Schlüsselbegriffe zum Ost-West-Konflikt:
Sie sind in diesem Kapitel u.a. auf folgende Begriffe gestoßen, deren Kenntnis vorausgesetzt wurde:
- UNO: Die UN wurde 1945 als Nachfolgeorganisation des Völkerbundes in San Francisco gegründet, ihr Hauptsitz ist New York (daneben: Genf und Wien), 2009 waren 192 Staaten Mitglied der UN. Ihre Hauptaufgaben bestehen in der Sicherung des Friedens und der Beseitigung von Friedensbedrohungen, der Verständigung der Völker untereinander, der internationalen Zusammenarbeit zur Lösung wirtschaftlicher, kultureller, sozialer und humanitärer Probleme etc. – dies alles auf der Grundlage der Gleichberechtigung der Staaten und der Selbstbestimmung der Völker (Art. 1 UN-Charta).
- Containment-Policy: Die außen- und sicherheitspolitische Strategie der USA seit 1946/47, die darauf gerichtet war, die Expansionsbestrebungen der Sowjetunion und des Kommunismus einzudämmen, und
u.a. zur Gründung der NATO führte. - Stellvertreterkrieg: Bewaffnete Auseinandersetzung zwischen kleineren Staaten, die zum Einflussbereich jeweils verschiedener Großmächte gehören und gleichsam stellvertretend für diese die Auseinandersetzung führen.
- Heißer Draht oder rotes Telefon: Metapher für eine ständige telefonische Verbindung zwischen den Regierungen der USA und der UdSSR.
- Prager Frühling: Der Begriff „Prager Frühling“ bedeutet die Phase der Reformbewegung in der Tschechoslowakei unter Alexander Dubcek, die durch Truppen der Warschauer-Pakt-Staaten niedergeschlagen wurde. Dubcek, die Symbolfigur des Prager Frühlings, will den Sozialismus im Sinne eines Dritten Weges demokratisieren und ihm ein „menschliches Antlitz“ verleihen. Es sollen soziale Gerechtigkeit (Abbau sozialer Ungleichheit, Schutz der sozial Schwachen) und soziale Sicherheit (soziale Sicherungssysteme) geschaffen werden.
- Breschnew-Doktrin: Grundsatz der „beschränkten Souveränität“ der sozialistischen Staaten; Bezeichnung für den anlässlich der Besetzung der Tschechoslowakei im August 1968 erhobenen Interventionsanspruch der Staaten des „sozialistischen Lagers“ (Ostblock) gegenüber solchen sozialistischen Staaten, die vom innerstaatlichen Modell der Sowjetunion in wichtigen Punkten abwichen oder deren Interessen insbesondere dem Zusammenhalt des sowjetischen Herrschaftsbereichs zuwiderliefen.
- Glasnost und Perestroika: Schlagwort für die von Gorbatschow nach seinem Amtsantritt als Generalsekretär der KPdSU (1985) eingeleiteten politischen und wirtschaftlichen Reformen in der Sowjetunion. Ursprünglich mit dem Ziel einer Modernisierung der UdSSR unter Beibehaltung der Führungsrolle der KPdSU, geriet die von einer breiten öffentlichen Diskussion (Glasnost) begleitete Perestroika seit dem Ende der 1980er Jahre in eine tiefe Krise. Ihr endgültiges Scheitern, bedingt durch die sich zuspitzenden Wirtschaftsprobleme, durch Machtkämpfe (Höhepunkt der Putsch orthodox-kommunistischer Kräfte vom August 1991), Nationalitätenkonflikte und Unabhängigkeitsbestrebungen der Republiken der UdSSR, führte schließlich zum Zerfall der Sowjetunion. Damit verbunden war die Abkehr vom Führungsanspruch der Sowjetunion im Ostblock. Sie ermöglichte auch in den anderen europäischen kommunistischen Staaten gesellschaftliche Umwälzungen.
Wichtige Sachverhalte - Das sollten Sie wissen: Ost-West-Konflikt
Sie haben in diesem Kapitel folgende wichtige Sachverhalte kennengelernt und sollten über sie verfügen können:
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Während des zweiten Weltkrieges gab es einen Zusammenschluss von Ländern, die gemeinsam gegen Nazi-Deutschland vorgingen. Mitglieder dieser „Anti-Hitler-Koalition“ waren die USA, Großbritannien und die UdSSR.
- Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Welt in zwei Machtblöcke geteilt, hinter denen die zwei Supermächte USA und UdSSR standen. Die anderen Staaten wurden als Verbündete oder Satellitenstaaten mehr oder weniger freiwillig Teil der Blöcke. Die Grenze zwischen den Blöcken nannte man den „Eisernen Vorhang“. In Deutschland lief der eiserne Vorhang quer durch das Land und teilte es in die BRD und die DDR (Deutsche Demokratische Republik).
- Unter dem Begriff „Kalter Krieg“ versteht man die Spannungen zwischen den beiden Blöcken, einen andauernden Fast-Kriegszustand, der das politische und gesellschaftliche Leben der Jahre bis ca. 1990 prägte. Verbunden damit waren ein permanentes Vergleichen der Leistungsfähigkeit der beiden Systeme (Systemkonkurrenz) in Sachen Sport, Technologie und Wissenschaft sowie ein atomares Wettrüsten, das auf beiden Seiten enorme finanzielle Ressourcen band.