Referieren
Was ist beim Referieren zu beachten?
Von Ihrer bisherigen Schullaufbahn her sind Sie daran gewöhnt, Referate zu halten und sich die dafür nötigen Informationen zu beschaffen. Auch in der Oberstufe und erst recht im Studium gehören umfangreichere schriftliche Arbeiten und Referate zum Alltag. Diese Art von Vorträgen unterscheidet sich im Grunde von den Ihnen vertrauten Kurzvorträgen nur durch einen größeren Umfang und mehr Selbständigkeit bei der Erfüllung des Themas. Niemand wird Ihnen Vorgaben machen, welche Schritte Sie unternehmen müssen, um das Thema in den Griff zu bekommen. Niemand wird Ihnen die nötigen Informationen zur Verfügung stellen. Längere Vorbereitungszeit und eine i.d.R. umfassendere Fragestellung erfordern eine andere Vorgehensweise als bislang gewohnt. Sie können erforderlichen Arbeiten nicht ad-hoc und auf die Schnelle erledigen, sondern müssen Ihre Vorgehensweise richtiggehend planen, die Fragestellung des Themas genau untersuchen, eigenständig nach Informationen und -quellen suchen und nicht zuletzt sich Gedanken machen, wie man die erarbeiteten Ergebnisse möglichst vorteilhaft präsentiert. Nur wenn Sie die Ihnen zur Verfügung stehende Zeit realistisch auf die einzelnen Schritte verteilen, Puffer für Verzögerungen (wie Wartefristen in der Bibliothek) und andere Aufgaben einplanen, können Sie den Zeitdruck für sich erträglich machen.

Zeitplan
In Ihrer Zeitplanung könnten Sie nach dem folgenden Muster vorgehen:
1. Woche:
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2. Woche:
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3. Woche:
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4. Woche:
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5. Woche:
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6. Woche:
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Ablaufplan
Die Schritte bei der Arbeit am Referat im Einzelnen
| 1. Anlage eines Zeitplanes Achten Sie aber auf realistische Zielsetzungen, d.h.: Planen Sie Pannen und Hindernisse ein! |
| 2. Untersuchung des Themas (I) Erschließungsfragen: Was heißt…? Warum…? Was soll herausgefunden werden? Was weiß meine Zielgruppe? Was interessiert meine Zielgruppe? |
| 3. Untersuchung des Themas (II) Klärung von Schlüssel- und Fachbegriffen (Schul-, Fachbücher, Lexika …) |
| 4. Sammeln von Informationen Quellen können sein: Schulbücher, Lexika, Standardwerke, Zeitschriften, Zeitungen, Gespräche mit Fachleuten oder Betroffenen; Kataloge von Bibliotheken, Archiven, Zeitungen, Buchhandel; Firmen |
| 5. Grobgliederung Ausgangslage, erkenntnisleitendes Interesse. d.h.: Worauf möchte ich hinaus? Was will ich festhalten? Auswahl und Festlegung des zu verwendenden Materials, der zu nutzenden Quellen und der Literatur Entwicklung von Kernthesen Festhalten der zentralen Ergebnisse |
| 6. Auswertung (Exzerpieren) des Materials nach Grobgliederungspunkten geordnet; Sicherung wörtlicher Zitate; Stoffsammlung |
| 7. Kritische Überarbeitung der Stoffsammlung Wurde das Thema erfüllt? Wo sind Lücken? Was kann/muss ich weglassen? Ist das bislang gefundene Veranschaulichungsmaterial geeignet und verwendbar? |
| 8. Erarbeitung einer Feingliederung: Achten Sie auf Folgerichtigkeit und die Entsprechung mit dem Thema |
| 9. Mittel zur Veranschaulichung sammeln / erstellen Videoaufzeichnungen, Tondokumente, Fotos, Overheadfolien von Schaubildern, Statistiken, Karikaturen, Zeichnungen; Versuche, Präparate, Plakate, Dokumente… |
| 10. Entwicklung eines wirkungsvollen Einstiegs |
| 11. Erstellen des Stichwortzettels Übersichtlichkeit! Ablaufplan mit Überleitungen, Hinweisen auf Medieneinsatz, Einbau von Zitaten |
| 12. Erstellen des Thesenpapiers Problemstellung klarstellen Material/Quellen angeben Kernthesen formulieren Ergebnisse festhalten Literaturverzeichnis anfertigen Rechtzeitig vorher mit der Betreuungsperson absprechen! |
| 13. Einüben des Vortrags anhand des Stichwortzettels Zur Kontrolle auf Band sprechen bzw. Freunden vortragen Weitere Mittel: Spiegel/Video Achten Sie bereits hier auf Stimmführung, Sprechtempo und Lautstärke (dazu müssen Sie sich den Vortragsort anschauen! Gestik, Mimik… |
| 14. Vorbereitung auf die Diskussion mit den Zuhörern Mit welchen Fragen muss ich rechnen? (Reservematerial, weiterführende Argumente) |
Ablaufplan: Übung
Arbeitsauftrag: Bringen Sie die Schritte in die richtige Reihenfolge. Klicken Sie dazu in die Felder.
Analyse des Themas
Die Erschließung des Themas: Fragestellung und Schlüsselbegriffe
| Themenbeispiel: Massenmedien |
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„Das Fernsehen muss – im Unterschied zu (…) den Printmedien – komplexe politische Inhalte und Vorgänge extrem verkürzen und personalisieren (…). Das macht, gleichsam „mediennotwendig“, Politik scheinbar oberflächlich und kuratmig – und das ganz im Gegensatz zur komplexen Wirklichkeit (…). (Hans Heigert) Überprüfen Sie diese These an Hand eines Vergleichs der Berichterstattung von „RTLaktuell“ und der „Süddeutschen Zeitung“ zu einem aktuellen Thema. |
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| Zu klärende Begriffe und Formulierungen: | ||
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| Fragestellung in eigenen Worten: | ||
| Vereinfacht „RTLaktuell“ politische Inhalte unangemessen und reduziert die Nachrichtensendung Politik auf Personen? Wird die Berichterstattung der „Süddeutschen Zeitung“ der politischen Wirklichkeit gerecht? |
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| Hinweise zum Verfahren: | ||
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