Sigmund Freuds Lebenslauf und dessen Sichtweise auf den Menschen

Aufgaben:

1. Informieren Sie sich über den Begründer der Psychoanalyse Sigmund Freud.

2. Recherchieren Sie im Internet nach spannenden weiteren Fakten zur Person (Besondere Forschungsgebiete, Bücher, weitere Bekannte Familienmitglieder, Persönlichkeit,…)

3. Fassen Sie die zentralen Erkenntnisse in einem Datenblatt zur Person zusammen.

4. Reflektieren Sie, die Bedeutung der persönlichen Lebensgeschichte Sigmund Freuds für diese Theorie.

Siegmund Freud

Unter Laien ist Sigmund Freud, der bekannteste Vertreter des Fachs Psychologie. Fachlich betrachtet gilt der österreichische Psychiater (geb. 06.05.1856, gest. 23.09.1939) als Begründer der Psychoanalyse. Er begann 1873 sein Medizinstudium und spezialisierte sich auf nervöse Störungen. Freud glaubte, dass die alleinige Ursache psychischer Störungen im Bereich der Sexualität zu finden sei. (vgl. Libidoentwicklung) Er wehrte sich gegen die Auffassung der Psychologie des 19. Jahrhundert, die sich ausschließlich mit dem Bewusstsein eines Menschen befasste. So forschte Freud über 40 Jahre lang mit Hilfe der Methode der freien Assoziation, die ihm Zugang zum Unbewussten (vgl. „Eisbergmodell“) seiner Patienten verschaffen sollte.

Die psychoanalytische Theorie der Persönlichkeit, die Freud aufbauend auf seiner psychiatrischen Praxis und seiner jahrelang durchgeführten Selbstanalyse entwickelte, enthält Angaben über die Struktur der menschlichen Persönlichkeit, deren Dynamik (vgl.Instanzenmodell) und deren Entwicklung, sowie zur Entstehung und Behandlung seelischer Störungen.

Seine Theorie der Psychoanalyse hat noch heute großen Einfluss auf die Psychologie und benachbarte Wissenschaften.

Freuds Sicht auf den Menschen

Grundlegend für das Menschenbild von Sigmund Freud ist, dass er den Menschen als ein dynamisches System versteht, das von verschiedenen Energien gesteuert wird. (vgl. Grundannahme – Trieblehre) Das Ziel jedes Verhaltens ist die Triebreduktion, d.h. die Befriedigung der Lust und das Freisetzten von Energien.

Das Menschenbild von Freud wird daher auch als mechanistisch bezeichnet. Der Mensch handelt angetrieben von seinen inneren Trieben. Ein autonomes Handeln wird ihm so abgesprochen.

Nach seiner Auffassung wird der Mensch von sexuellen und aggressiven Impulsen gesteuert. Dabei ist anzumerken, dass Freuds Sicht auf den Menschen stark von seiner persönlichen Biografie beeinflusst ist. Er selbst war jüdischer Abstammung und erlebte den Antisemitismus. Desweiteren litt Freud lange Zeit seines Leben unter Depressionen und Angststörungen. Die Erweiterung seiner Theorie um den Todestrieb, vollzog er als er den blutigen Ersten Weltkrieg erlebt hatte.

Seine Theorie beschreibt Mechanismen im Sinne von Ursache-Wirkungszusammenhängen. Verhalten in der späten Kindheit bzw. im Jugend- und Erwachsenenalter wird rückwirkend erklärt, jedes Verhalten hat seine Ursache in der Vergangenheit. (vgl. Grundannahme psychischer Determinismus)

Insgesamt weist die Sichtweise Freud’s also eher pessimistische Züge auf. Er nimmt an, dass aufgrund der grundlegenden Triebgesteuertheit eine Verbesserung sozialer und kultureller Zustände nur schwer möglich ist. Denn Eltern erziehen ihre Kinder wieder nach ihren verinnerlichten Wert- und Normvorstellungen und somit ist gesellschaftliche Veränderung nur begrenzt zu realisieren.