Abschlussprüfung 2019, Teilbereich II

Aufgabe II

Die LUPUS AG stellt in verschiedenen Werken Küchen- und Haushaltsgeräte her.

Sie sind in der Abteilung Kostenrechnung tätig und informieren sowie beraten die Unternehmensleitung.

Aufgabe 1

Im Werk I werden die beiden Wasserkocher Aqua und Caldo Aus der Vorkalkulation für den Monat Mai liegen für die beiden Produkte folgende Informationen vor:

Zuschlagssätze für die beiden Wasserkocher:

Materialgemeinkosten 25 %
Rest-Fertigungsgemeinkosten 120 %
Verwaltungsgemeinkosten 4 %
Vertriebsgemeinkosten 6 %
Rabatt 20 %
Gewinn 20 %
Skonto 2 %
Vertreterprovision 5 %
Wasserkocher Aqua:
Fertigungsmaterial 1,60 €/Stück
Fertigungslöhne 2,70 €/Stück
Sondereinzelkosten der Fertigung 0,06 €/Stück
Sondereinzelkosten des Vertriebs 0,30 €/Stück
Maschinenstundensatz 120,00 €/Stunde
Fertigungszeit 2 Minuten/Stück

Wasserkocher Caldo:

vorläufiger Verkaufspreis                                        18,60 €/Stück

Aufgabe 1.1

Die Unternehmensleitung der LUPUS AG benötigt zur Erstellung eines Angebotes den vorläufigen Verkaufspreis pro Stück für den Wasserkocher Aqua sowie den Angebotspreis für den Wasserkocher Caldo. Berechnen Sie diese beiden Werte. (5 BE)

Aufgabe 1.2

Dem Betriebsabrechnungsbogen können für den Monat Mai folgende Werte (in €) entnommen werden: (6 BE)

Material Fertigung Verwaltung Vertrieb
Summe

Gemeinkosten

12.750,00 187.825,00 14.100,00 21.150,00
Zuschlagsbasis 50.000,00 85.000,00 ? ?
Sondereinzel- kosten 1.200,00 6.840,00

Von den Fertigungsgemeinkosten sind 68.400,00 € Maschinenkosten.

Zusätzlich sind folgende Daten für den Monat Mai bekannt:

Bestandsminderung bei unfertigen Erzeugnissen insgesamt                                  2.605,00 €

Bestandsmehrung bei fertigen Erzeugnissen insgesamt                                          3.480,00 €

abgesetzte Menge Aqua                                                                                                  10.000 Stück

abgesetzte Menge Caldo                                                                                                 12.000 Stück

Sämtliche Vertriebskonditionen werden stets in Anspruch genommen.

Berechnen Sie für einen Bericht an die Unternehmensleitung den Rest-Fertigungsgemeinkostenzuschlagssatz auf Istkostenbasis sowie das Betriebsergebnis für den Monat Mai.

Aufgabe 1.3

Ermitteln Sie im Rahmen der Kostenkontrolle Art und Höhe der gesamten Kostenabweichung und geben Sie einen möglichen Grund für diese Abweichung an. (4 BE)

Aufgabe 2

Im Werk II produziert und vertreibt die LUPUS AG ausschließlich den Staubsauger Eco-Phi, der sich erst seit kurzem auf dem Markt befindet, zu einem Stückpreis von 150,00 € verkauft wird und für den variable Stückkosten in Höhe von 87,50 € anfallen.

Die derzeitige Kapazität liegt bei 2.000 Stück pro Quartal.

Im abgelaufenen Quartal betrug der Beschäftigungsgrad 20 %.

Bei dieser Kapazitätsauslastung konnte lediglich ein Stückverlust in Höhe von 125,00 € erzielt werden.

Die Fixkosten pro Quartal betragen 75.000,00 €.

Die Unternehmensleitung strebt für das kommende Quartal eine deutliche Absatzsteigerung an. Dabei soll die Deckung aller anfallenden Kosten erreicht werden.

In einer dafür anberaumten Besprechung, an deren Vorbereitung Sie beteiligt sind, sollen hierzu konkrete Maßnahmen diskutiert werden.

Aufgabe 2.1

Erstellen Sie als Diskussionsgrundlage für diese Besprechung eine vollständig beschriftete Graphik im Rahmen einer Gesamtbetrachtung, die den Gewinnverlauf von 0 Stück bis zur Kapazitätsgrenze zeigt. Kennzeichnen Sie in Ihrer Zeichnung die Gewinnschwellenmenge und den im abgelaufenen Quartal erzielten Gesamterfolg. (4 BE)

(Maßstab: 1 cm ≙ 200 Stück; 1 cm ≙ 25.000,00 €)

Aufgabe 2.2

Um die von der Unternehmensleitung angestrebte Absatzsteigerung bei gleichzeitiger Deckung aller anfallenden Kosten im kommenden Quartal zu erreichen, stehen die beiden folgenden Vorschläge zur Diskussion: (4 BE)

Vorschlag 1: Senkung des bisherigen Verkaufspreises um 25,00 € pro Stück

Vorschlag 2: Durchführung einer produktbezogenen Werbekampagne, die je Quartal Kosten in Höhe von 12.500,00 € verursachen würde

Geben Sie für die Unternehmensleitung eine rechnerisch begründete Empfehlung für einen der beiden Vorschläge zur Absatzsteigerung ab.

Aufgabe 3

Im Werk III der LUPUS AG werden ausschließlich für den amerikanischen Markt per Smartphone steuerbare Mulitfunktionsküchengeräte in den drei Ausführungen Aspen, Beverly und Cherokee gefertigt und vertrieben. Die Rechnungsstellung erfolgt stets in Euro.

Aus dem Vormonat liegen folgende Daten vor:

Aspen Beverly Cherokee
Erlös je Stück 1.200,00 € 1.580,00 € 1.400,00 €
variable Stückkosten 750,00 € 1.110,00 € 885,00 €
Erzeugnisfixkosten 87.500,00 € 50.000,00 € 12.500,00 €
maximale Absatzmenge 650 Stück 360 Stück 240 Stück

Im Vormonat fielen insgesamt Fixkosten in Höhe von 190.000,00 € an.

Aufgrund kürzlich beschlossener Handelsbeschränkungen der USA gegenüber der Europäischen Union darf die LUPUS AG mit dem Verkauf dieser Multifunktionsküchengeräte in den USA im kommenden Monat lediglich einen Gesamtumsatz von höchstens 1.200.000,00 € realisieren. Wegen der vorliegenden Handelsbeschränkung können die maximalen Mengen nicht mehr abgesetzt werden.

Aufgabe 3.1

Ermitteln Sie für den kommenden Monat das optimale Betriebsergebnis. (4 BE)

Aufgabe 3.2

Die im kommenden Monat aufgrund der vorliegenden Handelsbeschränkung frei werdenden Kapazitäten könnten zur Herstellung von monatlich 260 Küchengeräten vom Typ Denver verwendet werden, die ausschließlich im Inland vertrieben werden sollen. (3 BE)

Die Produktion von Denver erfordert jedoch eine Umstellung der Maschinen, die Kosten in Höhe von 5.000,00 € pro Monat verursachen würde. An variablen Kosten fallen für Denver 1.450,00 € je Stück an. Die Produktion von Denver soll nur aufgenommen werden, wenn durch sie ein zusätzliches Betriebsergebnis in Höhe von mindestens 60.000,00 € erzielt werden kann, um die Exporteinbußen teilweise wieder ausgleichen zu können.

Ermitteln Sie den Verkaufspreis je Stück, zu dem das Küchengerät Denver unter den oben genannten Bedingungen abgesetzt werden müsste.

Lösungen

 

FM

Aqua

1,60

Caldo
MGK 25 % 0,40
FL 2,70
R-FGK 120 % 3,24
MaKo 4,00 (120,00 / 60 * 2)
SEKF 0,06
HK 12,00
VwGK 4 % 0,48
VtGK 6 % 0,72
SEKVt 0,30
SK 13,50
Gewinn 20 % 2,70
vVP 16,20 18,60
VertrPr 5 % 1,00
BVP 19,60
Skonto 2 % 0,40
ZVP 20,00
Rabatt 20 % 5,00
AP 25,00

Lösung als Video:

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Istkosten

FM 50.000,00
MGK 12.750,00
FL 85.000,00
R-FGK 140,50 % 119.425,00 ((187.825,00 – 68.400,00)/85.000,00)
MaKo 68.400,00
SEKF 1.200,00
HKA 336.775,00
BVUE + 2.605,00
HKFE 339.380,00
BVFE – 3.480,00
HKU 335.900,00
VwGK 14.100,00
VtGK 21.150,00
SEKVt 6.840,00
SKU 377.990,00
Umsatzerlöse 385.200,00 (10.000 * 16,20 + 12.000 * 18,60)
=Betriebsergebnis 7.210,00

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SKU (Ist)                        377.990,00

– SKU (Normal)            321.000,00     (10.000 * 13,50 + 12.000 * 18,60 / 1,2)

Kostenunterdeckung     56.990,00

möglicher Grund für die Kostenunterdeckung (insgesamt) z. B.:

  • erhöhter Krankenstand
  • erhöhter Ausschuss

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Vorschlag 1: Senkung Verkaufspreis Vorschlag 2: Werbekampagne
e 125,00 150,00
– kv 87,50 87,50
db 37,50 62,50
* m 2.000 Stück 1.400 Stück
DB 75.000,00 87.500,00
– Kf 75.000,00 87.500,00
BE 0,00 0,00

Die Unternehmensleitung sollte sich für Vorschlag 2 entscheiden, da bei diesem Vorschlag die Zielvorgabe der Kostendeckung bereits bei 1.400 Stück und damit früher als bei Vorschlag 1 erreicht wird.

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Ermittlung des gewinnmaximalen Produktionsprogramms:

Aspen (A) Beverly (B) Cherokee (C)
e 1.200,00 1.580,00 1.400,00
– kv 750,00 1.110,00 885,00
=db 450,00 470,00 515,00
Engpasseinheit 1.200,00 1.580,00 1.400,00
=db relativ 0,375 0,297 0,368
Rangfolge I III II
verbleibender Umsatzerlös
– Rang I, A (650 * 1.200,00) 780.000,00 420.000,00
– Rang II, C (240 * 1.400,00) 336.000,00 84.000,00

Stückzahl von Rang III (B): 84.000,00 / 1.580,00 = 53,1645… –> 53 Stück

optimales Produktionsprogramm:

Aspen 650 Stück, Beverly 53 Stück, Cherokee 240 Stück

optimales Betriebsergebnis:

450,00 * 650 + 470,00 * 53 + 515,00 * 240 – 190.000,00 = 251.010,00 €

Lösung als Video:

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Denver

e 1.700,00
-kv 1.450,00
=db 250,00
  * m 260
=DB 65.000,00
– Kf Zusatz 5.000,00
=BE 60.000,00

Das Küchengerät Denver müsste im Inland mindestens zu einem Verkaufspreis in Höhe von 1.700,00 € pro Stück abgesetzt werden, um das Ergebnisziel erreichen zu können.

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