Merkmale der Entwicklung

Differenzierung und Integration

Entwicklungsverläufe zeigen in allen Altersstufen immer charakteristische Merkmale, die als Differenzierung und Integration bezeichnet werden.

Die Frage, die dabei im Vordergrund steht ist: Was verändert sich im Laufe der Entwicklung und wie können diese Veränderungen beschrieben werden?

Aufgaben:

1. Informieren Sie sich mit Hilfe des Informationstextes über die Merkmale der Entwicklung.

2. Fassen Sie die fachlichen Informationen schriftlich zusammen.

3. Überlegen Sie sich konkrete Beispiele, an denen das Wirken der aufgeführten Merkmale deutlich wird.

Informationstext

Durch die Differenzierung wird ein anfangs grober Ausgangszustand, im Verlauf des Entwicklungsprozesses immer feiner und spezifischer (eben differenzierter).

Exemplifikation

Zu Beginn der menschlichen Entwicklung sind die Emotionen nicht in der Vielfalt vorhanden, wie sie es beim Erwachsenen sind. Sie entstehen aus einem anfangs unstrukturierten Erregungszustand (Lust/Unlust). Im Laufe der Entwicklung heben sich die zunächst diffus verschwommenen Emotionen immer deutlicher voneinander ab. Sie werden voneinander unterscheidbar. So werden beispielsweise Gefühle deutlich als Frustration, Wut, Trauer, Scham oder Enttäuschung (Unlust) erkannt, sowolh aber auch als Freude, Wohlbefinden, Stolz oder Glücksgefühl (Lust).

Sroufe (1979) nahm bereits an, dass ein Neugeborenes nur zwischen drei Emotionsvorläufern unterscheidet. Zwischen Vergnügen/Freude, Ängstlichkeit/Furcht und Wut/Ärger. Ab dem 36. Lebensmonat hat das Kind dann eine ganze Reihe voneinander unterscheidbarer Emotionen, die sich im Laufe der Zeit entwickelt haben.

Mittels der Integration werden nun die zunächst voneinander unabhängigen Entwicklungsverläufe zu einander in Beziehung gesetzt.

Exemplifikation

Im Bereich der Emotionen sind Integrationsprozesse wie folgt zu verstehen. Die durch die Differenzierung entstandenen Veränderungen (neue Emotionen) müssen in Beziehung zueinander gesetzt werden. Das heißt, es kann nur dann zu einem sinnvollen Entwicklungsgeschehen kommen, wenn die unterscheidbaren Gefühle zueinander in Beziehung gesetzt werden und aufeinander abgestimmt werden. Ebenso kommt es zu einer Beziehung zwischen Gefühlen und anderen psychischen Bereichen wie Motivation oder Kognition.

Integration in der Entwicklung der Gefühle bedeutet also zum einen, dass der Mensch vorher isoliert erlebte Gefühle zueinander in Beziehung setzt sowie deren auslösenden Reize im Bereich der Wahrnehmung und die folgenden Reaktionen kognitiver wie motivationaler Art im Zusammenhang sieht.

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