Welche Anforderungen werden an eine Datenbank gestellt?
Wie wir im vorhergehenden Kapitel erfahren haben, erleichtern der Aufbau und die sorfältige Konzeption einer Datenbank die übersichtliche und redundanzfreie Speicherung umfangreicher Datenbestände erheblich.
Damit der nicht zu gering einzuschätzende Aufwand, welcher damit einhergeht, am Ende auch ein zufrieden stellendes Ergebnis liefert, können die Anforderungen, welche an ein fertiges Datenbanksystem gestellt werden, wie folgt zusammengefasst werden:
| Eigenschaft | Erläuterung |
| Redundanzfreiheit | Nach Möglichkeit sollte jede Information nur einmal gespeichert werden, sodass das Weglassen eines Faktums nicht zu einem Informationsverlust insgesamt führt: Z.B. birgt das mehrmalige Speichern von Ortsnamen und Postleitzahlen die Gefahr, durch Redundanz zu Widersprüchen und dadurch zu Inkonstistenzen zu führen. Alle Ortsnamen und Postleitzahlen bis auf ein jeweiliges „Exemplar“ sollten daher aus der Datenbank beseitigt werden. |
| Datenintegrität (Datenkonsistenz) | Durch die Redundanzfreiheit ist die Datenintegrität automatisch gegeben. |
| Datenmanipulierbarkeit | Informationen müssen – je nach Rechtehierarchie – veränderbar sein, z.B. bei einer Adressänderung eines Mitarbeiters oder Kunden. So sollten bestimmte Benutzer das Recht haben, die Daten zu ergänzen, zu aktualisieren und zu löschen. |
| Datenunabhängigkeit | Die Informationen sollen unabhängig vom Anwendungsprogramm gespeichert werden können: Eine Information, die von einem Datenbankmanagementprogramm (z.B. MS Access) erzeugt wurde, muss auch von einem anderen Programm gelesen werden können. Z.B. sollte auch mit einem Lohnabrechnungssystem auf die Personaldaten zuzugreifen sein. |
| Konfigurationsunabhängigkeit | Das Datenbanksystem soll unabhängig von der Hardware- und Softwareumgebung, wie z.B. dem Betriebssystem sowie von der Art des Netzwerkes sein. Was bei MS Access nur bedingt der Fall ist, kann mit einer Datenbank, welche über das Internet erreichbar ist, realisiert werden. So können Kunden eines Onlinehandels unabhängig vom verwendeten Betriebssystem (plattformunabhängig) oder Browser auf dessen Sortiment zugreifen. |
| Flexibilität | Die Daten sollen in beliebiger Form verknüpfbar sein. So muss es z.B. möglich sein, über eine Abfrage alle Kunden über 60 Jahre auszuwählen, welche im PLZ-Bereich 90 wohnen. |
| Mehrfachzugriff | Es soll ein gleichzeitiger Zugriff mehrerer Benutzer auf die Datenbank möglich sein. So muss es z.B. möglich sein, dass ein Mitarbeiter eines Onlineversenders die Preise aktualisiert, während Kunden Änderungen an ihrer Adresse vornehmen. Der gleichzeitige Zugriff auf ein und denselben Datensatz ist auch hier nicht möglich – aber auch unerwünscht. |
| Effizienz | Die Reaktionszeiten auf Abfragen oder Datenmanipulationen sollen möglichst kurz sein, was u.a. erreicht wird, dass Widersprüchlichkeiten und Redundanzen vermieden werden und das Datenaufkommen auf ein Minimum reduziert wird (siehe Redundanzfreiheit). |
| Benutzerfreundlichkeit | Die Informationen sollen einfach zugänglich sein, dazu sollte die Benutzersprache leicht zu erlernen sein und durch eine grafische Benutzeroberfläche unterstützt werden, welche möglichst intuitiv gestaltet ist. So sollen z.B. Bestellformulare des Versenders weitest gehend selbsterklärend sein. |
| Datensicherheit | Das Datenbankmanagementsystem sollte Sicherheitsspeicherungen (Backups) und Rekonstruktionsverfahren (Recovery) unterstützen, um ungewollten Informationsverlust, z.B. durch Hardware-Ausfälle oder Programmfehler, zu vermeiden. |
| Datenschutz | Persönliche Daten sind vor unberechtigtem Zugriff zu schützen. Dies kann durch eine differenzierte Rechtevergabe erfolgen. So haben z.B. nur Personen der Schulverwaltung Zugriff auf die persönlichen Daten der Personen innerhalb der Schule. |