Aufgaben des Kindergartens: Förderung physischer Kompetenzen/ Motorik

Aufgaben:

1. Informieren Sie sich über die genannte Aufgabe des Kindergartens.

2. Überlegen Sie, welche Inhalte zentral sind und weitergegeben werden müssen. Fixieren Sie diese.

3. Überlegen Sie sich zwei konkrete Möglichkeiten, wie die behandelte Aufgabe im Kindergarten umgesetzt werden kann. Beziehen Sie auch praktische Erfahrungen mit ein.

4. Reflektieren Sie die Bedeutung dieser Aufgabe für die Kinder, die Eltern und das pädagogische Fachpersonal.

Informationsmaterial auf Grundlage des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplanes:

Eine Aufgabe des Kindergartens nach dem Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan (BEP) ist die Förderung physischer Kompetenzen. Hierzu zählt auch die die Förderung der Motorik im Sinne der grob- und feinmotorischen Kompetenzen[1] der Kinder.

Motorik (lat. movere = bewegen) bezeichnet die Gesamtheit aller Bewegungen eines Menschen. Dabei unterscheidet man Grob- und Feinmotorik: Grobmotorik impliziert alle Bewegungen von Kopf, Schultern, Beinen, Armen, Rumpf und Becken. Feinmotorik umfasst alle Bewegungen von Fingern, Zehen und Gesicht, z.B. Augen- und Mundmotorik. Ein Kind erforscht sein Umfeld im Wesentlichen durch Bewegung. Dabei benötigt es nicht nur Kraft und Ausdauer, sondern auch einen guten Gleichgewichtssinn und die Fähigkeit, den Körper zu koordinieren. Durch Bewegung gewinnt das Kind Schritt für Schritt an Selbstvertrauen. Neben dem positiven Effekt auf die körperliche Gesundheit und Leistungsfähigkeit, hat die Motorik eine spezielle Bedeutung für die kindliche Gesamtentwicklung: Die Bewegung ist für die Wahrnehmung, die kognitive und emotionale und nicht zuletzt für die soziale Entwicklung von Bedeutung.

Grundsätzlich können durch Maßnahmen zur Bewegungsförderung Verbesserungen vor allem hinsichtlich folgender Aspekte erreicht werden:

  • gesundheitliche Aspekte: altersgemäße Wachstums- und Entwicklungsanreize, Ausgleich von Bewegungsmangel,
  • motorische Aspekte:  vielfältige Bewegungserfahrungen, Erweiterung der motorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten, wobei auch feinmotorische Fertigkeiten nicht vernachlässigt werden sollten.
  • soziale Aspekte: Bewegungsspiele als Möglichkeit, soziale Verhaltensweisen zu fördern.

Die Motorik ist eng verbunden mit sensorischen und psychischen Prozessen. Deshalb spricht man auch von „Psychomotorik“. Nach Eggert (Quelle) ist „Psychomotorik die Förderung der Entwicklung von Kindern durch das Zusammenspiel von Bewegen, Denken, Fühlen und Orientieren im Spiel oder einer anderen bedeutungsvollen sozialen Handlung zusammen mit anderen“ . Gemeint sind andere Kinder, aber auch der Pädagoge oder Therapeut. Im Rahmen der psychomotorischen Erziehung wird besonderer Wert gelegt auf Übungen in folgenden Bereichen:

  • Sinneserfahrung (taktile, visuelle, akustische Reize)
  • Körpererfahrung (Bewegungs- und Lageempfinden)
  • großräumige Bewegungserfahrung (Raumorientierung, Überwinden von Hindernissen)
  • kleinräumige Bewegungs-/Materialerfahrung (Geschicklichkeit, Auge-Hand-Koordination)

[1] Bayerischer Bildungs- und Erziehungsplan, S. 48, 342ff. (https://www.ifp.bayern.de/imperia/md/content/stmas/ifp/bildungsplan.pdf)