Instrumente der Außenwirtschaftspolitik

Grundlagen

Weltweiter Handel und Investitionen über die Grenzen hinaus gehören zu den wichtigsten Faktoren für Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand in Deutschland. Da Deutschland ein relativ rohstoffarmes, aber hoch industrialisiertes Land ist, ist es besonders eng mit der Weltwirtschaft verbunden. Einerseits müssen viele Produkte, die für die Versorgung der Bevölkerung und für die Verarbeitung in der Industrie notwendig sind, eingeführt werden, andererseits ist Deutschland eine der gößten Exportnationen weltweit.

Die Außenhandelspolitik hat die Aufgabe die außenwirtschaftlichen Beziehungen zu beeinflussen und zu steuern. Ziel ist es dabei einerseits die Wirtschaftsbeziehungen mit dem Ausland zu fördern und die Interessen deutscher Exporteure sowie Investoren zu wahren und andererseits die deutschen Verbraucher zu schützen.

Instrumente der Außenwirtschaftspolitik

Die Beeinflussung des Außenhandels zum Schutz der einheimischen Wirtschaft vor ausländischer Konkurrenz kann durch tarifäre Handelshemmnisse ( z. B. Zölle oder Steuern) oder durch nichttarifäre Handelshemmnisse (z . B. mengenmäßige Beschränkungen oder technische Normen und Standards) erfolgen.

Instrumente der Außenwirtschaftspolitik
Restriktive Wirkung Expansive Wirkung
Preispolitik
Preisbelastung des Exports,
z. B. durch Wegfall von Krediterleichterungen
Preisentlastung des Exports,
z. B. durch Ausfuhrprämien, Steuererleichterungen
Preisentlastung des Imports,
z. B. durch Senkung der Importzölle
Preisbelastung des Imports,
z. B. durch Zölle
Mengenpolitik
Aufhebung von Importkontingenten oder
Einführung von Exportkontingenten
Einführung von Importkontingenen oder
Aufhebung von Exportkontingenten
Wechselkurspolitik
Aufwertung:
steigt der Wechselkurs und fällt der Außenwert, dann wird der Export erschwert und der Import gefördert
Abwertung:
fällt der Wechselkurs und steigt der Außenwert, dann wir der Export gefördert und der Import erschwert
Bardepotpolitik
Zinslose Zwangseinlagen
zur Stilllegung von Kapitalimporten
Verringerung oder Aufhebung
der zinslosen Zwangseinlagen

Deutschland hat sich in seinem Außenwirtschaftsgesetz und dem internationalen Handelsabkommen (General Agreement on Tariffs and Trade – GATT) dem Freihandelsgrundsatz verpflichtet. Daher besteht die Aufgabe der deutschen Außenwirtschaftspolitik vor allem im Eintreten für einen ungehinderten weltweiten Kapital-, Güter- und Dienstleistungsverkehr.

In bilateralen und multilateralen Verhandlungen und in internationalen Organisationen ist es das Ziel, Regeln für den internationalen Handel festzulegen, den Zugang deutscher Exporteure auf Auslandmärkte zu verbessern, durch internationale Vereinbarungen Handelshemmnisse abzubauen und Märkte zu öffnen, die Wettbewerbssituation insbesondere kleiner und mittlerer deutscher Unternehmen auf dem Weltmarkt zu stärken, den europäischen Binnenmarkt zu erweitern und die Funktionsfähigkeit des Binnenmarktes in Europa zu verbessern.

Aufgrund der Mitgliedschaft Deutschlands in der Europäischen Union (EU) sind viele der oben genannten Aufgaben und Befugnisse von Deutschland auf die EU übertragen worden.

Außenwirtschaftspolitik: Aufgabe

Testen Sie Ihr Wissen an folgendem Beispiel:

Aufgabe:

Die Bundesregierung will einen hohen Außenhandelsüberschuss abbauen, um das Ziel eines außenwirtschaftlichen Gleichgewichts zu erreichen.

Begründen Sie für die folgenden Maßnahmen, ob sie zur Zielerreichung geeignet sind, zu welcher Art der Außenwirtschaftspolitik sie gehören und ob sie tarifär oder nichttarifär sind.

  • Exportförderung durch Subventionen
  • Kontigentierung des Exports durch Ausfuhrbewilligungen
  • Abbau von Einfuhrzöllen im Rahmen des gemeinsamen Marktes

Lösung

Die Exportförderung durch Subventionen ist nicht geeignet, da Subventionen den Leistungsbilanzüberschuss erhöhen. Dies ist eine tarifäre Preismaßnahme.

Die Kontigentierung des Exports durch Ausfuhrbewilligungen ist geeignet, da der Leistungsbilanzüberschuss durch Exportdrosselung kleiner wird. Die ist einen nichttarifäre Mengenmaßnahme.

Der Abbau von Einfuhrzöllen im Rahmen des gemeinsamen Marktes ist geeignet, da die Einfuhr ins Inland erleichtert wird. Die ist eine tarifäre Preismaßnahme.