Weiterführende Aufgaben

Lernbereich 6: Marketingprozesse planen und steuern

Aufgaben:

1 Die BIBITA AG ist ein deutschlandweit tätiges Unternehmen der Getränkeindustrie, das bisher ausschließlich Mineralwasser mit verschiedenen Kohlensäureanteilen anbietet. Die Produkte werden indirekt vertrieben. Da der Markt hart umkämpft ist, sind verschiedene produktpolitische Maßnahmen geplant:

Das Sortiment soll um ein mit Zitronensaft versetztes Mineralwasser ergänzt werden.

Für die gehobene Gastronomie soll ein alkoholfreier Aperitif (appetitanregendes Getränk) auf Fruchtsaftbasis angeboten werden. Das Produkt wird in einer eleganten 0,1-Liter-Flasche angeboten.

Die Etiketten aller Mineralwässer werden überarbeitet und in erlesenen Farben gestaltet.

Zusätzlich kommt eine Mineralwasserflasche für die gehobene Gastronomie in edlem Design auf den Markt.

1.1 Benennen Sie die Maßnahmen mit Fachbegriffen und begründen Sie Ihre Zuordnung.

1.2 Für die neue Mineralwassersorte mit Zitronensaft werden im Marketing der BIBITA AG die folgenden Vorschläge der Preisdifferenzierung erörtert.
Vorschlag 1: Mitglieder in Sportvereinen erhalten für Mineralwasser günstigere Preise.
Vorschlag 2: Im Winter werden die Mineralwässer günstiger angeboten.

Nennen Sie für jeden Vorschlag die jeweiligen Fachbegriffe und erläutern Sie je ein Problem, das durch die Maßnahmen entstehen kann.

1.3 Überprüfen Sie an zwei Funktionen der Verpackung, ob diese bei einer Standardmineralwasserflasche aus Glas erfüllt sind.

2 Die Elektrosparte der TEKNO AG hat verschiedene Produkte in ihrem Sortiment. Die Sortimentszusammenstellung soll einer kritischen Überprüfung unterzogen werden. Der Vorstandsassistent wird damit beauftragt, eine Portfolioanalyse mit Hilfe einer Vier-Felder-Matrix durchzuführen und Handlungsstrategien auszuarbeiten. Der Vorstandsassistent stellt folgendes Konzept vor:

Bei Produkt A sollte die Geschäftsleitung versuchen, die erreichte Marktführerschaft ohne weitere Investitionen zu halten.

Das aussichtsreiche Produkt B ist mit Nachdruck zu fördern, um die Marktposition zu verbessern.

2.1 Erstellen Sie eine vollständig beschriftete Vier-Felder-Matrix und ordnen Sie die Produkte A und B in diese Matrix ein. Begründen Sie die Einordnung kurz.

2.2 Die Geschäftsleitung beschließt, einen neuartigen Toaster in das Programm aufzunehmen, der sich durch Temperatursensoren sowie durch ein ausgefallenes Design von den Produkten der Konkurrenz erheblich unterscheidet. So kann der Toaster zum Beispiel in vielen Farben – passend zur jeweiligen Kücheneinrichtung – geliefert werden.

Begründen Sie eine geeignete Preisstrategie für den Toaster.

Das Sortiment soll um ein mit Zitronensaft versetztes Mineralwasser ergänzt werden.

Es handelt sich um Produktdifferenzierung, weil eine zusätzliche Variante des vorhandenen Mineralwassers angeboten wird.

Für die gehobene Gastronomie soll ein alkoholfreier Aperitif (appetitanregendes Getränk) auf Fruchtsaftbasis angeboten werden. Das Produkt wird in einer eleganten 0,1-Liter-Flasche angeboten.

Es handelt sich um horizontale Produktdiversifikation, weil das Produkt in einem sachlichen Zusammenhang mit den Mineralwässern steht.

Die Etiketten aller Mineralwässer werden überarbeitet und in erlesenen Farben gestaltet.

Es handelt sich um Produktvariation, weil das neue Etikett das alte Etikett ersetzt.

Zusätzlich kommt eine Mineralwasserflasche für die gehobene Gastronomie in edlem Design auf den Markt.

Es handelt sich um Produktdifferenzierung, weil die bestehende Flasche um eine zusätzliche Variante ergänzt wird. Beide Flaschen bleiben auf dem Markt.

Vorschlag 1: Mitglieder in Sportvereinen erhalten für Mineralwasser günstigere Preise.

Fachbegriff Problem
personelle Preisdifferenzierung Es entsteht ein höherer Verwaltungsaufwand im Verkauf. Es müssten zum Beispiel die Mitgliedsausweise im Einzelhandel verlangt werden. Dieser Aufwand ist unzumutbar.

Vorschlag 2: Im Winter werden die Mineralwässer günstiger angeboten.

Fachbegriff Problem
zeitliche Preisdifferenzierung Da das Produkt haltbar ist, wird vermutlich zu niedrigeren Preisen eingekauft und entsprechende Vorratshaltung betrieben.

Hinweis: Die Erläuterungen können von der Lösung abweichen, sinnvolle Ausarbeitungen sind zu werten.

Verkaufsfunktion: Die Verpackung sollte ansprechend und kaufauslösend wirken. Bei der Mineralwasserflasche tritt diese Funktion in den Hintergrund.

Schutzfunktion: Das Produkt „Wasser“ wird durch die Glasflasche ausreichend geschützt.

Transportfunktion: Wasser kann in einer Glasflasche nicht optimal transportiert werden. Es besteht Bruchgefahr.

Lagerfunktion: Die Flasche alleine bietet noch keine komfortable Lagerfunktion, dazu braucht man noch einen Träger, der diese Funktion übernimmt.

Verwendungsfunktion: Die Flasche könnte man auch zur Aufbewahrung oder zum Transport anderer Flüssigkeiten verwenden. Allerdings ist diese Weiterverwendung durch das Pfandsystem weitgehend reduziert.

Das Produkt A ist ein Cash Cow Produkt. Es hat bereits die Marktführerschaft inne und sollte diese ohne weitere Investitionen halten können. Der Markt wird nicht mehr signifikant wachsen. Die Ausgaben für Marketingmaßnahmen werden zurück gefahren. Die Gewinne werden abgeschöpft und für die Förderung der sich in den anderen Feldern befindenden Produkte eingesetzt.

Produkt B ist ein Question Mark Produkt. Es befindet sich in der Anfangsphase und generiert daher noch geringe Umsätze, sein weiterer Weg ist mit einem Fragezeichen behaftet. Das Produkt B ist laut Angabe ein aussichtsreiches Produkt, das heißt, dass die in diesem Quadranten notwendige Selektion zwischen Mangelprodukten und aussichtsreichen Produkten bereits durchgeführt wurde. Da es sich um ein aussichtsreiches Produkt handelt, sollte es durch eine Offensivstrategie gefördert werden. Optimalerweise wird es bei steigenden Umsätzen den Weg in Richtung des Star-Quadranten einschlagen.

Da es sich um einen Toaster handelt, der sich durch Design und technische Ausstattung erheblich von Konkurrenzprodukten unterscheidet, ist die Hochpreisstrategie anzuwenden. Bis zu dem Erscheinen von Nachahmerprodukten sollte ein hoher Preis gesetzt werden, damit sich die Entwicklungskosten schnellstmöglich amortisieren. Ein niedriger Preis widerspricht dem Image des fortschrittlichen Produktes und suggeriert eventuell eine minderwertige Qualität.

SELBSTEINSCHÄTZUNG

Name: ________________________________        Vorname: __________________________________

Fach:    BWR

Lernbereich 6: „Marketingprozesse planen und steuern“

Hinweis: Es handelt sich bei den angegebenen Prüfungsaufgaben um Beispielaufgaben aus Teilbereichen. Diese Aufgaben decken nicht alle geforderten Inhalte und Kompetenzen vollständig ab, sondern lediglich einen Teil.

 
  Ich beherrsche den Stoff…
Lerninhalte sehr gut gut mittelmäßig gerade noch ausreichend mangelhaft gar nicht Hier finden Sie Prüfungs-aufgaben aus diesen Bereichen
Marketing
Ich kann die Marktsituation verschiedener Produkte eines Unternehmens analysieren. Dazu nutze ich gezielt neben Daten des internen Rechnungswesens auch vorliegende Ergebnisse aus der Marktforschung, um hieraus geeignete Normstrategien abzuleiten.

Die Normstrategien im Marktwachstum‑Marktanteils‑Portfolio lauten: Offensivstrategie, Investitionsstrategie (Wachstumsstrategie), Defensivstrategie (Abschöpfungsstrategie), Desinvestitionsstrategie

AP 2019/III, 1.1 und 1.2

 

AP 2020/III, 1.1 und 1.2.1

 

AP 2021/III, 1

 

AP 2022/III, 1.1

 

AP 2023/III, 1.1

Ich kann auf Grundlage festgelegter Marketingziele Entscheidungen über Marketingmaßnahmen treffen. Dabei wende ich auch neue Formen des Marketings an, indem ich neue Informationsmedien und Kommunikationsmittel nutze.

Die Marketinginstrumente des Marketingmix lauten:
Produktpolitik (Produktinnovation, ‑variation, ‑differenzierung, ‑diversifikation und Produktelimination, Produktgestaltung und Verpackung);
Distributionspolitik (direkter und indirekter Absatz, Vergleich Reisender und Handelsvertreter);
Kontrahierungspolitik (Preispolitik, Konditionenpolitik);
Kommunikationspolitik (Werbung, Sales Promotion, Public Relations, Social‑Media‑Marketing, Sensation Marketing, (z. B. Virales Marketing, Guerilla Marketing)

AP 2019/III, 1.1 und 1.3

 

AP 2020/III, 1.1 und 1.2.2

 

AP 2022/III, 1.2

 

AP 2023/III, 1.2

 

Daran muss ich noch arbeiten: