Normung und Typung

Situation:

Die Planung des Produktionsprogramms der FAHRRADWELT AG ist durch zwei weitere Aspekte beschränkt. „Wie kann sie es schaffen, die Bedürfnisse der Kunden zu befriedigen und ihnen eine Vielzahl an Produkten anzubieten? Wie ist es in diesem Zusammenhang möglich, den Kunden die Produkte zu niedrigen Preisen zu verkaufen?“ 

Vor diesem Hintergrund ist die AG gezwungen, große Mengen zu produzieren, um die Produktion möglichst kostengünstig zu halten und die Produkte zu niedrigen Preisen auf den Markt zu bringen. Das Unternehmen muss folglich Erzeugnisse und Materialien standardisieren, will sie diese Aspekte erreichen. Dies kann durch Normung und Typung realisiert werden.

Normung

= Vereinheitlichung von Gegenständen, Formen, Abmessungen, Kennzeichen etc.

Die wohl bekanntesten Normen in der Gesellschaft sind die DIN (z.B. DIN A4) oder ISO (z.B. ISO 9.000) Normen. Normen werden durch verschiedene Institutionen geregelt, die in verschiedene Ebenen unterteilt werden:

Normen

Internationale Normen: Die International Organisation for Standardization  (ISO) legt i.d.R. internationale Normen fest. So hat die ISO von der Sechskantschraube bis hin zur Qualitätssicherung zahlreiche Normen fixiert.
Nationale Normen: Nationale Normen werden vom Deutschen Normenausschuß (DNA) festgelegt. Sie gelten lediglich als Empfehlung, können aber auch z.B. durch Gesetze bindend werden.
Verbandsnormen:  Fachverbände können ebenfalls Richtlinien und Empfehlungen definieren, die nicht verbindlich sind z.B. der VDI (Verein dt. Ingenieure) oder der VDE (Verband dt. Elektrotechniker).
Werksnormen: Ein Betrieb kann seine eigenen Normen ausarbeiten, die dann auch nur in diesem Betrieb gelten.

Vorteile:

  • Einsparung von Materialkosten beim Einkauf
  • Verbesserung der Kommunikation, da eine einheitliche Bezugsbasis vorliegt
  • Vereinfachung der Lagerhaltung und Reduzierung der Lagerkosten durch eine geringere Anzahl an benötigten Materialien

Nachteile:

  • hohe Kosten, wenn Sonderanfertigungen nötig sind
  • hohe Abhängigkeit von genormten Teilen, wenn bspw. Maschinen extra für die genormten Teile gebaut wurden

Typung

= Vereinheitlichung der Endprodukte eines Betriebs hinsichtlich Art und Größe

So kann bspw. ein Basisprodukt in zahlreichen Varianten angeboten werden. Typisches Beispiel ist z.B. ein PKW, bei dem viele Bestandteile wie Karosserie oder Fahrwerk einheitlich sind, der Kunde sich aber die Farbe, die Motorisierung etc. aussuchen kann.

Vorteile:

  • Übersichtlichkeit des Produktionsprogramms
  • Senkung der Produktionskosten durch Rationalisierung im Rahmen der Serien- und Massenfertigung
  • Berücksichtigung von Kundenwünschen

Nachteile:

  • u.U. Wettbewerbsnachteile, da nicht alle Wünsche der Kunden realisiert werden können
  • u.U. Beeinträchtigung der Forschung und Entwicklung
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