Kontrahierungsmix

Übersicht

Der Kontrahierungsmix fasst das marktpolitische Instrumentarium zusammen, das der Preispolitik und der Konditionenpolitik zugerechnet wird. Im Rahmen der Kontrahierungspolitik werden die geldlichen (monetären) Vereinbarungen getroffen, die Voraussetzung für den Abschluss von Käufen und Verkäufen sind.

Preisgestaltung

Unter Preispolitik (Preisgestaltung) versteht man das Herab- oder Heraufsetzen der Absatzpreise mit der Absicht, den Absatz zu beeinflussen. Für jeden Anbieter wirft sich dabei die Problematik auf, welche Kriterien er heranziehen soll, um seine Produkte und Leistungen mit einem für ihn akzeptablen Preis zu belegen.

Beispiel: Ein Einzelhändler mit einem Warensortiment des täglichen Bedarfs wird permanent damit beschäftigt sein, seine Preise partiell zu variieren. Man denke dabei nur an laufende Angebote, saisonale Preisschwankungen oder Waren unterschiedlicher Güte. Mit ähnlichen Entscheidungen wird sich ein Anbieter von Industriebauten konfrontiert sehen, dessen Produkte im zwei- bis dreistelligen Mio. Euro-Bereich liegen.

Als nützlich auf dem Weg der Entscheidungsfindung haben sich die nachfolgenden Kriterien und die danach zu beleuchtende Konditionenpolitik erwiesen.

Kostenorientierte Preisgestaltung

Zunächst sollte der erwähnte akzeptable Preis die verursachten Kosten und darüber hinaus einen Gewinn erwirtschaften. In diesem Fall spricht man von der kostenorientierten Preisgestaltung. Aus Sicht der Vollkostenrechnung, deren Daten der betrieblichen Kosten- und Leistungsrechnung entnommen werden können, sind das die so genannten Selbstkosten zuzüglich eines festgelegten Gewinnzuschlags. Der überwiegende Teil der Unternehmen, das heißt, in der Regel mittlere und große Unternehmen mit einem differenziertem Produktprogramm, errechnen ihre Angebotspreise auf Grundlage der Teilkostenrechnung. Der hier maßgebende Deckungsbeitrag sollte positiv sein und durch einen hohen Umsatz so oft anfallen, dass er die produktbezogenen- und unternehmensfixen Kosten abdeckt. Darüber hinaus sollte das von der Geschäftsleitung ausgegebene Gewinnziel (Betriebsergebnis) erreicht werden. Kurzfristig können hier Preise realisiert werden, die lediglich die variablen Kosten decken (kurzfristige Preisuntergrenze), langfristig wird ein Unternehmen aber nur überleben können, wenn zusätzlich die fixen Kosten und ein gewisser Gewinn erzielt werden (langfristige Preisuntergrenze).

Beispiel: Ein Schreiner fertigt mit seinen zwei Mitarbeitern Möbelstücke im Auftrag von überwiegend privaten Kunden. Er kalkuliert seine Angebotspreise auf Basis der Vollkostenrechung, da er sowohl Materialpreise, Energiekosten, Fertigungskosten als auch Arbeitszeiten und -löhne aus Erfahrung genau kennt. Sein Gewinnzuschlag liegt in der Regel bei 20 % dieser Kosten. Konkurrenzpreise spielen für ihn eine sehr untergeordnete Rolle, da seine individuellen Produkte nicht vergleichbar sind. Er kann also für jedes einzelne seiner Möbelstücke kostendeckend arbeiten.
Eine große deutsche Brauerei, die weltweit tätig ist, befindet sich mit einer vielfältigen, sehr differenzierten Angebotspalette auf einem Markt mit hoher Konkurrenz. Als Indikator der Preisfindung dient hier der positive Deckungsbeitrag, den das einzelne Produkt erzielt. Nur die Gesamtheit der Deckungsbeiträge aller angebotenen Waren dieser Brauerei können die fixen Kosten und einen Gewinnzuschlag erarbeiten.

Nachfrageorientierte Preisgestaltung

Bei der Preisgestaltung sollte ein Unternehmen auf keinen Fall auf kostenrechnerische Grundlagen und Überlegungen verzichten. Jedoch hat sich die Preisbildung in erster Linie an den Gegebenheiten der jeweiligen Märkte, exakter an den potenziellen Nachfragern, zu orientieren. Daher spricht man hier von der nachfrageorientierten Preisfindung. Grundsätzlich gilt die volkswirtschaftliche Erkenntnis, dass eine steigende Nachfrage seitens der Konsumenten, steigende Preise zur Folge hat und umgekehrt.
Folgende Merkmale beeinflussen den Preis:

Merkmal
Erläuterung
Struktur der Nachfrageseite Anzahl der Nachfrager, Substituierbarkeit des Produkts, Preiselastizitäten (Reaktion der Nachfrager auf Preisänderungen).
Preisvorstellungen der Nachfrager Der Vergleich von Produkten vermittelt Nachfragern eine Vorstellung über deren Wert.
Preisbereitschaft der Nachfrager Abhängig von Kaufkraft, Preisvorstellung und Bedarfsdringlichkeit der Nachfrager.
Preisklassen der Nachfrager Preisvorstellungen und -bereitschaft auf untere, mittlere und gehobene Preisklassen verteilt.
Qualität und Image Preis, Image als Qualitätsindikator (teuer ist gut, billig ist schlecht; hohes Image = hoher Preis).

Beispiel: Der Markt für Printmedien (Tageszeitungen, Zeitschriften, Illustrierte, Magazine…) in Deutschland ist von einer hohen Zahl von Anbietern und Nachfragern geprägt (polypolistische Merkmale). Die Sparte der Computerzeitschriften hat in den letzten Jahren an Auflagen stark expandiert. Die realisierbaren Preise verlaufen hier in einem sehr engen Rahmen, da der Nachfrager bei Preiserhöhungen sensibel reagieren wird. Aufgrund der Wettbewerbssituation und der vorhandenen Preistransparenz hat er die Möglichkeit zu substituieren. Allerdings könnte ein zu niedriger Preis den Eindruck erwecken, dass die Informationen nicht fachkundig recherchiert wurden. Langfristig könnte sogar das Image der Zeitschrift leiden.

Konkurrenzorientierte Preisgestaltung

Bei der konkurrenzorientierten Preisgestaltung werden die Preise der eigenen Produkte an denen der Konkurrenz ausgerichtet. Die Daten aus der betrieblichen Kosten- und Leistungsrechnung bleiben hier weitgehend unberücksichtigt. Sie dienen in der Regel der Kontrolle, ob mittel- und langfristig zu derartigen Konditionen produziert und verkauft werden kann. Eine Orientierung findet zum einen am so genannten Branchenpreis, zum anderen am jeweiligen Marktführer statt. Diese Art der Preisgestaltung findet sich auf Märkten mit homogenen Gütern (z.B. Kraftstoffhandel) und beispielsweise in der Automobilindustrie.

Beispiel: Gerade auf dem Kraftstoffmarkt, der durch gleichartige, austauschbare Produkte gekennzeichnet ist, spielt sich turnusgemäß der immer gleiche „Preiskampf“ ab. Ein Ölkonzern übernimmt in der Regel die Preisführerschaft und setzt seinen Literpreis beispielsweise um 3 Cent nach oben. Die restlichen Ölkonzerne folgen mit den Preisen ihrer „Markenkraftstoffe“ mit kurzer Zeitverzögerung im gleichen Maße. Auch die so genannten freien Tankstellen ziehen bei dieser Art der Preisbildung, wenn auch nicht in voller Höhe, mit.

Preisstrategien

Hochpreisstrategie

Die Hochpreisstrategie kann in zwei Formen vorliegen. Die so genannte Premiumpreisstrategie ist auf Dauer angelegt und wird bei Produkten angewandt, die sich durch ein gleich bleibend hohes Qualitätsniveau, hohes Image, exklusive Distributionswege oder zusätzliche Serviceleistungen auszeichnet. Diese Produkte haben in der Regel so genannte Alleinstellungsmerkmale und sind daher von Konkurrenzprodukten nicht zu erreichen (z.B. Porsche, Cartier Schmuck…).
Die zweite Form ist die Skimming-Strategie. Sie greift vor allem bei innovativen und quasi-innovativen Gütern. Der Einführungspreis ist in der Regel hoch, da er die Forschungs- und Entwicklungskosten amortisieren soll. Besteht in dieser Phase ein Monopol, können Monopolgewinne abgeschöpft werden. Im weiteren Verlauf senkt das Unternehmen dann die Preise, wenn der Absatz zurückgeht. Auf diese Weise wird Schicht um Schicht der folgenden, immer preisbewusster werdenden Konsumenten gewonnen. Auf diese Weise kann der Markt „abgeschöpft“ (Abschöpfungsstrategie) werden.

Niedrigpreisstrategie

Die Niedrigpreisstrategie wird bei preiswerten Massenprodukten angewandt. Diese Strategie dient aber auch dazu Markteintrittsbarrieren für potenzielle Konkurrenten zu schaffen. Ein Markt mit geringen Gewinnmargen schreckt in der Regel andere Unternehmen vor einem Zugang ab, die durch Diversifikation ihrer Produktpalette in ein neues Geschäftsfeld investieren wollen.

Beispiel: Bei Lebensmitteldiscountern liegt die Rentabilität bei ca. 85 Cent pro 100,00 Euro Umsatz. Dieser geringe Gewinn liegt an der konsequenten Niedrigpreisstrategie, ausgelöst durch den Preiskampf auf dem Markt mit polypolistischen Zügen. Dass diese Discounter trotzdem so erfolgreich sind, liegt an den hohen Umsätzen und der hohen Umschlagsgeschwindigkeit der Waren.

Die Penetrationsstrategie im Rahmen der Niedrigpreisstrategie kommt immer dann zur Anwendung, wenn schnell Massenmärkte erschlossen werden sollen. Ist dies gelungen, wird langfristig das Preisniveau angehoben.

Preisdifferenzierung

Die Preisdifferenzierung als ein Gestaltungsmittel des Kontrahierungsmixes heißt, dass für ein und dasselbe Produkt von unterschiedlichen Käufern unterschiedliche Preise gefordert werden. Dies ist nur unter verschiedenen Voraussetzungen möglich. Bei den Konsumenten müssen Präferenzen bestehen und eine Preistransparenz darf nicht vorhanden sein. Darüber hinaus muss eine Marktsegmentierung vorgenommen werden, die Kunden in verschiedene Segmente einteilt, in denen dann die unterschiedlichen Preise verlangt werden können. Dies erfolgt nach folgenden Kriterien:

Preisdifferenzierung Beispiele
Räumlich Automobile mit unterschiedlichen Preisen in den verschiedenen EU-Ländern.
Folge: Re-Importe.
Zeitlich „Happy Hour“ in Bäckereien kurz vor Ladenschluss, Urlaubsreisen in Haupt- und Nebensaison
Personell Eintrittspreise für Erwachsene, Schüler, Rentner; Sonderpreise für Vereinsmitglieder, Betriebsangehörige.
Verwendungzweckbezogen Heizöl ist billiger als Diesel; umweltfreundliche Produkte werden steuerlich begünstigt.
Mengenmäßig Mengenrabatte bei größeren Einkaufsmengen; Sonderaktionen des Lebensmittelhandels: („Nimm 11 zahl 10!“)
Produktbezogen Angebot von Produkten als Markenprodukte und als No-Name-Produkte; Automobile in Standard- und Luxusausführungen.

Indirekte Preisbeeinflussung

Die Mittel der beschriebenen direkten Gestaltungsmaßnahmen von Preisen kann durch indirekte Preisbeein-flussung erweitert werden. So kann ein unmittelbarer Wettbewerb über den Preis vermieden werden, indirekt eröffnen sich jedoch eine Vielzahl von Steuerungsmöglichkeiten, die zusammenfassend mit dem Begriff Konditionenpolitik charakterisiert werden.

Rabatte

Der Bundestag hat im Sommer 2001 die seit 70 Jahren geltenden Gesetze zur Beschränkung von Rabatten und Zugaben aufgehoben. Die Beurteilung dieser Maßnahmen fällt in den einzelnen Branchen des Handels unterschiedlich aus. Die Automobilwirtschaft hat bereits zuvor mit hohen Rabatten und Zugaben (z.B. kostenloser Einbau eines Navigationssystems) „unter der Hand“ den Kunden gelockt und wird nun noch mehr Nachlässe gewähren müssen. Die E-Commerce Unternehmen beispielsweise erwarten sich große Vorteile gegenüber dem üblichen stationären Handel. Aufgrund der fehlenden kostenintensiven Distributionswege können sie mit kräftigen Rabatten werben und so die Kunden zum Kauf gewinnen. Folgende Rabattarten sind zu unterscheiden:

Funktionsrabatte werden dem Handel (Einzel-, Großhandel) als eine Art Zusatzvergütung vom Hersteller gewährt, damit er weiterhin seine Distributionsfunktionen wahrnehmen kann. Dazu zählen auch die Barzahlungsrabatte oder Skonti, die den Abnehmer zum Verzicht auf die Inanspruchnahme des Verkäufers als Kreditgeber veranlassen sollen. In der Praxis gibt es vielfältige Möglichkeiten von Rabatten. Beispiele sind Handwerkerrabatte, Selbstabholerrabatte, Messerabatte, Mitarbeiterrabatte und Musterrabatte.

Bei Abnahme großer Stückzahlen ist der Anbieter in der Regel bereit, je nach Auftragsvolumen einen gestaffelten Mengenrabatt zu gewähren. Bei höheren Umsätzen können aus Sicht des Verkäufers eine größere Zahl von Beiträgen zur Deckung der fixen Kosten und zur Erlangung eines positiven Betriebsergebnisses erwirtschaftet werden. Darüber hinaus relativieren sich anfallende Anschaffungsnebenkosten wie Transport- oder Verpackungskosten.
Wenn ein Kunde am Ende des Geschäftsjahres auf sein gesamtes jährliches Auftragsvolumen noch einmal einen Nachlass erhält, möchte das gewährende Unternehmen die Kundenbindung erhöhen (Stammkunde). In diesem Fall spricht man von einem Treuerabatt in Form eines Bonus.

Zeitrabatte werden temporär unterschiedlich gewährt: Bei Neueröffnung eines Geschäftes, bei Schluss-verkäufen zur Räumung von Lagern oder bei Auslaufware.

Liefer- und Zahlungsbedingungen

Kaufanreize können auch durch die Gestaltung der Lieferbedingungen geschaffen werden. Warenzustellung, Fracht-, Verpackungs- und Versicherungskosten (frei Haus, frei Lager, frei Keller, ab Werk…) lassen nicht geringe Kosten entstehen. Übernimmt der Anbieter der Ware diese Kosten, trägt das zur positiven Kaufentscheidung seitens des Käufers bei. Die Gewährung eines Sonderumtauschrechts zählt auch in diesen Bereich der Konditionenpolitik.

Durch die Zahlungsbedingungen wird der Ablauf der Bezahlung der gekauften Ware geregelt. Auch hier kann es für den Kunden von großem Vorteil sein, wenn ihm bei angespannter Liquiditätslage längere Zahlungsziele, Ratenzahlungen oder Skonti bzw. Boni eingeräumt werden. Auch Inzahlungnahmen können Kauf beschleunigend wirken.

Beispiel: Ein Unternehmen der Möbelbranche gewährt beim Kauf Skonti und lange Zahlungsziele. Dadurch werden Kunden in zwei unterschiedlichen Liquiditätslagen angesprochen: Die langen Zahlungsziele sprechen Kunden an, deren Geldeingang erst in späterer Zukunft liegt. Andererseits können Skonti kaufentscheidend sein, weil dadurch der Preis niedriger wird.

Absatzfinanzierungspolitik

Unter Absatzfinanzierungspolitik als marketingpolitisches Instrumentarium aus dem Kontrahierungsmix versteht man die nachhaltige Beeinflussung des Absatzes durch Stärkung der Kaufkraft der Nachfrager. Fehlende finanzielle Mittel können bei Kaufwilligen vorübergehend oder auf Dauer mit dem Ziel ausgeglichen werden, diese als Nachfrager zu gewinnen.

Beispiel 1: Die Siemens AG exportiert Kraftwerkstechnik zur Energiegewinnung an Dritt-Welt Staaten. Zur Absicherung der Finanzierung dienen staatliche Bürgschaften und Entwicklungshilfegelder. Monetäre Transaktionen werden über die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) abgewickelt.

Beispiel 2: Viele Gaststätten sind mit einer so genannten Brauereibindung belegt, d.h., dass die Brauerei das Inventar dieser Gaststätte dem Pächter zur Nutzung überlässt (Liefererkredit). Dieser kann sich daher hohe Anfangsinvestitionen sparen, muss allerdings im Gegenzug festgelegte Mengen von Getränken der Brauerei in seiner Gaststätte verkaufen.

Ein weiteres Instrumentarium der Absatzfinanzierungspolitik ist das Leasing. Dem Leasingnehmer werden gegen Leasinggebühren Betriebsmittel zur Verfügung gestellt, mit denen er in seinem Unternehmen wirtschaften kann. Aus den so erzielten Erlösen kann er die Leasinggebühren entrichten, die als Kosten den zu versteuernden Gewinn verringern.

Durch das so genannte Factoring wird einem Verkäufer gegenüber seinen Kunden das Stellen von langen Zahlungszielen ermöglicht. Dies ist ein zusätzliches Verkaufsargument und schafft daher weitere Nachfrage. Mit Hilfe des Factorings kann der Verkäufer seine ausstehenden Forderungen an ein Factoringinstitut verkaufen und erhält einen sofortigen monetären Mittelzufluss. Die Liquiditätssituation wird also zeitlich nicht beeinträchtigt.

Preispolitischer Ausgleich

Bei manchen Produkten nimmt man bewusst Verluste durch einen niedrigen Preis in Kauf, um zum Beispiel die Markteinführung zu unterstützen oder Kunden mit Lockangeboten in das Geschäft zu bringen. Man wendet in diesen Fällen eine Mischkalkulation über das gesamte Sortiment an, das heißt, dass Verluste bei einem Produkt oder einer Produktgruppe durch Gewinne bei anderen Produkten oder Produktgruppen aufgefangen werden. Preispolitische Entscheidungen werden mit Sortimentsüberlegungen verknüpft.

Weitere Anwendungsmöglichkeiten des preispolitischen Ausgleichs findet man auch bei Produkten, die ein Unternehmen aus nicht nur rein ökonomischen Gründen im Sortiment hat. Hier ist zu denken an ökologische Produkte, die häufig einen nicht konkurrenzfähigen Marktpreis besitzen, an Produkte aus Behindertenwerkstätten oder Produkte aus Unternehmen, die man aus seiner sozialen Verantwortung heraus unterstützen will.

Kontrahierungsmix: Übung 1

Arbeitsauftrag: Klicken Sie die richtige Lösung an!

Kontrahierungsmix: Übung 2

Arbeitsauftrag: Klicken Sie die richtige Lösung an!

Kontrahierungsmix: Aufgaben

Testen Sie Ihr Wissen an folgenden Beispielen:

Aufgaben:

1 Preisermittlung:
Der Verkaufsleiter des weltweit operierenden Elektronikherstellers Strom AG weiß, dass es für sein innovativstes Produkt, die Digitalkamera „Zoom 100“, bei den folgenden Preisen die dazugehörigen nachgefragten Mengen gibt.

750,00 € (100.000 Stück), 450,00 € (240.000 St.), 400,00 € (280.000 St.), 375,00 € (350.000 St.),

320,00 € (500.000 St.)

Die drei Hauptkonkurrenten verlangen derzeit 375,00 € pro Stück und setzen damit insgesamt 350.000 Stück ab. Der Verkaufsleiter erwägt einen Stückpreis von 320,00 € zu verlangen und hofft, 100.000 Stück absetzen zu können. Es ist zu erwarten, dass die Konkurrenz auch mit einer Preissenkung auf 320,00 € aufwarten wird. Als Einzelkosten entstehen der Strom AG 160,00 €/Stück. Die zurechenbaren Fixkosten in Höhe von 12.000.000 € fallen pro Geschäftsjahr an. Der durchschnittliche Gewinn soll bei 12% liegen.

1.1 Begründen Sie, ob das Produkt „Zoom 100“ aus kostenrechnerischer Sicht auf den Markt gebracht werden soll.

1.2 Erläutern Sie weitere Argumente für oder gegen eine Markteinführung neben der kostenrechnerischen Sichtweise.

2 Preisstrategien:

In der Praxis werden zwei Hauptpreisstrategien angewandt.

2.1 Erläutern Sie die Strategie, die Sie bei Einführung einer Edel-Körperpflegeserie einsetzen würden.

2.2 Diskutieren Sie die Vor- und Nachteile, die sich durch den Einsatz einer Niedrigpreisstrategie ergeben können (Beispiele!)

3 Konditionenpolitik

3.1 Erläutern Sie die Ausgestaltung der Konditionenpolitik bei einem Automobilverkäufer der gehobenen Klasse, dessen Marke sehr häufig als Dienstfahrzeug für Vertreter verkauft wird.

3.2 Begründen Sie, welche Preisdifferenzierungsmaßnahmen Automobilhersteller ihrer Meinung nach einsetzen.

Lösungen

Unter der Annahme, dass die konkurrierenden Firmen 350.000 Stück absetzen, könnte mit 100.000 Stück von „Zoom 100“ ein Gewinn von 4.000.000 € erzielt werden. Den Kosten in Höhe von 28.000.000,00 € würde ein Erlös von 32.000.000,00 € gegenüberstehen. Der Gewinn würde also 14,29% (4 Mio./28 Mio.) des Erlöses betragen, was oberhalb des angestrebten durchschnittlichen Gewinnprozentsatzes liegt.
Aus kostenrechnerischer Sicht wäre der Verkauf zu bejahen.

Wenn sich der Markt, wie unterstellt, entwickelt, würde nichts gegen ein Engagement seitens der Strom AG sprechen. Außerdem stellt die prognostizierte Absatzzahl von 100.000 Stück nicht das Ende der Fahnenstange dar. Es können unter zu Hilfenahme weiterer Marketingmixinstrumente noch höhere Absatzzahlen erreicht werden. Aus betrieblicher Sicht wäre zu prüfen, ob entsprechende Kapazitäten vorhanden sind.
Auf der anderen Seite sind die Absatzzahlen der Konkurrenten auch nicht als fixe Größe anzusehen. Auch diese Unternehmen haben die Möglichkeit durch marketingpolitische Maßnahmen ihre Verkaufszahlen zu erhöhen, was zu Lasten der Strom AG gehen würde. Eine Preissenkung ist wegen der hohen Preisdifferenz wahrscheinlich.

Außerdem wäre hier vor einem Engagement eine umfassende Marktforschung anzuraten, da bei derart großen Kostenvolumina die Risiken nicht zu unterschätzen sind (Gefahr: schnelle technische Veralterung von Elektronikartikeln).

Für eine Körperpflegeserie bietet sich grundsätzlich eine Hochpreisstrategie an, da sich der Markt für Pflegeprodukte durch eine Vielzahl von Konkurrenzprodukten auszeichnet. Hier muss man es als Hersteller schaffen, durch die Assoziation der Serie mit z.B. einer bekannten Persönlichkeit aus dem Spitzensport verbunden mit einer bekannten Marke aus der Bekleidungsindustrie (z.B. Bogner) sog. Alleinstellungsmerkmale aufzubauen. Wenn dies gelingt, kann es für ein derartiges Produkt keine Konkurrenz geben, da das Produkt einzigartig ist. Hier würde sich außerdem die Premiumpreisstrategie anbieten, da nur ein hoher Preis auf Dauer das Image des Produktes positiv prägen wird. Ein zeitlich bedingter Preisabfall wie etwa bei der Skimming Strategie würde sehr kontraproduktiv wirken. Der aufgebaute Kundenkreis, Käuferschichten mit hohem Einkommen, würden diesen Imageverlust mit einem Produktwechsel quittieren.

Die Niedrigpreisstrategie wird meist bei technisch wenig anspruchsvollen Produkten, oder Gütern des täglichen Bedarfs eingesetzt. Man möchte damit einen großen Kundenkreis erreichen und gegenwärtige und potenzielle Konkurrenten durch einen Preiskampf abschrecken (Preiskampf im Lebensmittelbereich in Deutschland).

Sie findet meist bei Einführung neuer Produkte Anwendung, die Konkurrenzprodukte verdrängen wollen. Außerdem sollen die Konsumenten durch einen niedrigen Preis zur Änderung ihrer bisherigen Einkaufgewohnheiten bewegt werden.

Vorteile: Konkurrenzverdrängung, Markteintrittsbarrieren, Kostensenkung durch Kostendegression, Werbewirksamkeit, Niedrigpreisimage („Alles immer günstig“ oder Tip-Produkte „toll im Preis“)

Nachteile: Nur für Massenprodukte, geringer Prestigewert, geringe Gewinnerzielung

Zunächst wird dem Kunden ein Rabatt vom Listenpreis angeboten. Die kalkulierten Fahrzeugpreise sind i.d.R. derart hoch und unrealistisch (sog. „Mondpreise“ oder „Mondscheinpreise“), dass selbst der Verkäufer nicht davon ausgeht, dass der Kunde den Listenpreis ohne Widerspruch akzeptiert. Die Rabatte können in Form von Treuerabatten für Stammkunden, Zeitrabatten bei Sondermodellen oder Mengenrabatten beim Kauf von mehreren Dienstfahrzeugen eingeräumt werden.

Sehr häufig wird auch von Zugaben Gebrauch gemacht. Beispielsweise wird zum Fahrzeug noch ein Mountainbike dazu gegeben (Sondermodell Sport&Fun) oder ein Dachgepäckträger oder eine Klimaanlage.

Auch die Lieferbedingungen können Gegenstand der Verkaufsverhandlungen sein (mit oder ohne Überführungsgebühren).

Darüber hinaus haben die Zahlungsbedingungen bei hochpreisigen Produkten entscheidenden Einfluss auf den Kaufabschluss. Können Ratenzahlungen gewährt werden oder gibt es bei Barzahlung Skonti oder bei gewerblichen Stammkunden Boni.

Bei der Absatzfinanzierungspolitik ist vor allem das Leasing hervorzuheben, dass in dieser Branche in den letzten Jahren stark an Bedeutung zugenommen hat. Gewerbliche Kunden leasen i.d.R. ihren gesamten Fuhrpark (Fleet Management) und schließen sog. „Rundumpakete“ ab, die beispielsweise die Wartung, die Versicherung, die Bereitstellung von Ersatzfahrzeugen im Falle eines Unfalls regelt. All diese Leistungen werden in eine Leasingrate vereint und stellen für den Kunden eine genaue Kostenkalkulationsgrundlage dar. Das private Leasing hat dabei keine derartige Relevanz, da hier meist Ratenkäufe über die Automobilbanken abgewickelt werden.

Sie setzen vor allem die räumliche Preisdifferenzierung ein. Die Automobilhersteller wollen z.B. auf allen europäischen Märkten präsent sein. In einigen Ländern gibt es aber neben einer Umsatzsteuer eine Luxussteuer auf Fahrzeuge (z.B. Dänemark). Der Preis für ein Auto in diesen Ländern wäre so hoch, dass kein „normaler“ Konsument ein derartiges Fahrzeug erwerben könnte. Aus diesem Grund verkaufen die Hersteller ab Werk sehr günstig in diese Länder. Das machen sich z.B. Reimporthändler zu Nutze. Sie kaufen die Fahrzeuge in diesen Ländern zurück, erhalten am Zoll bei der Ausfuhr die Umsatzsteuer und die Luxussteuer desjenigen Landes ausbezahlt (z.B. Dänemark ca. 52%) und zahlen dann die niedrigere Umsatzsteuer (z.B. in Deutschland 19%). Die Differenz kann dann für den Käufer zum großen Teil nachgelassen werden, was die Reimport Fahrzeuge preislich sehr interessant werden lässt.
Produkt bezogene Preisdifferenzierungen gibt es bei den unterschiedlichen Ausstattungsvarianten von der Basisversion bis zur Luxusversion.

Die VW AG verkauft ihre Fahrzeuge im preiswerten Segment unter der Marke Skoda. Im normalen Segment unter der Marke VW und in der Luxusklasse unter der Marke Bentley.