Der Roman

Aufgaben des Romans     

Der Roman ist eine Form der Epik. Er soll hier stellvertretend für die anderen epischen Großformen  (Erzählung, Novelle) etwas genauer betrachtet werden.

Aufgaben:

Beschreiben Sie die Funktion, die der Roman nach Auffassung von Fontane erfüllen soll.

Theodor Fontane: „Was soll ein Roman?

„Was soll ein Roman? Er soll uns, unter Vermeidung  alles Übertriebenen und Häßlichen, eine Geschichte erzählen, an die wir glauben. Er soll zu unserer Phantasie und unserem Herzen sprechen, Anregung geben, ohne aufzuregen; er soll uns eine Welt der Fiktion auf Augenblicke als eine Welt der Wirklichkeit erscheinen, soll uns weinen und lachen, hoffen und fürchten, am Schluss aber empfinden lassen, teils unter lieben und angenehmen, teils unter charaktervollen und interessanten Menschen gelebt zu haben, deren Umgang uns schöne Stunden bereitete und uns förderte, klärte und belehrte. Das etwa soll ein Roman. […]

Was soll ein moderner Roman? Welche Stoffe hat er zu wählen? Ist ein Stoffgebiet unbegrenzt? Und wenn nicht, innerhalb welcher räumlich und zeitlich gezogenen Grenzen hat er am ehesten Aussicht, sich zu bewähren und die Herzen seiner Leser zu befriedigen? Für uns persönlich ist diese Fragenreihe entschieden. Der Roman soll ein Zeitbild sein, ein Bild seiner Zeit.“

Theodor Fontane: „Was soll ein Roman?“

Der Romanschreiber sollte eine von ihm erdachte bzw. erfundene Welt so darstellen, dass der Leser sie als Wirklichkeit ansehen könnte. Dabei sollen auch die Gefühle angesprochen werden.

Im modernen Roman sollen, so Fontane, die Stoffe so gestaltet werden, dass es ein treffendes Bild der jeweiligen Zeitumstände ergibt, in denen die Handlung spielt.