Der Klimawandel und die Folgen

Klimawandel ein globales Problem

Weltweit konnte man in den letzten Jahren eine deutlich Änderung der klimatischen Verhältnisse feststellen. Völlig ausbleibender Regen sorgte für Dürrekatastrophen auf dem afrikanischen Kontinent oder gewaltige Niederschläge für Überschwemmungen in Asien. Stürme mit bisher nicht gekannter Gewalt zerstörten ganze Landstriche in Mittelamerika. Weltweit wurde ein deutlicher Anstieg der durchschnittlichen Temperaturen festgestellt, auch in unseren Breiten folgt ein „Jahrhundert-Sommer“ auf den nächsten. Anfang 2019 bringt beispielsweise der Bayerische Rundfunk diese Nachrichten, die zeigen, dass auch wir betroffen sind:

Auch der Weltklimarat IPCC prognostiziert aktuell neue Wetterextreme bis zum Ende dieses Jahrhunderts. In einem Sonderbericht ist nachzulesen, dass der weltweite Klimawandel bis Ende des Jahrhunderts immer häufiger zu Dürre- und Überschwemmungskatastrophen führen wird. Leidtragende bleiben vor allem die armen Länder, erläuterten die Wissenschaftler in dem Report. Die Änderungen des Klimas sind mittlerweile also unstrittig und als Ursache gelten die CO2-Emissionen, die die Industrieländer seit dem 19. Jahrhundert ausgestoßen haben. Die Folgen sind global spürbar und gravierend.
Immer wieder bestätigen Studien: Treibhausgase wie Kohlendioxid sind für den größten Teil der gegenwärtigen Erderwärmung verantwortlich. Den Einfluss natürlicher Faktoren auf das Klima versuchten Forscherteams zu beziffern, um deren Einfluss aus der Temperaturstatistik herauszurechnen. Dabei zeigte sich, dass die natürlichen Klimafaktoren höchstens ein Viertel zur beobachteten Erwärmung beigetragen haben.
Google und die Times zeigen in einem Projekt die Veränderung der Welt anhand von Satellitenbildern. Diese kleinen Reisen durch die Zeit stammen aus den Archiven der NASA, der Times und dem U.S. Geological Survey. Aus Millionen von Bildern hat man dabei bewegte Bilder und Videos erstellt, welche man im Timelapse-Project zusammengefasst hat. So kann man sich zum Beispiel das Schmelzen von Gletschern und andere Umweltveränderungen als animierte Bildsequenzen ansehen.
Die Erderwärmung mit all ihren problematischen globalen Auswirkungen ist vermutlich das große und zentrale Problem der Menschheit in der Zukunft. Nach Lösungen suchen Politiker im Rahmen einer weltweiten Klimapolitik mit Auflagen zur Begrenzung von Emissionen. Seit den 1990er Jahren hat es regelmäßige Klimakonferenzen gegeben, auf denen man eine Begrenzung der Emissionen als Ziel hatte.

Der Kampf um den Klimaschutz

Klimapolitik ist allerdings politisch schwierig, gerade weil das Klimaproblem alle Ländergrenzen überschreitet. Der gemeinsame Kampf gegen die Erderwärmung hat eine Komplexität, die sich kaum bewältigen lässt. Hier sind Verteilungs- und Gerechtigkeitsfragen zwischen der entwickelten und der weniger entwickelten Welt von großer Bedeutung. Die Frage, ob sich die Menschen in den industrialisierten Staaten ihr Leben in Wohlstand weiter auf Kosten der gesamten Menschheit leisten dürfen, wird von vielen mit Nachdruck gestellt. Aber durch die Begrenzung von Treibhausgasemissionen wird auch die Wettbewerbsfähigkeit von Volkswirtschaften stark beeinträchtigt, was manche Nationen nicht hinnehmen wollen. Es stellen sich also sehr komplexe Fragen nach historischer und aktueller Verantwortung sowie globaler Solidarität. Kann man beispielsweise sich entwickelnden Staaten wie China das verwehren, was die Industriestaaten seit dem 19. Jahrhundert praktizieren? Eine sehr strittige und sicher nicht einfach zu beantwortende Frage.

Das einzige verbindliche Ergebnis wurde auf der Konferenz in Kyoto (Japan) 1997 erzielt. Das Kyoto-Protokoll ist die derzeit einzige verbindliche Vereinbarung zum Klimaschutz. 37 Industriestaaten haben darin zugesagt, ihre klimaschädlichen Emissionen zu begrenzen, darunter auch die EU-Mitglieder. Weil diese Zusagen 2012 auslaufen, muss eine Nachfolgeregelung gefunden werden.

Das war das Ziel auf der letzten Klimakonferenz 2011 in Durban. Erstmals in der Geschichte der Klimadiplomatie wollen sich alle Staaten auf ein rechtlich verbindliches Abkommen einlassen. Es ist das Ende der Freiwilligkeit, mit der sich der Großemittent USA bisher stets aus der Verantwortung gezogen hat. Es bedeutet Pflichten auch für aufstrebende Staaten wie China, Brasilien oder Südkorea – wenn auch erst 2020. Bis zum Jahr 2020 sind weiterhin 85 Prozent aller globalen Emissionen keiner festen Begrenzung unterworfen.