei der Beantwortung der Fragen in Prüfungen ist immer darauf zu achten, dass sowohl die allgemein theoretischen Inhalte zum gefragten Aspekt als auch die Beispielsanteile vorhanden sind. Wichtig ist, dass klar zu erkennen ist, wie genau sich das Beispiel auf die allgemeinen Inhalte zurückführen lässt.