Aufgaben des Kindergartens: Förderung sozialer Kompetenzen/ der Sprache
Aufgaben:
1. Informieren Sie sich über die genannte Aufgabe des Kindergartens.
2. Überlegen Sie, welche Inhalte zentral sind und weitergegeben werden müssen. Fixieren Sie diese.
3. Überlegen Sie sich zwei konkrete Möglichkeiten, wie die behandelte Aufgabe im Kindergarten umgesetzt werden kann. Beziehen Sie auch praktische Erfahrungen mit ein
4. Reflektieren Sie die Bedeutung dieser Aufgabe für die Kinder, die Eltern und das pädagogische Fachpersonal.
Informationsmaterial auf Grundlage des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplanes:
Eine weitere Aufgabe des Kindergartens ist nach dem Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan (BEP) die Förderung sozialer Kompetenzen. Hierzu zählt auch die die Förderung der Sprache und damit der Kommunikationsfähigkeit[1] der Kinder.
Das Beherrschen der Sprache ist sowohl eine zentrale Voraussetzung für eine erfolgreiche persönliche Entwicklung – steht sie doch in engem Zusammenhang mit anderen kognitiven Prozessen wie Denken, Wahrnehmung und Gedächtnis. Aber auch für eine erfüllende Teilhabe am gesellschaftlich- kulturellen Leben ist die Verfügbarkeit über Sprachkompetenz essenziell.
Konkret umfasst die angestrebte Sprachkompetenz der Kinder folgende Bereiche:
- differenziertes Verständnis nonverbaler Aspekte (Mimik, Gestik, Tonfall)
- Bereitschaft und Fähigkeit zum Dialog
- Offenheit für die Buch-, Erzähl-, Reim- und Schriftkultur (Literacy)
- Wertschätzung und Entwicklung von Zwei- und Mehrsprachigkeit
Sprache und Sprachförderung sollten somit ein fester Bestandteil im pädagogischen Alltag sein, wobei oftmals auch die Eltern bzw. Bezugspersonen einbezogen werden müssen.
Da die sprachliche Entwicklung von Kindern individuell sehr unterschiedlich verläuft und in einem engen Zusammenhang mit anderen Entwicklungsbereichen steht, sind differenzierte Beobachtungen notwendig. Z.B.:
- Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem aktuellen sprachlichen und sozialen Verhalten des Kindes? (z.B. erhöhte Aggressivität bei mangelnder Ausdrucksfähigkeit)
- In welchem Kontexten schwankt die Sprachkompetenz des Kindes? (z.B. macht das Kind evtl. dann sprachliche Fehler, wenn es müde, aufgeregt oder abgelenkt ist)
- Welche allgemeinen Entwicklungsfort- oder -rückschritte sind zu beobachten? (Voraussetzung: regelmäßige gezielte Beobachtung und Dokumentation)
- Welche Auffälligkeiten gibt es hinsichtlich der Sprachfähigkeit bei zweisprachig aufgewachsenen Kindern?
Nicht vernachlässigt werden darf dabei, dass nicht nur die Eltern oder andere Bezugspersonen, sondern auch die ErzieherInnen selbst konkrete Sprachvorbilder für die Kinder darstellen. Eine regelmäßige Reflexion des eigenen Sprachverhaltens bzw. Umgangs mit der Sprache kann sich daher nur positiv auswirken. Von Bedeutung ist z.B. die Frage nach der Anzahl der geführten Gespräche mit dem Kind, der Komplexität der verwendeten Sprache, der Einführung neuer bzw. selten verwendeter Wörter, der Umfang des Nachfragens, bei dem Kinder zu einer genaueren Darstellung eines Gesprächsinhalts angeregt werden, der zeitlichen Umfang fürs Zuhören oder die Art der Rückmeldung, wenn das Kind nicht richtig verstanden werden konnte.
[1] Bayerischer Bildungs- und Erziehungsplan, S. 49-50, 195 ff. (https://www.ifp.bayern.de/imperia/md/content/stmas/ifp/bildungsplan.pdf)