Die Verteilung des Einkommens

Lohnquote und Gewinnquote

Die primäre Einkommensverteilung spiegelt wider, in welchem Ausmaß die Eigentümer der verschiedenen Produktionsfaktoren daraus Einkommen erzielen konnten. Von Interesse ist dabei der Anteil, den die Beschäftigten am Volkseinkommen (Lohnquote) haben im Vergleich zum Anteil der Einkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen (Gewinnquote).

Lohnquote Gewinnquote
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Volkseinkommen
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Volkseinkommen

Personale Einkommensverteilung

Die Unterscheidung zwischen Löhnen und Gewinnen weist Ungenauigkeiten auf, weil unberücksichtigt bleibt, dass auch Lohnbezieher Vermögenseinkünfte aus Zinsen oder Mieten beziehen können. Außerdem werden Topmanager mit ihren Gehältern bei den Arbeitseinkommen erfasst, weil sie als abhängig beschäftigt gelten. Deswegen wird in der personalen Einkommensverteilung nicht nach der ökonomischen Herkunft des Einkommens gefragt, sondern danach, welche Personengruppe wie viel verdient. Als eines der Instrumente zur Verdeutlichung dieses Zusammenhangs dient die Lorenzkurve.

Die nach einem amerikanischen Statistiker bezeichnete Lorenzkurve bringt den Grad der Gleichverteilung bzw. Ungleichverteilung der Einkommen zum Ausdruck. Die Darstellung hilft zu ermitteln, wie viel Prozent der Einkommensbezieher wie viel Prozent des Einkommens erhalten.

Wenn jeder gleich viel erhält, dann beziehen z. B. 20 % der Haushalte auch 20 % des Einkommens. Grafisch ergibt sich daraus eine Gerade.

Bestehen Einkommensunterschiede, so wölbt sich die Kurve. Je größer die Einkommensdifferenz, desto mehr hängt der „Bauch“ durch. Die blaue Linie kennzeichnet eine Verteilung, bei der 40 % der Einkommensbezieher 10 % des Einkommens erhalten.

Sekundäre Einkommensverteilung

Die Bruttoeinkommen der Haushalte unterscheiden sich vom verfügbaren Einkommen, weil sie durch Maßnahmen der Umverteilung verändert werden. Welche Umverteilungsprozesse wirksam werden, ist von der Finanz- und Sozialpolitik abhängig, da durch Steuern Abzüge vom Primäreinkommen erfolgen oder durch den Staat an bestimmte Personengruppen auch Zahlungen geleistet werden können. Diesen Transferzahlungen stehen keine ökonomischen Gegenleistungen gegenüber, weil sie sozialpolitisch begründet sind und u. a. einkommensschwachen Haushalten zufließen.

Verteilung des Einkommens: Übung

Entscheiden Sie, ob die folgenden Aussagen richtig oder falsch sind!

Arbeitsauftrag: Klicken Sie die richtige Lösung an!

Verteilung des Nationaleinkommens: Aufgaben

Testen Sie Ihr Wissen an folgenden Beispielen:

Aufgaben:

1 In der Volkswirtschaft eines Landes verläuft die Lorenz-Kurve als Ursprungsgerade; in diesem Land erhält also jeder Arbeitnehmer den gleichen Lohn. Begründen Sie, inwiefern Sie diese Einkommensverteilung als gerecht ansehen.

2 Die nachfolgenden Aufgaben beziehen sich auf die blaue Funktion.

2.1 Wie viel Prozent der Einkommensbezieher erhalten 70 % des Einkommens?

2.2 Wie viel Prozent des Einkommens erhält die Hälfte der Erwerbstätigen?

2.3 „10 % der Einkommensbezieher erhalten 40 % des Einkommens.“
Begründen Sie, inwiefern diese Aussage richtig ist.

2.4 „Wenn man die Lorenzkurve an der Ursprungsgeraden spiegelt, geht die Aussagekraft dieser Funktion verloren.“
Nehmen Sie Stellung zu dieser Aussage.

Lösungen

Individuelle Lösungen möglich; man sollte jedoch bedenken, dass die verrichteten Arbeiten nicht gleichwertig sind. Für einige Tätigkeiten sind umfangreiche Ausbildungszeiten vorausgesetzt, die entsprechend entlohnt werden sollten. Viele Tätigkeiten gehen mit einer hohen Verantwortung einher, die es gerechter erscheinen lassen, sie höher zu belohnen.

Etwa 94 %

Etwa 14 %

Die Aussage ist richtig. Abzulesen ist dies auf der x-Achse zwischen 90 % und 100 %. Diese Gruppe erhält 40 % des Einkommens.

Die Aussagekraft der Lorenzkurve geht durch eine Spiegelung nicht verloren. Man kann dann in den unteren Bereichen der x-Achse zuerst ablesen, dass nur wenige ein höheres Einkommen beziehen.

Im Beispiel beziehen 10 % der Einkommensbezieher 40 % des Einkommens. Diese Gruppe war bei der ursprünglichen Darstellung an letzter Stelle zu sehen und wurde in Aufgabe 2.3 bereits angesprochen.