Arbeitstechnik
Die 5-Schritt-Lesetechnik:
Um einen schwierigeren Text leichter zu verstehen, können Sie die 5-Schritt-Lesetechnik anwenden.
Falls Ihnen das Thema des Textes eher noch unbekannt ist, sollten Sie sich vor der Lektüre fragen, was Sie aufgrund der Überschrift und eventuell der Bilder oder anderer Grafiken von dem Text erwarten. Überlegen Sie auch, was Sie bereits über das Thema wissen.
Schritt 1
Schritt 1:
Verschaffen Sie sich einen groben Überblick über den Text, indem Sie den Text überfliegen, Zwischenüber- schriften erfassen und eventuell Ab- schnitte anlesen.
Schritt 2
Schritt 2:
Formulieren Sie das Thema (= größerer thematischer Zusammen- hang, in dem der Text steht) und die Kernaussagen des Textes.
Schritt 3
Schritt 3:
Lesen Sie den Text im Anschluss gründlich und markieren Sie alle Wörter und Textpassagen, die unverständlich sind. Klären Sie diese dann entweder mithilfe des Textzusammen- hangs oder eines Nachschlage- werks.
Schritt 4
Schritt 4:
Gliedern Sie den Text in Sinnab- schnitte und finden Sie für jeden eine passende Zwischen- überschrift bzw. einen kurzen, aber treffend zusammen- fassenden Satz. Markieren Sie auch einzelne Schlüsselwörter.
Schritt 5
Schritt 5:
Fassen Sie den Text in eigenen Worten, d.h. möglichst losgelöst vom Wortlaut des Ausgangstextes zusammen.
Weitere nützliche Arbeitstechniken:
Die Eselsbrücke
Die Eselsbrücke:
Egal, ob man nun Vokabeln lernt oder eine komplexe philosophische Theorie: Um sich Neues zu merken, muss man es mit bereits Bekanntem verknüpfen. Mediator nennen Lernforscher eine solche Verknüpfung, Eselsbrücke sagt der Laie. Als Mediatoren können verschiedene Assoziationen dienen: ein anderes, bereits bekanntes Wort, ein Bild, eine kleine Geschichte oder eine konkrete Erinnerung, die man mit der neu abzuspeichernden Information verknüpft. Am besten funktioniert das, wenn der Lernende diesen Mediator selbständig wählt und nicht von außen zugetragen bekommt.
Die Orte-Methode
Die Orte-Methode:
Auf demselben Prinzip wie auch die Eselsbrücke basiert auch die sogenannte Loci-Methode, bei der man neue Informationen gedanklich an bereits bekannten Orten ablegt. Dazu kann man sich seinen Arbeitsweg vorstellen oder die eigene Wohnung und in Gedanken einzelne Stationen festlegen. Hauptsache, die vorgestellte Umgebung ist einem gut vertraut. Anschließend sammelt man das neu Gemerkte entlang der imaginären Route wieder ein. Diese Methode hilft deshalb auch, sich Dinge in einer bestimmten Reihenfolge zu merken.
Learning by Doing
Learning by Doing:
Menschen erkennen und erinnern sich an ein Lied eher, wenn sie es selbst gespielt statt nur gehört haben. […] Musiker dürfte diese Erkenntnis kaum überraschen. Raten Musiklehrer doch immer zum Üben, Üben, Üben und niemals nur zum Hören, Hören, Hören. Das wussten auch die Neurologen der Klavierspielerstudie. Mit ihrem Experiment wollten sie besser verstehen, worauf dieser sogenannte Produktionseffekt tatsächlich beruht, also das, was allgemein als Learning by Doing bekannt ist: Ob die Klavierspieler sich besser erinnerten, weil sie auch die zugehörigen Bewegungsmuster abgespeichert hatten, oder schlicht, weil sie ihr akustisches Gedächtnis besonders oft angesprochen hatten. Die Aufzeichnung der elektrischen Signale im Hirn der Pianisten bewies: Es kommt tatsächlich auf die Bewegung an.
Bewegt lernen
Bewegt lernen:
Bewegung kann beim Lernen sogar dann helfen, wenn diese mit dem Lerninhalt selbst nichts zu tun hat, berichten Psychologen vom Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung (MPI). Sie ließen ihre Probanden dazu Ziffern in einer vorgesprochenen Zahlenkette miteinander vergleichen. Tatsächlich konnten die Kinder die Aufgabe besser lösen, wenn sie dazu in ihrer Lieblingsgeschwindigkeit spazierten. Mussten sie dabei allerdings noch Hindernisse in einem Parcours überwinden, verschlechterten sie sich. „Trotzdem sollten Eltern ihre Kinder nun nicht zum Vokabellernen an ein Laufband ketten“, sagt Sabine Schäfer vom MPI. Aber eben auch nicht unbedingt sklavisch an den Schreibtisch zwängen.
Karteikarten verwenden
Karteikarten verwenden:
Karteikarten sind der Klassiker unter den Methoden, früher auf Papier, heute digital. Das Lernen mit Karteikarten und ähnlichen Methoden funktioniert so gut, weil sich der Lernende dabei wiederholt selbst testet. Entscheidend ist, die gefragte Information vor dem Umdrehen des Kärtchens aktiv aus dem Gedächtnis hervorzuholen. Die Karten rein lesend zu wenden, ist erheblich weniger effektiv. […] Etwas zu lernen bedeutet, Abrufpfade zu sichern zwischen einem „Cue“ (dem Stichwort auf der Vorderseite) und der dazu abgespeicherten Information (auf der Rückseite der Karte). Am besten schafft der Lernende das, wenn er sich – wie bei der Eselsbrücke – einen eigenen Pfad zum Lerninhalt baut.
Texte durchdringen
Texte durchdringen:
Wer Neues begreifen will, muss es durchdringen und mit bekanntem Wissen verknüpfen. Schüler, die einen Text hinterfragen, begreifen deutlich mehr als jene, die ihn nur durchlesen, selbst wenn sie das mehrmals tun. Wer einen Text wirklich verstehen will, sollte sich deshalb nach jedem Absatz fragen: Welche Frage wird hier beantwortet? Was kommt mir bekannt vor, was ist neu? Was verstehe ich nicht? Wozu brauche ich diese Information nun überhaupt?