Aufgaben des Kindergartens: Förderung der Fähigkeit und Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme (Umwelt und Natur)
Aufgaben:
1. Informieren Sie sich über die genannte Aufgabe des Kindergartens.
2. Überlegen Sie, welche Inhalte zentral sind und weitergegeben werden müssen. Fixieren Sie diese.
3. Überlegen Sie sich zwei konkrete Möglichkeiten, wie die behandelte Aufgabe im Kindergarten umgesetzt werden kann. Beziehen Sie auch praktische Erfahrungen mit ein
4. Reflektieren Sie die Bedeutung dieser Aufgabe für die Kinder, Eltern und das pädagogische Fachpersonal.
Informationstext auf der Grundlage des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplanes:
Eine weitere Aufgabe des Kindergartens ist nach dem Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan (BEP) die Förderung der Fähigkeit und Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme. Hierzu zählt auch die die Förderung der Verantwortungsübernahme für Umwelt und Natur[1].
Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Umwelt und den natürlichen Ressourcen gewinnt vor dem Hintergrund globaler ökologischer Veränderungen zunehmend an Bedeutung. Umweltbildung und -erziehung kann einen wesentlichen Beitrag hierzu leisten, denn sie berührt viele Lebensbereiche, von der Naturbegegnung über Gesundheit und Werthaltungen bis hin zum Freizeit- und Konsumverhalten.
Umweltbildung und -erziehung im Elementarbereich nimmt traditionell ihren Ausgang von der Naturbegegnung, von Erlebnissen mit Tieren und Pflanzen. Der Umgang mit Naturmaterialien regt Fantasie und Kreativität in hohem Maße an – ein Potential, das zu nutzen ist. Kindern ist die Begegnung mit der Natur zu ermöglichen, um ihnen darin zugleich vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten zu eröffnen.
Kinder wie Erwachsene sind von Umwelteinflüssen unmittelbar betroffen. Sie erleben, wie sich ungünstige Einflüsse auf ihren Alltag auswirken und wie sie das verhindern können: z.B. im Vermeiden „belasteter“ Lebensmittel, Schutz vor intensiver Sonnenbestrahlung wegen abnehmender Ozonhülle usw. Soweit es ihnen möglich ist, bewahren Erwachsene die Kinder vor Gesundheitsschäden, die auf Umweltbelastungen zurückzuführen sind. Sie zeigen Kindern, dass es sich lohnt und Spaß machen kann, Umweltschutz zu betreiben. Sie sorgen damit im „Hier und Jetzt“ für eine gesunde Umwelt und üben zugleich mit den Kindern zukunftsorientiertes Handeln ein.
Das Kind lernt, die Umwelt mit allen Sinnen zu erfahren, sie als unersetzlich und verletzbar wahrzunehmen und erkennt, dass ein rücksichtsvoller Umgang mit der Umwelt wichtig ist, um den nachfolgenden Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten. Umweltbildung und -erziehung umfasst insbesondere folgende Bereiche:
Naturbegegnung
- die Umwelt mit allen Sinnen wahrnehmen
- einzelne Umwelt- und Naturvorgänge bewusst beobachten, um mit der Welt zunehmend vertraut zu werden (z.B. Säen von Samen, Beobachten, Pflegen und Beschreiben des Pflanzenwachstums, Beobachtung und Umgang mit Tieren)
- natürliche Lebensbedingungen unterschiedlicher Tiere kennenlernen
- Vorstellungen über die Artenvielfalt im Pflanzenreich entwickeln
- die Nutz- und Schutzfunktion des ökologischen Systems Wald erkennen
- verschiedene Naturmaterialien kennen lernen, deren Verwendung erkunden und erklären
- Werthaltungen der Natur gegenüber entwickeln (z.B. Fürsorge, Achtsamkeit, Verantwortung)
Praktischer Umweltschutz und Umweltbewusstsein
- Eigenschaften von Wasser kennen lernen, dessen Bedeutung verstehen
- Grundverständnis über Müllvermeidung/ -trennung, Recyclingprozesse gewinnen
- erste Einsichten über ökologische Zusammenhänge erwerben (z.B. Ökosystem Wald)
- Umweltprobleme erkennen, Lösungs- und Handlungsmöglichkeiten ausprobieren
- Verantwortung für die Umwelt übernehmen, eigene Entscheidungen treffen können
- Bereitschaft zu umweltbewusstem und -gerechtem Handeln entwickeln
[1] Bayerischer Bildungs- und Erziehungsplan, S. 52-53, 279ff. (https://www.ifp.bayern.de/imperia/md/content/stmas/ifp/bildungsplan.pdf)