Völkermord
Der Ursprung des Antisemitismus
Überblick zur Entstehungsgeschichte
Antisemitismus galt in der Hitlerzeit offiziell als „Bewegung gegen die Beherrschung des geistigen und wirtschaftlichen Lebens durch das Judentum“. Er war das zentrale Anliegen des Nationalsozialismus und unterschied die NS-Ideologie maßgeblich von anderen faschistischen Bewegungen. Während der Zeit des Nationalsozialismus ist die schärfste Abkehr von der Toleranz als dem Kernstück des Liberalismus in Form des nationalsozialistischen Antisemitismus zu verzeichnen; dieser Antisemitismus nahm während der Zeit des Dritten Reiches seine unmenschlichste Form an.
In den christlichen Gesellschaften gab es seit der Kreuzigung Jesu Antisemitismus. Primär entstand er aus religiöser Überzeugung, zeigte aber auch immer wieder wirtschaftliche Ursachen. Wegen des mittelalterlichen Zinsverbots für Christen und des Grunderwerbsverbots für Juden war die jüdische Bevölkerung traditionell auf Handels- und Geldgeschäfte festgelegt, zumal Juden auch nicht in die christlichen Zünfte aufgenommen wurden, weshalb ihnen das Handwerk als Einkommensquelle verschlossen blieb.

So kam es zu der paradoxen Situation, dass christliche Unternehmer in der Phase des Frühkapitalismus auf Kredit angewiesen waren. Von Christen konnte man den Kredit nicht beziehen, da es ihnen verboten war, Kreditgeschäfte zu tätigen. So blieben nur die Juden als Kreditgeber – und für diesen unchristlichen Dienst durfte man sie gleichzeitig verachten.
Die wirtschaftliche Bedeutung des Judentums nahm vor allem während der Zeit der Industrialisierung zu. Gleichzeitig wuchs aber auch mit dem entstehenden Nationalismus die Missgunst der anderen Bevölkerungsgruppen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nahm die latente Judenfeindschaft in Deutschland und Europa daher neue Züge an. Auf der einen Seite lieferten pseudo-wissenschaftliche Rassetheorien eine Legitimation für Fremdenhass; auf der anderen Seite wurden durch die Gründung des Deutschen Reiches 1871 und das von oben verordnete Nationalgefühl die Ausgrenzungstendenzen gegenüber Minderheiten unterstützt. 1873 forcierte die Wirtschaftskrise eine politische Bewegung gegen das deutsche Judentum.
Hitlers Antisemitismus war geprägt von der Deutschtumsideologie Österreichs vor 1900. Die Deutschtumsideologie war eine Besonderheit des Vielvölkerstaates der Donaumonarchie. Hier war die völkisch-rassische Ideologie besonders stark ausgeprägt.
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| Phase der Verfolgung und Entrechtung | Phase der Vernichtung | ||||||||||||
Aus Adolf Hitlers Lebensgeschichte:
Der Beamtenssohn aus der Grenzstadt hat, soweit zu übersehen, keine persönlich negativen Erfahrungen mit Juden gehabt. Im Gegenteil: Ein jüdischer Arzt pflegte seine Mutter, wohlhabende Juden kauften seine Bilder, einem jüdischen Regimentsadjutanten verdankte er den Vorschlag zum EK I, das er seit 1918 stets mit besonderem Stolz getragen hat. Trotzdem wurde aus dem ursprünglich neutral-unbefangenen Verhältnis Hitlers zum Judentum mit der Zeit ein Hass, der sich zur fixen Idee steigerte. Noch im politischen Testament im Führerbunker Berlins […] bewahrte er sich ausgerechnet den letzten Satz dafür auf, die Führung der Nation und die Gefolgschaft zur peinlichen Einhaltung der Rassegesetze und zum unbarmherzigen Widerstand gegen die Weltvergifter aller Völker, das internationale Judentum, zu verpflichten. Man kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass ein Mann einen so unwandelbaren Kurs über Jahrzehnte bis zur Todesstunde nur aufrechterhalten kann, wenn er an dessen Notwendigkeit felsenfest glaubt. Es lassen sich viele Quellen und Einflüsse nachweisen, die Hitler in Wien in sich aufgenommen hat, und antisemitische Literatur nimmt darin einen vorderen Platz ein. […]
Adolf Hitlers Verhältnis zu den Juden wurde davon mitbestimmt, dass er keine gesicherte Existenz hatte und von der Hand in den Mund lebte. In dem Maße, indem seine Zukunft ungewisser aussah, musste er sich dem Konkurrenzdruck ausgeliefert fühlen, den die zahllosen Zuwanderer sich selber und den Ansässigen auferlegten. […] Wer sich der Mühe unterziehen würde, einmal die Protokolle des ersten Zionistenkongresses (1897 in Basel) zu lesen, der würde staunen über das Ausmaß von Judenfeindschaft, das schon zu dieser Zeit im liberalen Vorkriegseuropa herrschte und in vielen Kongressreden beklagt wurde – bis hin zu dem Boykottaufruf „Kauft nichts bei Juden!“. Es war das Dritte Reich in Kladde. „Sie sind ein gottverfluchtes Gesindel, das ausgerottet werden muss“, wurde ungestraft im österreichischen Parlament verkündet. „Es ist alles eins, ob man sie hängt oder köpft“, rief der Wiener Bürgermeister Lueger. […]
Eines der verworrensten Produkte rassischer Pamphlet-Literatur waren die „Ostara“-Hefte eines ehemaligen Zisterzienser-Mönchs […]. Auf seiner Burg zog er eine Hakenkreuzfahne auf und predigte in Broschüren eine haarsträubende Rassenideologie. Danach sollte durch planmäßige Reinzucht eine heroische Edelrasse von „blondblauen“ Männern und ebensolchen Frauen geschaffen werden, die er als Meisterwerk der Götter pries. Ihnen gegenüber standen die dunklen Minderrassigen, auch „Sodoms-Äfflinge“ genannt. […]
Immerhin ist diese frühe Artikulation einer Rassenpolitik, wie sie im Dritten Reich tatsächlich verwirklicht worden ist, im Lebens- und Informationskreis des jungen Hitler bemerkenswert genug. Wenn solch Rassen-Fetischismus auch noch auf das ansprechbare Minderwertigkeitsgefühl der eigenen unklaren Abkunft traf, dann ist es nicht abwegig, Zusammenhänge zu sehen.
Harald Steffhan, Vom armen Teufel zum Herren über Deutschland. Adolf Hitlers Lebensgeschichte, Teil II, Wiener Einflüsse, In: Das III. Reich. Zeitgeschehen in Wort und Bild, Heft 7
Aufgaben:
1 Wie definiert Hitler den Begriff „Jude“? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Juden in Deutschland und für die nationalsozialistische Politik?
2 Womit bringt Hitler das Judentum in Zusammenhang? Welche Vorgänge aus der Zeit der Weimarer Republik bringt Hitler mit dem Judentum in Verbindung?
Hitler zum Judentum (1925):
Nein, der Jude ist kein Nomade; denn auch der Nomade hatte schon eine bestimmte Stellung zum Begriffe „Arbeit“, die als Grundlage für eine spätere Entwicklung dienen konnte, sofern die notwendigen geistigen Voraussetzungen hierzu vorhanden waren. Die idealistische Grundanschauung aber ist bei ihm, wenn auch in unendlicher Verdünnung, gegeben, daher erscheint er auch in seinem ganzen Wesen den arischen Völkern vielleicht fremd, allein nicht unsympathisch. Bei den Juden hingegen ist diese Einstellung überhaupt nicht vorhanden; er war deshalb auch kein Nomade, sondern immer nur Parasit im Körper anderer Völker. Dass er dabei manchmal seinen bisherigen Lebensraum verlässt, hängt nicht mit seiner Absicht zusammen, sondern ist das Ergebnis des Hinauswurfes, den er von Zeit zu Zeit durch die missbrauchten Gastvölker erfährt. Sein Sich-Weiterverbreiten aber ist eine typische Erscheinung für alle Parasiten; er sucht immer neuen Nährboden für seine Rasse. Dies hat aber mit Nomadentum deshalb nichts zu tun, weil der Jude gar nicht daran denkt, ein von ihm besetztes Gebiet wieder zu räumen, sondern bleibt, wo er sitzt, und zwar so sesshaft, dass er selbst mit Gewalt nur mehr sehr schwer zu vertreiben ist. Sein Ausdehnen auf immer neue Länder erfolgt erst in dem Augenblick, in dem dort gewisse Bedingungen für sein Dasein gegeben sind, ohne dass er dadurch – wie der Nomade – seinen bisherigen Wohnsitz verändern würde. Er ist und bleibt der ewige Parasit, ein Schmarotzer, der wie ein schädlicher Bazillus sich immer mehr ausbreitet, sowie nur ein günstiger Nährboden dazu einlädt. Die Wirkung seines Daseins aber gleicht ebenfalls der von Schmarotzern: wo er auftritt, stirbt das Wirtsvolk nach kürzerer oder längerer Zeit ab. […] Das Judentum war immer ein Volk mit bestimmten rassischen Eigenarten und niemals eine Religion, nur sein Fortkommen ließ es schon frühzeitig nach einem Mittel suchen, das die unangenehme Aufmerksamkeit in Bezug auf seine Angehörigen zu zerstreuen vermochte. Welches Mittel aber wäre zweckmäßiger und zugleich harmloser gewesen als die Einschiebung des geborgten Begriffs der Religionsgemeinschaft? Denn auch hier ist alles entlehnt, besser gestohlen – aus dem ursprünglich eigenen Wesen kann der Jude eine religiöse Einrichtung schon deshalb nicht besitzen, da ihm der Idealismus in jeder Form fehlt und damit auch der Glaube an ein Jenseits vollkommen fremd ist. Man kann sich aber eine Religion nach arischer Auffassung nicht vorstellen, der die Überzeugung des Fortlebens nach dem Tode in irgendeiner Form mangelt. Tatsächlich ist auch der Talmud kein Buch der Vorbereitung für das Jenseits, sondern nur für ein praktisches und erträgliches Leben im Diesseits. Die jüdische Religionslehre ist in erster Linie eine Anweisung zur Reinhaltung des Blutes des Judentums sowie zur Regelung des Verkehrs der Juden untereinander, mehr aber noch mit der übrigen Welt, mit den Nichtjuden also. Aber auch hier handelt es sich keineswegs um ethische Probleme, sondern um außerordentlich bescheidene wirtschaftliche. […] Auf dieser ersten und größten Lüge, das Judentum sei nicht eine Rasse, sondern eine Religion, bauen sich dann in zwangsläufiger Folge immer weitere Lügen auf. Zu ihnen gehört auch die Lüge hinsichtlich der Sprache des Juden. Sie ist ihm nicht das Mittel, seine Gedanken auszudrücken, sondern das Mittel, sie zu verbergen. Indem er französisch redet, denkt er jüdisch, und während er deutsche Verse drechselt, lebt er nur das Wesen seines Volkstums aus.
Hitler über das Judentum als größtem Feind Deutschlands (1927):
Das Finanzjudentum wünscht, entgegen den Interessen des britischen Staatswohls, nicht nur die restlose wirtschaftliche Vernichtung Deutschlands, sondern auch die vollkommene politische Versklavung. Die Internationalisierung unserer deutschen Wirtschaft, d.h. die Übernahme der deutschen Arbeitskraft in den Besitz der jüdischen Weltfinanz, lässt sich restlos nur durchführen in einem politisch bolschewistischen Staat. Soll die marxistische Kampftruppe des internationalen jüdischen Börsenkapitals aber dem deutschen Nationalstaat endgültig das Rückgrat brechen, so kann dies nur geschehen unter freundlicher Nachhilfe von außen. Frankreichs Armeen müssen deshalb das deutsche Staatsgebilde so lange berennen, bis das innen mürbe gewordene Reich der bolschewistischen Kampftruppe des internationalen Weltfinanzjudentums erliegt. So ist der Jude heute der große Hetzer zur restlosen Zerstörung Deutschlands. Wo immer wir in der Welt Angriffe gegen Deutschland lesen, sind Juden ihre Fabrikanten, gleichwie ja auch im Frieden und während des Krieges die jüdische Börsen- und Marxistenpresse den Hass gegen Deutschland planmäßig schürte, so lange, bis Staat um Staat die Neutralität aufgab und unter Verzicht auf die wahren Interessen der Völker in den Dienst der Weltkriegskoalition eintrat. Die Gedankengänge des Judentums dabei sind klar. Die Bolschewisierung Deutschlands, d.h. die Ausrottung der nationalen völkischen deutschen Intelligenz und die dadurch ermöglichte Auspressung der deutschen Arbeitskraft im Joche der jüdischen Weltfinanz, ist nur als Vorspiel gedacht für die Weiterverbreitung dieser jüdischen Welteroberungstendenz. Wie so oft in der Geschichte, ist in dem gewaltigen Ringen Deutschland der große Drehpunkt. Werden unser Volk und unser Staat das Opfer dieser blut- und geldgierigen jüdischen Völkertyrannen, so sinkt die ganze Erde in die Umstrickung dieses Polypen; befreit sich Deutschland aus dieser Umklammerung, so darf diese größte Völkergefahr als für die gesamte Welt gebrochen gelten. So sicher also das Judentum seine ganze Wühlarbeit einsetzen wird, um die Feindschaft der Nationen gegen Deutschland nicht nur aufrechtzuerhalten, sondern wenn möglich noch weiter zu steigern, so sicher deckt sich diese Tätigkeit nur zu einem Bruchteil mit den wirklichen Interessen der dadurch vergifteten Völker. Im Allgemeinen wird nun das Judentum in den einzelnen Volkskörpern immer mit denjenigen Waffen kämpfen, die auf Grund der erkannten Mentalität dieser Nationen am wirksamsten erscheinen und den meisten Erfolg versprechen. In unserem blutsmäßig außerordentlich zerrissenen Volkskörper sind es deshalb die diesem entsprossenen, mehr oder minder „weltbürgerlichen“ pazifistisch-ideologischen Gedanken, kurz, die internationalen Tendenzen, deren es sich bei seinem Kampfe um die Macht bedient; in Frankreich arbeitet es mit dem erkannten und richtig eingeschätzten Chauvinismus, in England mit wirtschaftlichen und weltpolitischen Gesichtspunkten; kurz es bedient sich immer der wesentlichsten Eigenschaften, die die Mentalität eines Volkes darstellen. Erst wenn es auf solchem Wege einen bestimmten überwuchernden Einfluss wirtschaftlicher und politischer Machtfülle errungen hat, streift es die Fesseln dieser übernommenen Waffen ab und kehrt nun in eben diesem Maße die wirklichen inneren Absichten seines Wollens und seines Kampfes hervor. Es zerstört nun immer rascher, bis es so einen Staat nach dem anderen in ein Trümmerfeld verwandelt, auf dem dann die Souveränität des ewigen Judenreiches aufgerichtet werden soll.
Adolf Hitler, Mein Kampf, München 1942
Lösungen
Die deutschen Juden
Entrechtung und Verfolgung
„Juda, verrecke!“ ist eines der Schlagworte der nationalsozialistischen Propaganda von Anfang an. Seit den zwanziger Jahren trommelte Julius Streicher mit seinem „Stürmer“ die Judenhetze unters Volk. Unter all den vielen „Feinden“ galt Hitlers fanatischer Hass „dem Juden“. Es kennzeichnet die ganze Tragik und Ungeheuerlichkeit des jüdischen Schicksals im Dritten Reich, dass noch 1933 nur ganz wenige deutsche Juden für möglich hielten, was da tatsächlich auf sie zukam. Wie ernst es aber den Nationalsozialisten mit ihrer Judenpolitik war, ließen sie kurz nach der Machtergreifung erkennen. Nun hatten Rabaukentrupps innerhalb der SA keine Hemmungen mehr, auf der Straße auszutoben, was ihnen jahrelang eingehämmert worden war. Juden wurden angepöbelt, jüdische Geschäfte beschmiert, jüdische Anwälte und Richter niedergeschrieen. Schließlich nahmen die Aktionen der ersten Wochen nach dem 30.01.1933 so überhand, dass selbst der Partei eine Kontrolle notwendig erschien. Der Wahlausgang am 05.03.1933, bei dem die Nationalsozialisten anstelle der angestrebten absoluten Mehrheit nur knapp 44% der Stimmen gewannen, mag ebenfalls auf die Entscheidungen eingewirkt haben. Am 28.03.1933 wurden alle spontanen Aktionen verboten. Stattdessen erfolgte aber eine reichsweit organisierte Zusammenfassung aller Maßnahmen gegen die jüdischen „Volksfeinde“. Am 01.04.1933 zogen SA-Trupps vor jüdischen Geschäften auf, warfen die Scheiben ein oder beschmierten diese und riefen mit Plakaten das Volk zum Boykott auf.

Das Volk reagierte eher zwiespältig. Einerseits blieben Solidarisierungen mit den Juden aus, von persönlichen Einzelfällen abgesehen, andererseits wurde der Boykottaufruf nicht so einhellig befolgt, wie es sich die Parteiführung erhofft hatte. Zu beschämenden Szenen kam es, als jüdische Geschäftsleute sich mit ihren Weltkriegsauszeichnungen demonstrativ vor die Tür stellten – und von Passanten respektvoll gegrüßt wurden.
Das Ausland reagierte mit Empörung und drohte einen Gegenboykott deutscher Waren an. Außenminister von Neurath, der noch am 03.03.1933 versichert hatte, die Juden hätten nichts zu befürchten, protestierte bei Hitler ebenso Finanzminister Schacht, der um die Wirtschaft bangte. Zwar wurde der Boykott bereits am nächsten Tag stillschweigend aufgehoben, aber bereits am 07.04.1933 stieß das „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ nach. Beamte „nichtarischer“ Abstammung wurden aus ihren Stellungen entfernt. Diesmal griff Reichspräsident von Hindenburg ein. In seinem Brief an Hitler forderte er, Beamte auszunehmen, die im Ersten Weltkrieg ausgezeichnet oder verwundet wurden. Das folgende „Gesetz gegen die Überfüllung der deutschen Schulen und Hochschulen“ richtete sich gegen jüdische Kinder und Jugendliche. Wieder wurden zunächst die Kriegsverdienste der Väter berücksichtigt.
Zusätzlich hagelte ein Sturm antisemitischer Propaganda auf die Bevölkerung herab. „Der Stürmer“ kramte verstaubte mittelalterliche Judenmärchen wieder aus und suhlte sich in pornographischem Unrat. „Der Angriff“ schürt offen Pogromstimmung. Eine systematische „Entjudung“ des öffentlichen Lebens setzte ein.
Die Betroffenen wurden von den Ereignissen eher überrumpelt als dass sie an aktive Gegenwehr dachten: Aus Theatern, Orchestern und Chorvereinigungen wurden die Juden entfernt, aus Verbänden und Vereinen wurden sie ausgeschlossen, viele verloren ihren Arbeitsplatz, weil Kollegen nicht mehr neben ihnen arbeiten wollten; Kunden verlangten „arische“ Bedienung. Nach Kriegsverdiensten wurde nicht mehr gefragt. Schon ab dem 22.04.1933 durften jüdische Ärzte und Zahnärzte laut Verordnung nicht mehr für Krankenkassen tätig sein. Das „Gesetz zum Schutze des Einzelhandels“ vom 12.05.1933 vertrieb sie aus den Läden. Jüdische Juristen wurden aus ihren Ämtern verdrängt, jüdische Anwälte durften „Arier“ nicht mehr verteidigen. Nichtjüdischen Ehepartnern wurde die Scheidung empfohlen, da sie sonst wie Juden behandelt werden sollten. Fassungslos ließen die meisten Juden alles über sich ergehen.
Am 15.09.1935 wurden zum Reichsparteitag die Nürnberger Gesetze verkündet. Sie legten fest, wer „Jude“ sei. Ein jüdischer Großelternteil genügte, um aus dem Kreis der „Arier“ ausgeschlossen zu sein. Eheschließungen, ja Geschlechtsverkehr mit Juden war verboten. Die Strafen waren drakonisch und reichten bis zur Todesstrafe, die später auch mehrfach verhängt wurde. Juden konnten keine Reichsbürger mehr sein, sondern nur noch „Staatsangehörige“, was der Staatenlosigkeit gleichkam. Himmler schrieb: „Der Untermensch – jene biologisch scheinbar völlig gleichgeartete Naturschöpfung mit Händen, Füßen und einer Art von Gehirn, mit Augen und Mund, ist doch eine ganz andere, eine furchtbare Kreatur, […] geistig und seelisch jedoch tiefer stehend als das Tier. […]“ Für persönliche Interpretation war jedoch Platz. Hermann Göring, selbst jüdisch versippt und befreundet mit dem jüdischen Fliegeroffizier Milch, konnte sich das Bismarckzitat leisten: „Wer Jude ist, bestimme ich!“ Er und Schacht rieten auch davon ab, jüdische Wirtschaftsunternehmen zu sehr zu schädigen, weil sie um das Gleichgewicht innerhalb der Gesamtwirtschaft fürchteten.
Erst jetzt setzte eine Auswanderung größeren Umfangs ein. Während von der Regierungsseite diese Bestrebungen gefördert wurden, zeigten sich die Einwanderungsländer weniger erbaut. Bis 1938 lebte noch immer die gute Hälfte der Juden im Deutschen Reich, obwohl bis dahin rund 250 Gesetze und Verordnungen ihr Leben einengten. Die meisten von ihnen bezahlten diese Heimattreue mit dem Leben.

Der Nationalsozialismus behauptete, das deutsche Volk aus rassekundlichen
Gründen vor der Blutsvermischung mit Juden schützen zu müssen.

Aktion in Hamburg zur Warnung für Arier und Juden,
miteinander sexuell zu verkehren
Aus Adolf Hitlers Lebensgeschichte:
Der Beamtenssohn aus der Grenzstadt hat, soweit zu übersehen, keine persönlich negativen Erfahrungen mit Juden gehabt. Im Gegenteil: Ein jüdischer Arzt pflegte seine Mutter, wohlhabende Juden kauften seine Bilder, einem jüdischen Regimentsadjutanten verdankte er den Vorschlag zum EK I, das er seit 1918 stets mit besonderem Stolz getragen hat. Trotzdem wurde aus dem ursprünglich neutral-unbefangenen Verhältnis Hitlers zum Judentum mit der Zeit ein Hass, der sich zur fixen Idee steigerte. Noch im politischen Testament im Führerbunker Berlins […] bewahrte er sich ausgerechnet den letzten Satz dafür auf, die Führung der Nation und die Gefolgschaft zur peinlichen Einhaltung der Rassegesetze und zum unbarmherzigen Widerstand gegen die Weltvergifter aller Völker, das internationale Judentum, zu verpflichten. Man kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass ein Mann einen so unwandelbaren Kurs über Jahrzehnte bis zur Todesstunde nur aufrechterhalten kann, wenn er an dessen Notwendigkeit felsenfest glaubt. Es lassen sich viele Quellen und Einflüsse nachweisen, die Hitler in Wien in sich aufgenommen hat, und antisemitische Literatur nimmt darin einen vorderen Platz ein. […]
Adolf Hitlers Verhältnis zu den Juden wurde davon mitbestimmt, dass er keine gesicherte Existenz hatte und von der Hand in den Mund lebte. In dem Maße, indem seine Zukunft ungewisser aussah, musste er sich dem Konkurrenzdruck ausgeliefert fühlen, den die zahllosen Zuwanderer sich selber und den Ansässigen auferlegten. […] Wer sich der Mühe unterziehen würde, einmal die Protokolle des ersten Zionistenkongresses (1897 in Basel) zu lesen, der würde staunen über das Ausmaß von Judenfeindschaft, das schon zu dieser Zeit im liberalen Vorkriegseuropa herrschte und in vielen Kongressreden beklagt wurde – bis hin zu dem Boykottaufruf „Kauft nichts bei Juden!“. Es war das Dritte Reich in Kladde. „Sie sind ein gottverfluchtes Gesindel, das ausgerottet werden muss“, wurde ungestraft im österreichischen Parlament verkündet. „Es ist alles eins, ob man sie hängt oder köpft“, rief der Wiener Bürgermeister Lueger. […]
Eines der verworrensten Produkte rassischer Pamphlet-Literatur waren die „Ostara“-Hefte eines ehemaligen Zisterzienser-Mönchs […]. Auf seiner Burg zog er eine Hakenkreuzfahne auf und predigte in Broschüren eine haarsträubende Rassenideologie. Danach sollte durch planmäßige Reinzucht eine heroische Edelrasse von „blondblauen“ Männern und ebensolchen Frauen geschaffen werden, die er als Meisterwerk der Götter pries. Ihnen gegenüber standen die dunklen Minderrassigen, auch „Sodoms-Äfflinge“ genannt. […]
Immerhin ist diese frühe Artikulation einer Rassenpolitik, wie sie im Dritten Reich tatsächlich verwirklicht worden ist, im Lebens- und Informationskreis des jungen Hitler bemerkenswert genug. Wenn solch Rassen-Fetischismus auch noch auf das ansprechbare Minderwertigkeitsgefühl der eigenen unklaren Abkunft traf, dann ist es nicht abwegig, Zusammenhänge zu sehen.
Harald Steffhan, Vom armen Teufel zum Herren über Deutschland. Adolf Hitlers Lebensgeschichte, Teil II, Wiener Einflüsse, In: Das III. Reich. Zeitgeschehen in Wort und Bild, Heft 7
Aufgaben:
1 Wie wirkte sich der Boykott nach der Anordnung der Parteileitung der NSDAP vom 28.03.1933 über die Durchführung antisemitischer Maßnahmen auf die nichtjüdische und jüdische Bevölkerung aus?
2 Welche Auswirkungen hatte das Reichsbürgergesetz vom 15.09.1935 für Juden?
3 Welche Folgen hatte das „Gesetz zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre“ für das Zusammenleben der jüdischen und nichtjüdischen Bevölkerung?
Anordnung der Parteileitung der NSDAP über die Durchführung antisemitischer Maßnahmen:
1
In jeder Ortsgruppe und Organisationsgliederung der NSDAP sind sofort Aktionskomitees zu bilden zur praktischen, planmäßigen Durchführung des Boykotts jüdischer Waren, jüdischer Ärzte und jüdischer Rechtsanwälte. Die Aktionskomitees sind verantwortlich dafür, dass der Boykott keinen Unschuldigen, um so härter aber die Schuldigen trifft. […]
3
Die Aktionskomitees haben sofort durch Propaganda und Aufklärung den Boykott zu popularisieren. Grundsatz: Kein Deutscher kauft noch bei einem Juden. […]
8
Der Boykott setzt nicht verzettelt ein, sondern schlagartig; in dem Sinne sind augenblicklich alle Vorarbeiten zu treffen. Es ergehen Anordnungen an die SA und SS, um vom Augenblick des Boykotts ab durch Posten die Bevölkerung vor dem Betreten der jüdischen Geschäfte zu warnen. Der Boykottbeginn ist durch Plakatanschlag und durch die Presse, durch Flugblätter usw. bekanntzugeben. Der Boykott setzt schlagartig Samstag, den 1. April, Punkt 10.00 Uhr vormittags ein. […]
9
Die Aktionskomitees organisieren sofort in Zehntausenden von Massenversammlungen, die bis in das kleinste Dorf hineinzureichen haben, die Forderung nach Einführung einer relativen Zahl für die Beschäftigung der Juden in allen Berufen entsprechend ihrer Beteiligung an der deutschen Volkszahl. Um die Stoßkraft der Aktion zu erhöhen, ist diese Forderung zunächst auf drei Gebiete zu beschränken: a) auf den Besuch an den deutschen Mittel- und Hochschulen, b) für den Beruf der Ärzte, c) für den Beruf der Rechtsanwälte. […]
Völkischer Beobachter vom 30.03.1933
Das Reichsbürgergesetz:
§ 1
(1) Staatsangehöriger ist, wer dem Schutzverband des Deutschen Reiches angehört und ihm dafür besonders verpflichtet ist. (2) Die Staatsangehörigkeit wird nach den Vorschriften des Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetzes erworben.
§ 2
(1) Reichsbürger ist nur der Staatsangehörige deutschen oder artverwandten Blutes, der durch sein Verhalten beweist, dass er gewillt und geeignet ist, in Treue dem deutschen Volk und Reich zu dienen. (2) Das Reichsbürgerrecht wird durch Verleihung des Reichsbürgerbriefes erworben. (3) Der Reichsbürger ist der alleinige Träger der vollen politischen Rechte nach Maßgabe der Gesetze.
§ 3
Der Reichsminister des Innern erlässt im Einvernehmen mit dem Stellvertreter des Führers die zur Durchführung und Ergänzung des Gesetzes erforderlichen Rechts- und Verwaltungsvorschriften.
Reichsgesetzblatt 1935, Teil I, S.1146
Das „Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre“:
Durchdrungen von der Erkenntnis, dass die Reinheit des deutschen Blutes die Voraussetzung für den Fortbestand des deutschen Volkes ist, und beseelt von dem unbeugsamen Willen, die deutsche Nation für alle Zukunft zu sichern, hat der Reichstag einstimmig das folgende Gesetz beschlossen, das hiermit verkündet wird:
§ 1
(1) Eheschließungen zwischen Juden und Staatsangehörigen deutschen oder artverwandten Blutes sind verboten. Trotzdem geschlossene Ehen sind nichtig, auch wenn sie zur Umgehung dieses Gesetzes im Ausland geschlossen sind. […]
§ 2
Außerehelicher Verkehr zwischen Juden und Staatsangehörigen deutschen oder artverwandten Blutes ist verboten.
§ 3. Juden dürfen weibliche Staatsangehörige deutschen oder artverwandten Blutes unter 45 Jahren in ihrem Haushalt nicht beschäftigen.
§ 4
(1) Juden ist das Hissen der Reichs- und Nationalflagge und das Zeigen der Reichsfarben verboten. (2) Dagegen ist ihnen das Zeigen der jüdischen Farben gestattet. Die Ausübung dieser Befugnis steht unter staatlichem Schutz.
§ 5
(1) Wer dem Verbot des § 1 zuwiderhandelt, wird mit Zuchthaus bestraft. (2) Der Mann, der dem Verbot des § 2 zuwiderhandelt, wird mit Gefängnis oder mit Zuchthaus bestraft. (3) Wer den Bestimmungen der §§ 3 oder 4 zuwiderhandelt, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahr und mit Geldstrafe oder mit einer dieser Strafen bestraft.
Völkischer Beobachter vom 30.03.1933
Lösungen
Novemberpogrome 1938
Pogrom aus München
In der Nacht des 09./10.11.1938 brannten in ganz Deutschland jüdische Synagogen. Die aufgrund der zerstörten Schaufensterscheiben bald als Reichskristallnacht bekannt gewordenen Ausschreitungen waren bis dahin der Höhepunkt des staatlichen Antisemitismus. Angehörige der Sturmabteilung (SA) und der Schutzstaffel (SS) zertrümmerten Schaufenster jüdischer Geschäfte, demolierten Wohnungen jüdischer Bürger und misshandelten die Bewohner.
Die „offizielle“ Bilanz des Terrors: 91 Tote, 2676 zerstörte Gottes- und Gemeindehäuser und 7500 verwüstete Geschäfte. Die Weisung zu dem Pogrom kam aus München, wo sich die Führung der NSDAP zum Gedenken an den 15. Jahrestag des Hitler-Putsches versammelt hatte.
Als Vorwand des von ihnen als angeblich spontanen Akt des „Volkszorns“ deklarierten Terrors benutzten die Nationalsozialisten die Ermordung des Legationssekretärs an der deutschen Botschaft in Paris, Ernst vom Rath, durch den erst siebzehnjährigen Herschel Grynszpan. Grynszpan wollte so auf die Abschiebung von 17000 polnischen Juden, zu denen auch seine Eltern zählten, nach Polen aufmerksam machen.
Die NS-Führung deklarierte die Zerstörung als „berechtigte und verständliche Empörung des deutschen Volkes“, die nach der weiteren Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben rief. Zunehmende Entrechtung, Enteignungen und „Zwangsarisierungen“ sollten die Juden zur Auswanderung zwingen. Nach dem Novemberpogrom 1938 erhielt die Verfolgung einen neuen Charakter: Nun begann die „stille“ Eliminierung der Juden. Als „Sühneleistung“ für die durch angerichteten Schäden mussten die Juden eine Milliarde Reichsmark zahlen. Am 10.11.1938 wurden mehr als 30000 männliche Juden in Konzentrationslager verschleppt. Auch die Zeugnisse ihrer religiösen Kultur fielen der Vernichtung zum Opfer.
Die Reaktionen der Bevölkerung während des Pogroms waren zumeist von eingeschüchterter Reserviertheit und schockiertem Schweigen geprägt. Nur wenige Menschen, die nicht der SA oder SS angehörten, beteiligten sich aktiv an den Zerstörungen und den Brandschatzungen, auch nur wenige allerdings halfen ihren jüdischen Nachbarn.
Zuchtwahl und Euthanasie
„Die Reinheit der arischen Rasse“
Nach Auffassung der Nationalsozialisten hing der Aufstieg Deutschlands zur Weltmacht eng mit der Wiederherstellung der Reinheit der arischen Rasse zusammen. Es sollte sich „erbgesundes und rassereines Menschenmaterial“ fortpflanzen. Durch finanzielle Anreize zur Ehegründung und Beihilfen für Kinder sollte die Zahl der Nachkommen erhöht werden. Der Nachweis der Erbgesundheit war Voraussetzung für die Eheschließung.
Auf Veranlassung Heinrich Himmlers wurde der Verein „Lebensborn“ gegründet. Dieser hatte zum Ziel, „den Kinderreichtum in der SS zu unterstützen, jede Mutter guten Blutes zu betreuen und für hilfsbedürftige Mütter guten Blutes zu sorgen.“ In eigenen Entbindungsheimen des Vereins wurden etwa 11000 (meist nichteheliche) Kinder geboren.
Die Umsetzung des sog. Zuchtwahlprogramms begann mit dem „Gesetz zur Verhinderung erbkranken Nachwuchses“ am 14.07.1933. Menschen mit Erbkrankheiten, die für unheilbar gehalten wurden, mussten sich zwangsweise sterilisieren lassen. Zu unheilbaren Krankheiten zählten „angeborener Schwachsinn, Schizophrenie, zirkuläres (manisch-depressives) Irresein, erbliche Fallsucht, erblicher Veitstanz, erbliche Blindheit, erbliche Taubheit, schwere körperliche Missbildung, und schwerer Alkoholismus“. Amtsärzte und Direktoren geschlossener Anstalten mussten aufgrund des Gesetzes Anträge auf Sterilisierung ihrer Patienten stellen. Der Antrag wurde dann von einem „Erbgesundheitsgericht“ – bestehend aus dem Amtsarzt, einem freien Arzt und einem Richter – entschieden, wobei die Betroffenen selbst keine Möglichkeit hatten, in die Entscheidung einzugreifen. Im Jahr 1934 wurden 62463, im Jahr 1935 71760 Menschen sterilisiert. Insgesamt belief sich die Zahl der Sterilisierungen auf 200000 bis 350000 Menschen. 1934 forderte der bayerische Staatskommissar die „Ausmerzung von Psychopathen, Schwachsinnigen und Minderwertigen“ überhaupt. In der sog. „Kinderaktion“ wurden ca. 5000 idiotische oder missgebildete Neugeborene getötet. Im sog. „Euthanasieprogramm“ wurde der „Gnadentod bei unheilbar Kranken“ angeordnet.
In den Jahren nach 1935 wurden in der Psychiatrie Schockbehandlungen psychisch Kranker üblich. „Arbeitstherapie“ ließ die psychiatrischen Anstalten zu einer Art Konzentrationslager werden. Neben den „Musteranstalten“ wie Wiesloch gab es es auch Anstalten, die durch Hunger und Krankheit den Tod Geisteskranker förderten.
Ab dem 31.08.1939 bis zum Kriegsende wurden fast alle weiteren Sterilisierungen untersagt, da die Ärzte für den Krieg gebraucht wurden, aber auch zur Tötung der vormals zu Sterilisierenden. Hitler leitete hiermit das Mordprogramm für Geisteskranke ein. In einem Brief vom 01.09.1939 schrieb er: „Reichsleiter Bouhler und Dr. med. Brandt sind unter Verantwortung beauftragt, die Befugnisse namentlich zu bestimmender Ärzte so zu erweitern, dass nach menschlichem Ermessen unheilbar Kranken bei kritischster Beurteilung ihres Krankheitszustandes der Gnadentod gewährt werden kann.“ Diejenigen Kranken, die durch ein Gutachten zur Tötung bestimmt waren, brachte man in Tötungsanstalten, wo sie meist mit Kohlenmonoxid umgebracht wurden.
Mit dem 24.08.1941 wurde die Aktion der Tötung Geisteskranker nach Protesten vor allem unter dem Münsteraner Kardinal von Galen eingestellt. Die Euthanasie setze man jedoch durch Hunger, Medikamente und Infektionen „unauffällig“ fort.
Europaweite Vernichtungspolitik
Die Vernichtung deutscher und europäischer Juden
Das Schicksal der deutschen und europäischen Juden ist sehr eng mit dem Kriegsverlauf verbunden. Von der Entfesselung des Zweiten Weltkrieges bis zum Stocken der russischen Front wurden zahlreiche Pläne zur Deportation der Juden aus Deutschland und den besetzten Gebieten vorgestellt und verfolgt.
Mit der Besetzung Polens begann auch sofort die Verfolgung der Juden. Erste offizielle Maßnahmen waren Zwangsarbeit, Ausgangssperren, der Ausschluss aus der Wirtschaft, die Sperrung der Bankkonten, willkürliche Verhaftung und Zerstörung der Synagogen. Seit November 1939 wurde die jüdische Bevölkerung gezwungen, ein äußeres Kennzeichen zu tragen, zunächst eine gelbe Armbinde, dann einen Judenstern. Im September 1939 gab Heydrich den Befehl, Ghettos zu errichten. Diese Orte der Demütigung und Ausbeutung der Juden waren zuerst eine Art „Schaltzentrale“ für Bevölkerungstransfer, der zunächst noch keine klaren Konturen aufzeigte. Mit dem Jahr 1940 wurden die Ghettos nach außen hin abgeriegelt, und seit 1941 waren sie auch das Ziel von Deportationen aus Deutschland. Mit Beginn des Russlandfeldzuges kamen zu den Ghettos in Polen wie z.B. in Warschau, Lodź und Krakau auch Ghettos in Ostpolen, Lettland, Estland, Litauen, Weißrussland und der Ukraine hinzu.
Die systematische Deportation der deutschen Juden begann im Herbst 1941. Die Transporte in Ghettos und später in die Vernichtungslager waren als Umsiedlungsmaßnahme getarnt. Deshalb mussten die Betroffenen Werkzeuge und Baustoffe mitführen. Die Phase der Massenvernichtung wurde durch den Befehl Himmlers an den Kommandanten des Konzentrationslagers Auschwitz im Sommer 1941 eingeleitet. Himmler ordnete an, eine industrielle Tötungsmethode zu finden. Das Konzentrationslager Auschwitz entstand im Mai 1940 als Konzentrationslager für Polen und entwickelte sich in den folgenden Jahren bis 1945 zum größten Ausbeutungs- und Vernichtungskomplex. Im Sommer 1941 wurde dort ein erster Versuch mit dem Giftgas Zyklon B durchgeführt. Das an Kieselgur gebundene Gas ließ sich leicht und gefahrlos transportieren.
Im Januar 1942 koordinierte die „Wannsee-Konferenz“ unter Leitung von Reinhard Heydrich die Großorganisation zum Transport von Millionen europäischer Juden in den Osten. Des Weiteren regelte sie das Ziel der „nationalen Verminderung“ unter „entsprechender Behandlung“. Damit war mit der „physischen Endlösung“ begonnen – die Tötung aller als jüdisch eingestuften Menschen. Sämtliche Vorbereitungen und Vernichtungsaktionen wurden unter größter Geheimhaltung durchgeführt.
Als Vergeltungsaktion für den bei einem Attentat ums Leben gekommen Reinhard Heydrich wurde 1942 die „Aktion Reinhard“ angeordnet. Alle Juden, die in polnischen Ghettos lebten, sollten umgebracht werden. Belzec, Sobibor und Treblinka wurden als spezielle Vernichtungslager errichtet. Im Warschauer Ghetto leisteten die Juden gegen die Deportationen Widerstand, scheiterten aber an der Übermacht der Deutschen.

Räumung des Warschauer Ghettos

Registrierung der Toten in der Leichenhalle eines Ghettos
In Birkenau wurde in speziell errichteten Gaskammern der geräuschlose und schnelle Massenmord praktiziert. Die Eisenbahntransporte aus ganz Europa endeten an der Rampe. Hier wurden speziell arbeitsfähige Juden bei der Selektion zurückbehalten. Andere Ankömmlinge trieb die SS meist sofort in die Gaskammern. Allein eine Million Juden wurden in den Gaskammern von Auschwitz hingerichtet. Dem Völkermord an europäischen Juden fielen bis Kriegsende etwa 5 Millionen Menschen zum Opfer.

Selektierung bei der Ankunft im Vernichtungslager Auschwitz
Aufgaben:
1 Erörtern Sie die Motive für das Verhalten der Mörder und der Opfer anhand des Berichts von SS-Offizier Kurt Gerstein über Massenvergasungen im KZ Belzec am 18.08.1942!
Bericht von SS-Offizier Kurt Gerstein über Massenvergasungen im KZ Belzec:
Am anderen Morgen um kurz vor sieben Uhr kündigt man mir an: In zehn Minuten kommt der erste Transport! Tatsächlich kam nach einigen Minuten der erste Zug von Lemberg aus an. 45 Waggons mit 6700 Menschen, von denen 1450 schon tot waren bei ihrer Ankunft. Hinter den vergitterten Luken schauten, entsetzlich bleich und ängstlich, Kinder durch, die Augen voll Todesangst, ferner Männer und Frauen. Der Zug fährt ein: 200 Ukrainer reißen die Türen auf und peitschen die Leute mit ihren Lederpeitschen aus den Waggons heraus. Ein großer Lautsprecher gibt die weiteren Anweisungen: Sich ganz ausziehen, auch Prothesen, Brillen usw. Die Wertsachen am Schalter abgeben, ohne Bons oder Quittung. Die Schuhe sorgfältig zusammenbinden (wegen der Spinnstoffsammlung), denn in dem Haufen von reichlich 25 Meter Höhe hätte sonst niemand die zugehörigen Schuhe wieder zusammenfinden können. Dann die Frauen und Mädchen zum Friseur, der mit zwei, drei Scherenschlägen die ganzen Haare abschneidet und sie in Kartoffelsäcken verschwinden lässt. „Das ist für irgendwelche Spezialzwecke für die U-Boote bestimmt, für Dichtungen oder dergleichen!“ sagt mir der SS-Unterscharführer, der dort Dienst tut. Dann setzt sich der Zug in Bewegung. Voran ein bildhübsches junges Mädchen, so gehen sie die Allee entlang, alle nackt, Männer, Frauen, Kinder, ohne Prothesen. Ich selbst stehe mit dem Hauptmann Wirth oben auf der Rampe zwischen den Kammern. Mütter mit ihren Säuglingen an der Brust, sie kommen herauf, zögern, treten ein in die Todeskammern! – An der Ecke steht ein starker SS-Mann, der mit pastoraler Stimme zu den Armen sagt: Es passiert Euch nicht das geringste! Ihr müsst nur in den Kammern tief Atem holen, das weitet die Lungen, diese Inhalation ist notwendig wegen der Krankheiten und Seuchen. Auf die Frage, was mit ihnen geschehen würde, antwortete er: Ja, natürlich, die Männer müssen arbeiten, Häuser und Chausseen bauen, aber die Frauen brauchen nicht zu arbeiten. Nur wenn sie wollen, können sie im Haushalt oder in der Küche mithelfen. – Für einige von diesen Armen ein kleiner Hoffnungsschimmer, der ausreicht, dass sie ohne Widerstand die paar Schritte zu den Kammern gehen – die Mehrzahl weiß Bescheid, der Geruch kündet ihnen ihr Los! – So steigen sie die kleine Treppe herauf, und dann sehen sie alles. Mütter mit Kindern an der Brust, kleine nackte Kinder, Erwachsene, Männer und Frauen, alle nackt – sie zögern, aber sie treten in die Todeskammern, von den anderen hinter ihnen vorgetrieben oder von den Lederpeitschen der SS getrieben. Die Mehrzahl, ohne ein Wort zu sagen. Eine Jüdin von etwa 40 Jahren mit flammenden Augen ruft das Blut, das hier vergossen wird, über die Mörder. Sie erhält fünf oder sechs Schläge mit der Reitpeitsche ins Gesicht, vom Hauptmann Wirth persönlich, dann verschwindet auch sie in der Kammer. – Viele Menschen beten. Ich bete mit ihnen, ich drücke mich in eine Ecke und schreie laut zu meinem und ihrem Gott. Wie gern wäre ich mit ihnen in die Kammern gegangen, wie gern wäre ich ihren Tod mitgestorben. Sie hätten dann einen uniformierten SS-Offizier in ihren Kammern gefunden – die Sache wäre als Unglücksfall aufgefasst und behandelt worden und sang- und klanglos verschollen. Noch also darf ich nicht, ich muss noch zuvor künden, was ich hier erlebe! – Die Kammern füllen sich. Gut vollpacken – so hat es der Hauptmann Wirth befohlen. Die Menschen stehen einander auf den Füßen. 700 bis 800 auf 25 Quadratmetern, in 45 Kubikmetern! Die SS zwängt sie physisch zusammen, soweit es überhaupt geht. – Die Türen schließen sich. Währenddessen warten die anderen draußen im Freien, nackt. Man sagt mir: Auch im Winter genauso! Ja -, aber sie können sich ja den Tod holen! sage ich – Ja, grad for das sinn se ja doh! – sagt mir ein SS-Mann darauf in seinem Platt. […]
Mit den Dieselauspuffgasen sollen die Menschen zu Tode gebracht werden. Aber der Diesel funktioniert nicht! Der Hauptmann Wirth kommt. Man sieht, es ist ihm peinlich, dass das gerade heute passieren muss, wo ich hier bin. Jawohl, ich sehe alles! Und ich warte. Meine Stoppuhr hat alles brav registriert. 50 Minuten, 70 Minuten – der Diesel springt nicht an! Die Menschen warten in ihren Gaskammern. Vergeblich. Man hört sie weinen, schluchzen. […] Der Hauptmann Wirth schlägt mit seiner Reitpeitsche dem Ukrainer, der dem Unterscharführer Heckenholt beim Diesel helfen soll, zwölf-, dreizehnmal ins Gesicht. Nach 2 Stunden 49 Minuten – die Stoppuhr hat alles wohl registriert – springt der Diesel an. Bis zu diesem Augenblick leben die Menschen in diesen vier Kammern, viermal 750 Menschen in viermal 45 Kubikmetern! – Von neuem verstreichen 25 Minuten. Richtig, viele sind jetzt tot. Man sieht das durch das kleine Fensterchen, in dem das elektrische Licht die Kammern einen Augenblick beleuchtet. Nach 28 Minuten leben nur noch wenige. Endlich, nach 32 Minuten ist alles tot. – Von der anderen Seite öffnen Männer vom Arbeitskommando die Holztüren. Man hat ihnen – selbst Juden – die Freiheit versprochen und einen gewissen Promillesatz von allen gefundenen Werten für ihren schrecklichen Dienst. Wie Basaltsäulen stehen die Toten aufrecht aneinander gepresst in den Kammern. Es wäre auch kein Platz, hinzufallen oder auch nur sich vornüber zu neigen. Selbst im Tode noch kennt man die Familien. Sie drücken sich, im Tode verkrampft, noch die Hände, so dass man Mühe hat, sie auseinanderzureißen, um die Kammern für die nächste Charge freizumachen. Man wirft die Leichen – nass von Schweiß und Urin, kotbeschmutzt, Menstruationsblut an den Beinen, heraus. Kinderleichen fliegen durch die Luft. Man hat keine Zeit, die Reitpeitschen der Ukrainer sausen auf die Arbeitskommandos. Zwei Dutzend Zahnärzte öffnen mit Haken den Mund und sehen nach Gold. Gold links, ohne Gold rechts. Andere Zahnärzte brechen mit Zangen und Hämmern die Goldzähne und Kronen aus den Kiefern. […]
Alle meine Angaben sind wörtlich wahr. Ich bin mir der außerordentlichen Tragweite dieser meiner Aufzeichnungen vor Gott und der gesamten Menschheit voll bewusst und nehme es auf meinen Eid, dass nichts von allem, was ich registriert habe, erdichtet oder erfunden ist, sondern alles sich genauso verhält.
Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, 01/1953
Anmerkung: Gerstein hatte das Erlebnis bereits 1942 einem schwedischen Botschaftsangehörigen mitgeteilt; er schrieb es am 04.05.1945 nieder.
Lösungen
Die Konzentrationslager
Das System der deutschen Lager
Die 1933 eröffneten Konzentrationslager stellten noch nicht den Typ der Lager dar, für die die SS eigentlich ausgebildet wurde. Diese ersten Lager unterstanden hauptsächlich der SA. Verlassene Fabrikgebäude, Kasernen, entlegene Magazine usw. dienten der SA als Internierungsstätten, in die sie vorwiegend politische Gegner verschleppten. Abgesehen von Dachau und den Emsland-Lagern wurden in diesen ersten Lager nie mehr als 1000 Häftlinge interniert. Die Inhaftierten waren deshalb auch um so mehr der Willkür und Pein ausgeliefert.
Von 1936 an wählten die Totenkopf-Verbände feste Standorte für die Konzentrationslager. Das eigentliche Lager, die SS-Kasernen und die SS-Siedlung sollten eine Einheit bilden und wurden auch dementsprechend aufgebaut. So entstanden die drei Hauptlager der SS: das Konzentrationslager Dachau bei München, das Konzentrationslager Ettersberg, später KZ Buchenwald bei Weimar, und Sachsenhausen bei Oranienburg.
Das Konzentrationslager Buchenwald – ein Beispiel:
Das Konzentrationslager Buchenwald wurde im Juli 1937 gegründet. Für die Wahl des Ortes spielten viele Faktoren eine Rolle, die Nähe zur Landeshauptstadt Erfurt, die ausbeutbaren Ton- und Steinvorkommen in der Umgebung von Weimar und der Wunsch des Gauleiters Fritz Sauckel, in der Nähe der Klassikerstadt Weimar einen starken SS-Verband zu stationieren.
Die SS forcierte seit Jahresbeginn 1937 gnadenlos den Bau des Lagers. Zuerst waren es 149, im August 1937 mehr als 1000 und zum Jahreswechsel 1937/38 über 2500 Männer, die das spätere Konzentrationslager, bestehend aus den SS-Kasernen, den Führerhäusern und dem eigentlichen Lager, aufbauten.

Häftlinge bei Vermessungs- und Schachtarbeiten
Anfangs waren die Häftlinge meist politische Gegner des NS-Regimes, Vorbestrafte (sog. Berufsverbrecher oder BVer) und Zeugen Jehovas. 1938 wurden mehrere tausend Männern wegen Vorstrafen, Nichtsesshaftigkeit, sog. Asozialität und wegen Homosexualität inhaftiert. Im Zuge der Verfolgung und Vertreibung der jüdischen Bevölkerung wies die Geheime Staatspolizei (Gestapo) über 13000 deutsche und österreichische Juden in das Konzentrationslager Buchenwald ein. Unter diesen Häftlingen befanden sich auch Hunderte Sinti.
Die Häftlinge verloren alles, was sie als eigenständige Persönlichkeit kennzeichnete. Sie wurden geschoren, nummeriert, nach Gruppen eingeteilt und mit verschiedenfarbigen Winkeln (Stoffdreiecken) gekennzeichnet. Die Häftlinge mussten auf der linken Brustseite und dem rechten Hosenbein der blau-weiß-gestreiften Häftlingskleidung ein Stoffdreieck tragen, da je nach Häftlingsgruppe verschiedenfarbig gestaltet war. Darunter befand sich die Häftlingsnummer. Ausländische Häftlinge wurden durch das Anbringen des Anfangsbuchstabens ihrer Nationalität auf dem Stoffdreieck kenntlich gemacht.


Häftlings-Personal-Karte des dreijährigen Stefan Zweig

Das Leben der Häftlinge im Lager war von Beginn an begleitet von Hunger, Prügel und Mord. Im Lager selbst entwickelte sich eine innere Hierarchie, die auch eine Hierarchie der Überlebenschancen war. Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle und später sowjetische Kriegsgefangene lebten in ständiger Todesgefahr. Unter der Führung des Lagerkommandanten Karl Koch entstand ein Regime des Terrors, zu dem morgendliche und abendliche Zählappelle, Misshandlungen an jedem Ort, Erschießungen, Hinrichtungen am Galgen und der öffentliche Vollzug grausamer Strafmaßnahmen gehörten. Im Arrestzellenbau, dem sog. Bunker, wurden hunderte Häftlinge auf bestialische Art und Weise gequält und geschunden, entwürdigt oder getötet. Im nahe gelegenen Steinbruch herrschte grenzenlose Gewalt. Zu den täglichen Qualen kamen der Schmutz, die Enge in den Unterkünften, die fehlenden sanitären Einrichtungen, der akute Wassermangel und die langen Arbeitszeiten der Häftlinge (14 bis 16 Stunden pro Tag).

Lageplan des Konzentrationslagers Buchenwald

Häftlingszählappell mit stundenlangem Stehen auf dem Appellplatz

Arrestzellenbau
Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges erlebte das Konzentrationslager mit der Einlieferung von 8463 registrierten Menschen den größten Zuwachs aller bestehenden Konzentrationslager im Deutschen Reich. Eine Folge dieser Masseneinlieferungen war die bis dahin größte Ruhrepidemie des Lagers. Die SS ließ die Mehrzahl der Erkrankten verhungern und erfrieren. Im Zuge dieser Massentötung entstand das erste Krematorium im Lager. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion begann in Buchenwald der Massenmord an sowjetischen Kriegsgefangenen und die Ermordung von Tuberkulosekranken mittels Spritze.
Die Zahl der Häftlinge in Buchenwald und seiner Außenlager wuchs von 11275 Ende Januar 1943 auf 37319 im Dezember 1943 und auf 84505 im September 1944 an. Das Konzentrationslager wurde zum gigantischen Reservoir der Zwangsarbeit und zu einem riesigen Umschlagplatz für Menschen. Die SS vermietete im Namen des Deutschen Reiches Häftlinge an Großunternehmen der deutschen Wirtschaft.
Am 24.04.1944 zerstörten alliierte Fliegerverbände den SS-Bereich und die Rüstungswerke Gustloff. Hierdurch wurde die letzte Phase des Konzentrationslagers Buchenwald eingeleitet. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich die Lager im Osten in Auflösung. Täglich kamen Transporte mit Tausenden von Menschen. Mit 110000 Häftlingen war Buchenwald von Januar 1945 bis zum 11.04.1945 das größte unter den bestehenden Konzentrationslagern.