Maschinenengpass
Situation
Die Produkterweiterung der SPORT AG durch den Wanderschuh Peak war sehr erfolgreich. Für den nächsten Monat liegen bereits Vorbestellungen des Großhandels über 5.000 Paar vor. Die Unternehmensleitung möchte wissen, welches Betriebsergebnis voraussichtlich zu erwarten ist.
Neben unternehmensfixen Kosten von 158.000,00 € liegen folgende Daten vor:
| Laufschuh XT | Wanderschuh Peak | |
| Verkaufspreis | 80,00 € | 95,00 € |
| variable Stückkosten | 53,10 € | 50,00 € |
| absetzbare Menge pro Monat | 12.000 Stück | 5.000 Stück |
| erzeugnisfixe Kosten pro Monat | 230.000,00 € | 50.000,00 € |
| Produktionszeit auf Maschine 1 pro Paar | 2 Minuten | 1,5 Minuten |
| Produktionszeit auf Maschine 2 pro Paar | 1 Minuten | 3 Minuten |
Die Schuhe werden teilweise auf den gleichen Maschinen hergestellt. Maschine 1 hat eine monatliche Laufzeit von 600 Stunden, Maschine 2 von 400 Stunden.
1. Lösungsschritt: Engpassprüfung
Im Rahmen der Fertigungsplanung muss der Leiter der Produktion zuerst entscheiden, ob die absetzbaren Mengen mit den vorhandenen Kapazitäten überhaupt hergestellt werden können.
| Produktionszeit 12.000 Paar Laufschuhe | Produktionszeit 5.000 Paar Wanderschuhe | benötigte Kapazität | vorhandene Kapazität | |
| Maschine 1 | 24.000 Minuten | 7.500 Minuten | 31.500 Minuten | 36.000 Minuten |
| Maschine 2 | 12.000 Minuten | 15.000 Minuten | 27.000 Minuten | 24.000 Minuten |
Zwischenergebnis
Die Kapazitäten der Maschine 1 reichen zur Fertigung der absetzbaren Mengen aus. Auf Maschine 2 existiert allerdings ein Engpass von 3.000 Minuten. Gebraucht würden zur Produktion 27.000 Minuten, doch es stehen lediglich 24.000 Minuten zur Verfügung.
2. Lösungsschritt: Festlegung der Rangfolge
Da ein Engpass auf Maschine 2 vorliegt, muss man die hier vorhandene Zeit optimal nutzen, um das Betriebsergebnis zu maximieren. Auf Maschine 2 muss man vorrangig das Produkt herstellen, das einen höheren Stückdeckungsbeitrag pro Minute aufweist. Hierzu wird eine Rangliste mit Hilfe des relativenStückdeckungsbeitrags erstellt.
relativer Stückdeckungsbeitrag = Stückdeckungsbeitrag : Produktionszeit pro Stück
Für die beiden Produkte der SPORT AG wird die Rangfolge wie folgt ermittelt:
| Laufschuh XT | Wanderschuh Peak | |
| p | 80,00 € | 95,00 € |
| – kv | 53,10 € | 50,00 € |
| = absoluter db | 26,90 € | 45,00 € |
| : Zeit auf Maschine 2 | 1 Minute | 3 Minuten |
| = rel. db | 26,90 €/Min. | 15,00 €/Min. |
| Rang | I | II |
Zwischenergebnis
Der Laufschuh erwirtschaftet auf der Maschine 2 einen relativen Stückdeckungsbeitrag von 26,90 € pro Minute, der Wanderschuh 15,00 € pro Minute. Folglich erhält der Laufschuh Rang I und der Wanderschuh Rang II.
Damit das Produktionsprogramm optimiert und das Betriebsergebnis maximiert wird, sind auf der Engpassmaschine zunächst die absetzbare Menge der Laufschuhe und dann die Wanderschuhe herzustellen.
3. Lösungsschritt: Ermittlung des optimalen Produktionsprogramms
Zunächst werden 12.000 Paar der Laufschuhe hergestellt. Die Restkapazität der Engpassmaschine wird dann für die Wanderschuhe genutzt. Dadurch ergibt sich das optimale Produktionsprogramm.
| Laufschuh | Wanderschuh | |
| Rang | I | II |
| absetzbare Menge | 12.000 Stück | 5.000 Stück |
| Produktionszeit auf Maschine 2 | 12.000 Minuten (12.000 St. · 1 Min.) |
12.000 Minuten (4.000 St. · 3 Min.) |
| produzierte Menge | 12.000 Stück | 4.000 Stück (24.000 Min -12.000 Min) : 3 Min. |
Zwischenergebnis
Von den Laufschuhen wird die maximal absetzbare Stückzahl von 12.000 Paar produziert. Die Restkapazität reicht aus um 4.000 Paar der Wanderschuhe herzustellen. Die Gesamtkapazität der Maschine 2 von 24.000 Minuten ist damit optimal ausgeschöpft.
Das optimale Produktionsprogramm lautet 12.000 Paar Laufschuhe und 4.000 Paar Wanderschuhe.
4. Lösungsschritt: Berechnung des Betriebsergebnisses
| Laufschuh | Wanderschuh | gesamt | |
| Menge | 12.000 Stück | 4.000 Stück | |
| · db | 26,90 € | 45,00 € | |
| = DB I | 322.800,00 € | 180.000,00 € | 502.800,00 € |
| – erzeugnisfixe Kosten | 230.000,00 € | 50.000,00 € | 280.000,00 € |
| = DB II | 92.800,00 € | 130.000,00 € | 222.800,00 € |
| – unternehmensfixe Kosten | 158.000,00 € | ||
| = Betriebsergebnis | 64.800,00 € |
Gesamtergebnis
Durch das optimale Produktionsprogramm wird ein Betriebsgewinn von 64.800,00 € erwirtschaftet.