ZRM/ Wechselwirkungsprozesse

Aufgaben:

1. Informieren Sie sich über das Grundkonzept des Zürcher- Ressourcen- Modells.

2. Fixieren Sie zentrale Aspekte in einer anschaulichen Übersicht in Ihren Unterlagen.

3. Verdeutlichen Sie sich anhand eines selbstgewählten Beispiels und unter Einbezug des ZRM das Zusammenwirken von Emotion, Motivation und Kognition.

Informationsmaterial (1)

Ausgehend von einer ganzheitlichen Betrachtung des Menschen ist die Annahme einer beständigen Wechselwirkung zwischen psychischen Kräften, Fähigkeiten und Funktionen unabdingbar. Auf der Grundlage des Rubikon-Modells entwickelten die Schweizer Psychologen Storch und Krause das Zürcher- Ressourcen- Modell (ZRM). Es handelt sich dabei sowohl um ein theoretisches Modell, das die Erkenntnisse der Hirnforschung, der Psychoanalyse und der Motivationspsychologie verbindet, als auch ein konkretes Trainings- bzw. Coaching-Programm für Gruppen und Einzelpersonen. Ziel des ZRM ist es dabei, den Menschen zu befähigen, selbstbestimmt Ziele zu entwickeln und in Handlungen umzusetzen.

Grundlage des Modells ist die Annahme, dass jeder Mensch eigenes, positives Veränderungspotential besitzt, um aktuelle Problemlagen zu bewältigen. Diese Ressourcen befinden sich im ZRM vor allem in der Gesamtheit der neuronalen Verbindungen einer Person.

Folgende Phasen/ Teilschritte sind im Rahmen des ZRM vorgesehen, wobei ein ZRM-Coaching sowohl alle Schritte des Modells, als auch gezielt nur einzelne Etappen durchlaufen kann:

Entscheidungen für oder gegen etwas werden dabei in allen Phasen auf der Grundlage sogenannter somatischer Marker getroffen. Somatische Marker sind Emotionen oder Körperempfindungen, die i.d.R. unbewusst mit einem Ereignis oder einem Objekt verbunden sind und die bei entsprechenden Hinweisreizen ausgelöst werden (z.B. Zucken eines Auges, Gefühl von Schmetterlingen im Bauch, unwillkürliches Lächeln usw.). Auf dieser Grundlage weiß die betroffene Person, wie sie einer aktuellen Situation gegenüber eingestellt ist.

Folgendes Video von Maja Storch soll der Verdeutlichung des ZRM dienen:

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Vergegenwärtigt man sich das ZRM als Prozess, so kann das Eingangs angesprochene Zusammenwirken von Kognition, Emotion und Motivation im kompletten Trainingsverlauf verdeutlicht werden:

Das Bewusstmachen unbewusster Motive und Emotionen durch Bildbetrachtungen (Phase 1) stellt einerseits den Aspekt der Wahrnehmung in den Fokus, und verlangt andererseits psychische Fähigkeiten und Funktionen wie das Denken und die Sprache. Mit der Überschreitung des Rubikons (Phase 2) wird eine Zielsetzung konkretisiert (Sprache) und im Gedächtnis gespeichert. Von Bedeutung sind hierbei die positiven Emotionen gegenüber diesem Ziel. Ist das Ziel gesetzt, ist die betreffende Person stark motiviert, dieses auch umzusetzen.

Im Rahmen der präaktionalen Phase (Phase 3) sind dann Gedächtnisleistungen gefragt. Es gilt, die durch somatische Marker (abgespeicherte Empfindung von Emotionenwahrnehmbaren Ressourcen zu erfassen und im neuen Kontext abzuspeichern. Durch Erinnerungshilfen werden die Emotionen des Menschen berührt.

In Phase 4 sollen die abgespeicherten Inhalte dann im Bedarfsfall wieder abgerufen werden können (Gedächtnis). Dies setzt sowohl Motivation als auch kognitive Aspekte wie das Denken und die Sprache voraus. Auch Phase 5, die Anwendung des Gelernten im Alltag, fokussiert die Gedächtnisleistung, wobei auch hier die Motivation der betreffenden Person unerlässlich ist.

Eine erfolgreiche Umsetzung der Phasen verschafft auf mehreren Ebenen positive Emotionen.

(1) Quelle: Krause/ Storch: Ressourcenorientiert coachen mit dem Zürcher Ressourcen Modell – ZRM, in: Psychologie in Österreich, 2006, abgerufen unter http://ww.lernwerkstatt.ch/dateien/zuercher-ressourcen-modell.pdf