Kostenträgerrechnung IV

Kostenträgerzeitblatt

Unternehmen müssen zum Zweck der Kostenkontrolle und der Gewinnermittlung bereits innerhalb des laufenden Monats darüber Bescheid wissen, wie sich die Kosten im Normalfall entwickeln werden. In einer Vorkalkulation werden die üblicherweise entstehenden Kosten (Normalkosten) auf die Produktionsmenge umgerechnet. Am Ende einer Abrechnungsperiode werden die tatsächlich angefallenen Istkosten in einer Nachkalkulation gegenüber gestellt. Dies geschieht mit Hilfe des Kostenträgerzeitblattes.

Berechnung des Umsatzergebnisses und des Betriebsergebnisses

Zieht man die in der Vorkalkulation berechneten Normalkosten von den Nettoverkaufserlösen ab, so erhält man ein kalkulatorisches Ergebnis, das man Umsatzergebnis (UErg) nennt. Im Nachhinein muss natürlich noch das echte Ergebnis berechnet werden. Sobald die Istkosten feststehen, kann man durch Subtraktion der Istkosten von den Nettoverkaufserlösen das  Betriebsergebnis (BE) berechnen.

Die Einzelkosten, also das Fertigungsmaterial und die Fertigungslöhne sowie die Sondereinzelkosten sind in der Vor- und der Nachkalkulation identisch. Denn man geht davon aus, dass die Preise für das Fertigungsmaterial durch langfristige Lieferverträge gesichert sind, so dass es zu keinen Abweichungen zwischen den vorkalkulierten und den tatsächlich entstandenen Fertigungsmaterialkosten kommen kann. Gleiches gilt auch für die Fertigungslöhne: Aufgrund von langfristigen Arbeitsverträgen und der genau bestimmten Dauer der einzelnen Arbeitsgänge kann es zu keinen Abweichungen zwischen Ist- und Normalkosten kommen.

Die Bestandsveränderungen werden aus den Werten der Vorkalkulation errechnet und anschließend in gleicher Höhe in die Nachkalkulation übernommen, weil Unternehmen aus Kostengründen auf eine genauere Ermittlung von Bestandsveränderungen auf Istkostenbasis verzichten. Es sind hier also wie bei den Einzelkosten keine Abweichungen möglich.

Ein Kostenträgerzeitblatt hat folgende Grundstruktur:

Ein Kostenträgerzeitblatt hat folgende Grundstruktur:

Vorkalkulation Nachkalkulation Abweichung
gesamt Kostenträger A Kostenträger B gesamt
FM
MGK X
FL
Rest-FGK X
MaKo X
SEKF
HKA
BVUE
HKFE
BVFE
HKU
VwGK X
VtGK X
SEKV
SK
Gewinn Umsatzergebnis Betriebsergebnis
vVP
VP
BVP
Sk
ZVP
R
LVP
  NVE   NVE
– SK (N) – SK(I) Differenz: ÜD/UD
  UErg   BE

Kostenüber- und Kostenunterdeckung

Normalerweise weichen die vorkalkulierten Gemeinkosten von den tatsächlichen Gemeinkosten ab. Sind die Istkosten höher als die vorkalkulierten Normalkosten spricht man von einer Kostenunterdeckung (UD). Das tatsächliche Betriebsergebnis ist geringer als das vorkalkulierte Umsatzergebnis.

Sind dagegen die vorkalkulierten Kosten höher als die tatsächlich angefallenen, also die Normalkosten größer als die Istkosten, so spricht man von einer Kostenüberdeckung (ÜD). Hier ist das Betriebsergebnis höher als das Umsatzergebnis.

Beispiel

Vorkalkulation Nachkalkulation Abweichung
  NVE   100 T€   NVE   100 T€
– SK (N)     80 T€ – SK(I)     70 T€ ÜD 10 T€
  UErg     20 T€   BE     30 T€ ÜD 10 T€

Die Nettoverkaufserlöse sind in diesem Beispiel 100.000,00 €. Sie ergeben sich aus der verkauften Stückzahl multipliziert mit dem Verkaufserlös. Werden alle Vertriebskonditionen in Anspruch genommen, so handelt es sich bekanntlich um den vorläufigen Verkaufspreis. Die vorkalkulierten Selbstkosten sind um 10.000,00 € höher als die tatsächlichen. Diese Überdeckung muss man von den Normalkosten abziehen, um zu den Istkosten zu gelangen. Bei der Berechnung des Betriebsergebnisses muss die Überdeckung zum Umsatzergebnis hinzu addiert werden. Im Falle einer Unterdeckung verhält es sich genau umgekehrt.

Kalkulation eines Unternehmens mit Hilfe des Kostenträgerzeitblattes: Beispiel 1

Ein Unternehmen fertigt in einem Zweigwerk das Produkt A. An Fertigungsmaterial fallen 20,00 €/St. an, die Fertigungslöhne betragen 30,00 €/St. In der Vorkalkulation werden folgende Zuschlagsätze verwendet: Material 5 %, Fertiung 80 %,Verwaltung/Vertrieb 15 %. In der Abrechnungsperiode wurden 18.000 Stück fertig gestellt. Aufgrund der guten Auftragslage wurden 20.000 Stück verkauft. Der kalkulierte Gewinnzuschlagsatz beträgt 8%. Alle Vertriebskonditionen werden in Anspruch genommen.

Am Ende der Abrechnungsperiode wird eine Unterdeckung in Höhe von 58.000,00 € festgestellt.

Ermitteln Sie das Betriebsergebnis sowie den Verkaufserlös pro Stück.

Vorkalkulation
gesamt pro Stück
FM                 20,00  keine betriebswirtschaftlich sinnvolle Stückzahl
MGK 5 %            1,00                  „
FL                 30,00                  „
FGK 80 %        24,00                  „
HKA                 75,00                  „
BVUE                  „
HKFE     1.350.000,00  Stückzahl 18.000 Stück
BVFE        150.000,00  Stückzahl   2.000 Stück
HKU     1.500.000,00                 75,00  Stückzahl 20.000 Stück
VwVtGK        225.000,00 15 %        11,25                   „
SK     1.725.000,00                 86,25                   „
Gewinn        138.000,00  8 %           6,90                   „
vVP     1.863.000,00                 93,15                   „

Zunächst werden die Herstellkosten pro Stück berechnet. Multipliziert man diesen Wert mit der Anzahl der fertig gestellten Stück, der Anzahl der vom Lager genommenen Artikel und der Anzahl der verkauften Stück, so kann man die Gesamtwerte ermitteln.

Der Verkaufserlös pro Stück entspricht dem vorläufigen Verkaufspreis und beträgt in diesem Beispiel 93,15 €.

Für das Betriebsergebnis muss die Kostenunterdeckung vom Umsatzergebnis subtrahiert werden.

BE = UErg – Kostenunterdeckung = 138.000,00 – 58.000,00 = 80.000,00 €

Kalkulation eines Unternehmens mit Hilfe des Kostenträgerzeitblattes: Beispiel 2

Ein Betrieb fertigt zwei Produkte A und B. Aus der Kostenrechnung der letzten Abrechnungsperiode sind folgende Werte  bekannt:

Produkt A gesamt Produkt B gesamt Produkt A/Stück Produkt B/Stück
Fertigungsmaterial      40.000,00 €      34.000,00 €        90,00 €      24,00 €
Fertigungslöhne      50.000,00 €      20.000,00 €      120,00 €      40,00 €
SEKV      10.800,00 €        4.500,00 €        20,00 €        6,00 €
fertig gestellte Menge      500 Stück      800 Stück
verkaufte Menge      540 Stück      750 Stück
Nettoerlös      520,00 €      186,00 €
Ist Normal-GKZ
MGK      34.000,00 €          50%
FGK    120.000,00 €        150%
VwVtGK      50.000,00 €          20%

Berechnen Sie das Umsatz- und das Betriebsergebnis.

Normalkosten Produkt A Produkt B Istkosten Abweichung
   FM 74.000,00 € 40.000,00 € 34.000,00 € 74.000,00 €
+ MGK 37.000,00 € 20.000,00 € 17.000,00 € 34.000,00 € + 3.000,00 €
+ FL 70.000,00 € 50.000,00 € 20.000,00 € 70.000,00 €
+ FGK 105.000,00 € 75.000,00 € 30.000,00 € 120.000,00 € – 15.000,00 €
   HKA 286.000,00 € 185.000,00 € 101.000,00 € 298.000,00 €
± BVUE + 40.300,00 € + 32.500,00 € + 7.800,00 € + 40.300,00 €
   HKFE 326.300,00 € 217.500,00 € 108.800,00 € 338.300,00 €
± BVFE + 10.600,00 € + 17.400,00 € – 6.800,00 € + 10.600,00 €
   HKU 336.900,00 € 234.900,00 € 102.000,00 € 348.900,00 €
+ VwVtGK 67.380,00 € 46.980,00 € 20.400,00 € 50.000,00 € + 17.380,00 €
+ SEKVt 15.300,00 € 10.800,00 € 4.500,00 € 15.300,00 €
   SK 419.580,00 € 292.680,00 € 126.900,00 € 414.200,00 € Ʃ + 5.380,00 €
   NVE 420.300,00 € 280.800,00 € 139.500,00 € 420.300,00 €
   BE/UErg   720,00 € – 11.880,00 € 12.600,00 € 6.100,00 € Ʃ + 5.380,00 €

Im Ist-Bereich rechnet man mit den tatsächlich entstandenen Gemeinkosten, im Normal-Bereich verwendet man die Normal-Gemeinkostenzuschlagsätze.

Berechnung der HK/St. Berechnung der HKFE Berechnung der HKU
A B HKFE  = HK/St. · fertig gestellte Menge HKU = HK/St. · verkaufte Menge
FM 90,00 € 24,00 € HKFEA = 435,00 · 500 = 217.500,00 € HKUA = 435,00 · 540 = 234.900,00 €
MGK 45,00 € 12,00 € HKFEB = 136,00 · 800 = 108.800,00 € HKUB = 136,00 · 750 = 102.000,00 €
FL 120,00 € 40,00 €
FGK 180,00 € 60,00 €
HK 435,00 € 136,00 €

Die Bestandsveränderungen werden in der Normal-Rechnung durch die Differenz der HKA mit den HKFE und der HKFE mit den HKU ermittelt und in die Istkostenkalkulation übernommen. Somit werden die HKFE und HKU in der Normal-Rechnung ermittelt. Die gesamte Abweichung ergibt sich aus dem Vergleich von Ist- und Normalrechnung. Es ist jedoch auch möglich, anhand der Veränderung der Lagerstückzahlen zuerst die Bestandsveränderungen zu berechnen und dann durch Subtraktion bzw. Addition auf die HKFE und HKU zu schließen.

Die Umsatzerlöse sind in beiden Rechnungen gleich hoch. Sie werden errechnet durch Multiplikation der vorläufigen Verkaufspreise mit den verkauften Mengen.

NVE   = verkaufte Menge · vorläufiger Verkaufspreis
NVEA =          540             · 520,00 € = 280.800,00 €
NVEB =          750             · 186,00 € = 139.500,00 €

Durch Vergleich der Selbstkosten mit den Umsatzerlösen erhält man in der Nachkalkulation das Betriebsergebnis und in der Vorkalkulation das Umsatzergebnis. In der Zeile Betriebsergebnis/Umsatzergebnis gelangt man mit dem umgekehrten Vorzeichen bei der Abweichung vom Betriebsergebnis zum Umsatzergebnis:

Betriebsergebnis – Abweichung = Umsatzergebnis
+ 6.100,00 € – (+ 5.380,00 €) = 720,00 €

Videoreihe Abschlussprüfung 2019 (LehrplanPlus)

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Kostenträgerrechnung IV: Aufgaben

Testen Sie Ihr Wissen an folgenden Beispielen:

Aufgaben:

1 Erstellen Sie das Kostenträgerzeitblatt, wenn folgende Angaben gegeben sind:

Einzelkosten:

gesamt Stück
Produkt A B A B
FM 24.000,00 € 32.000,00 € 32,00 € 16,00 €
FL I 12.000,00 € 11.200,00 € 48,00 € 24,00 €
FL II 6.000,00 € 28.000,00 € 44,00 € 10,00 €

Gemeinkosten:

Ist-Gemeinkosten Normal-GKZS
MGK 24.000,00 € 55 %
FGK I 17.800,00 € 120 %
FGK II 26.940,00 € 90 %
VwGK 16.540,00 € 10 %
VtGK 9.800,00 € 5 %

Weiterhin sind folgende Daten zu beachten:

Produkt A B
fertig gestellt 400 Stück 800 Stück
verkauft 456 Stück 760 Stück
vorläufiger Verkaufspreis 316,00 € 170,00 €

2 Abschlussprüfung (Bayern) 1994 Aufgabe II Nummer 2.1 und 2.3

Im Zweigwerk 2 wird ausschließlich Produkt A hergestellt. Die Kostenrechnung weist für den Monat Dezember folgende Werte aus:

Istkosten gesamt in € Ist-Zuschlagsatz Normalkosten gesamt in € Normal-Zuschlagsatz
FM
MGK 25 % 44.000,00 20 %
FL I 148.800,00
FGK I 130 %
FL II
Rest-FGK II 97.830,00 80 %
MaK II 120.100,00
VwVtGK 198.450,00 21 % 183.000,00 20 %

Von der fertig gestellten Menge konnten 40 Stück nicht verkauft werden. Bei den unfertigen Erzeugnissen wurde eine Bestandsminderung von 1.000,00 € festgestellt. Insgesamt wurde eine Bestandsmehrung von 7.000,00 € errechnet.

Berechnen Sie den Verbrauch an Fertigungsmaterial, die Höhe der Fertigungslöhne II und berechnen Sie die Herstellkosten pro Stück auf Normalkostenbasis.

3 Abschlussprüfung (Bayern) 1999 Aufgabe II Nummer 1.3 (abgewandelt)

Die Kosten- und Leistungsrechnung der MAESER AG hat im Zweigwerk I bei der Vorkalkulation für Erzeugnis W folgende Werte pro Stück ermittelt:

Selbstkosten 289,42 €
vorläufiger Verkaufspreis 312,80 €
Herstellkosten 217,00 €

Die HKA-Normal betragen im Monat November 520.800,00 €. Bei den unfertigen Erzeugnissen wird ein Minderbestand in Höhe von 43.400,00 € ermittelt. Von Erzeugnis W werden in diesem Monat 2.350 Stück verkauft. Es ergibt sich eine Kostenunterdeckung in Höhe von insgesamt 4.717,00 €. Sämtliche Verkaufskonditionen werden in Anspruch genommen.

Ermitteln Sie Art und Höhe der Bestandsveränderungen bei den fertigen Erzeugnissen in Stück.
Berechnen Sie das Umsatzergebnis für den Monat November.
Ermitteln Sie das Betriebsergebnis für diesen Monat.

4 Abschlussprüfung (Bayern) 2002 Aufgabe II Nummer 1.1

Die WICKER AG stellt chemische Produkte in verschiedenen Zweigwerken her. Im Werk Augsburg sind nach Durchführung der Kostenträgerzeitrechnung folgende Daten bekannt:

  • Kostenüberdeckung im Materialbereich: 5.000,00 €
  • Kostenunterdeckung im Fertigungsbereich: 2.700,00 €
  • HKFE-IST: 155.000,00 €
  • Es wurden 1.100 Stück verkauft.
  • Im Lager der Fertigerzeugnisse ergab sich eine Minderung von 100 Stück.
  • Die SKU-IST betragen 210.000,00 €.
  • Der vorkalkulierte Gewinn beträgt 20,00 €/Stück.
  • Die vorkalkulierten Selbstkosten/Stück betragen 180,00 €.
  • Aus den Aufzeichnungen des Unternehmens geht hervor, dass Rabatt, Vertreterprovision und Skonto stets in Anspruch genommen wurden.

Berechnen Sie die Herstellkosten pro Stück, die der Vorkalkulation zugrunde lagen, die gesamte Kostenüber- bzw. Kostenunterdeckung und das Betriebsergebnis.

5 Abschlussprüfung (Bayern) 2002 Aufgabe II Nummer 1.2

Im Werk Burghausen wurden im BAB des Monats Mai für die Fertigungsstelle I Gemeinkosten im Gesamtwert von 476.000,00 € ermittelt. Die Nachkalkulation errechnete für diese Kostenstelle einen Maschinenstundensatz von 40,00 €, basierend auf 8.000 Fertigungsstunden. Für die Rest-FGK ergab sich ein Zuschlagsatz von 60%. Obwohl den Kunden für Rest-FGK 65% verrechnet wurden, entstand im Mai eine Unterdeckung im Fertigungsbereich von 15.000,00 €.

Berechnen Sie die Maschinenkosten (gesamt) auf Normalkostenbasis.

Lösungen

Das Kostenträgerzeitblatt lautet folgendermaßen:

Istkosten Abweichung Normalkosten Produkt A Produkt B
   FM 56.000,00 € 56.000,00 € 24.000,00 € 32.000,00 €
+ MGK 24.000,00 € + 6.800,00 € 30.800,00 € 13.200,00 € 17.600,00 €
+ FL I 23.200,00 € 23.200,00 € 12.000,00 € 11.200,00 €
+ FGK I 17.800,00 € + 10.040,00 € 27.840,00 € 14.400,00 € 13.440,00 €
+ FL II 34.000,00 € 34.000,00 € 6.000,00 € 28.000,00 €
+ FGK II 26.940,00 € + 3.660,00 € 30.600,00 € 5.400,00 € 25.200,00 €
   HKA 181.940,00 € 202.440,00 € 75.000,00 € 127.440,00 €
± BVUE – 29.640,00 € – 29.640,00 € + 20.520,00 € – 50.160,00 €
   HKFE 152.300,00 € 172.800,00 € 95.520,00 € 77.280,00 €
± BVFE + 9.508,80 € + 9.508,80 € + 13.372,80 € – 3.864,00 €
   HKU 161.808,80 € 182.308,80 € 108.892,80 € 73.416,00 €
+ VwGK 16.540,00 € + 1.690,88 € 18.230,88 € 10.889,28 € 7.341,60 €
+ VtGK 9.800,00 € – 684,56 € 9.115,44 € 5.444.64 € 3.670,80 €
   SK 188.148,80 € + 21.506,32 € 209.655,12 € 125.226,72 € 84.428,40 €
   NVE 273.296,00 € 273.296,00 € 144.096,00 € 129.200,00 €
  BE/UErg + 85.147,20 € + 21.506,32 € 63.640,88 € 18.869,28 € 44.771,60 €

Berechnung der Herstellkosten pro Stück:

A B
   FM 32,00 € 16,00 €
+ MGK 55 % 17,60 € 8,80 €
+ FL I 48,00 € 24,00 €
+ FGK I 120 % 57,60 € 28,80 €
+ FL II 44,00 € 10,00 €
+ FGK 90 % 39,60 € 9,00 €
   HK 238,80 € 96,60 €
Ist Normal
   FM 220.000,00 €  100 · 44.000,00 : 20
+ MGK 44.000,00 €
+ FL I 148.800,00 € 148.800,00 €  Ist = Normal
+ FGK I 193.440,00 €  130% der FL I
+ FL II 108.700,00 €  195.660,00 € : 180 · 100
+ RFGK II 97.830,00 €  80 %
+ MaschK II 120.100,00 €
   HKA 922.000,00 €  915.000,00 € + 7.000,00 €
± BVUE + 1.000,00 €
   HKFE 923.000,00  €
± BVFE – 8.000,00 €  40 Stück
   HKU 915.000,00 €  183.000,00 € : 20 ·100
+ VwVtGK 198.450,00 € 183.000,00 €  20 %

Die VwVtGKnormal entsprechen 20 % der HKUnormal.

Die gesamte Bestandmehrung beträgt 7.000,00 €. Die HKA sind also um 7.000,00 € höher als die HKU. Von unten nach oben gerechnet: HKU + Bestandsmehrung insgesamt = HKA. Die einzelnen Bestandsveränderungen müssen hier noch nicht berechnet werden. Dies ist erst für die Berechnung der Herstellkosten pro Stück auf Normalkostenbasis nötig (siehe unten).

Die Differenz zwischen HKA und der Summe aus den Werten FM, MGK, FL I, FGK I, MaschK II entspricht 180% der FL II (922.000,00 € – 120.100,00 € – 193.440,00 € – 148.800,00 € – 44.000,00 € – 220.000,00 € = 195.660,00 €).

Die RFGKnormal II müssen nicht explizit berechnet werden.

Berechnung der Herstellkosten pro Stück auf Normalkostenbasis:

BVFE = HKStück · Bestandsveränderung im Lager für Fertigwaren in Stück
8.000,00 € = HKStück · 40
HKStück = 200,00 €

Das Vorzeichen der Bestandsveränderung ist bei der Berechnung der HKStück unerheblich.

Berechnung von Art und Höhe der Bestandsveränderungen bei den fertigen Erzeugnissen in Stück:

Abweichung Normal
   HKA 520.800,00 €
± BVUE + 43.400,00 €
   HKFE 564.200,00 €
± BVFE – 54.250,00 €  564.200,00 € – 509.950,00 €
   HKU 509.950,00 €  2.350 · 217,00 €
+ VwVtGK
  SK – 4.717,00 €

HKU = HKStück · verkaufte Menge
HKU = 217,00 € · 2.350 = 509.950,00 €

BVFE = HKStück · Bestandsveränderung im Lager für Fertigwaren in Stück
54.250,00 € = 217,00 € · Bestandsveränderung im Lager für Fertigwaren in Stück
Bestandsveränderung im Lager für Fertigwaren = 250 Stück

Dies ist wegen des negativen Vorzeichens eine Bestandsmehrung.

Berechnung des Umsatzergebnisses für den Monat November:

Ist Abw. Normal
SK – 4.717,00 € 680.137,00 €  2.350 · 289,42 €
NVE 735.080,00 €  2.350 · 312,80 €
BE/UErg 54.943,00 €

SK = SKStück · verkaufte Menge
UErl = VVP · verkaufte Menge
Das Umsatzergebnis ist das Ergebnis der Normal-Kalkulation.

Ist Abw. Normal
SK 684.854,00 € – 4.717,00 € 680.137,00 €
NVE 735.080,00 € 735.080,00 €
BE/UErg 50.226,00 € 54.943,00 €

Die Umsatzerlöse sind im Ist-Bereich genauso groß wie im Normal-Bereich. Das Betriebsergebnis ist das Ergebnis der Ist-Kalkulation.

Berechnung der Herstellkosten pro Stück, die der Vorkalkulation zugrunde lagen:

Ist Abw. Normal
   MK + 5.000,00 €
+ FK – 2.700,00 €
   HKA
± BVUE
   HKFE 155.000,00 € + 2.300,00 € 157.300,00 €  1.000 Stück
± BVFE     100 Stück
   HKU  1.100 Stück

Da sich im Lager der Fertigerzeugnisse eine Minderung von 100 Stück ergab, sind 100 Stück weniger hergestellt als verkauft worden. Die hergestellte Menge beträgt also 1.000 Stück. Die Abweichung bei den HKA beträgt 5.000,00 € – 2.700,00 € = + 2.300,00 €. Da sich durch die Bestandsveränderungen keine weiteren Abweichungen mehr ergeben können, beträgt auch die Abweichung bei den HKFE + 2.300,00 €.

Die HKFEnormal lassen sich durch die Abweichung berechnen.
HKFE = HKStück · hergestellte Menge
157.300,00 € = HKStück · 1.000
HKStück = 157,30 €

Berechnung der gesamten Kostenüber- bzw. Kostenunterdeckung und des Betriebsergebnisses:

Ist Abweichung Normal
   MK + 5.000,00 €
+ FK – 2.700,00 €
   HKA
± BVUE
   HKFE 155.000,00 €
± BVFE   100 Stück
   HKU   1.100 Stück
+ VwVtGK
   SK 210.000,00 € – 12.000,00 € 198.000,00 €  1.100 · 180,00 €
   NVE 220.000,00 € 220.000,00 €  198.000,00 € + 22.000,00 €
   BE/UErg 10.000,00 € 22.000,00 €  1.100 · 20,00 €

SKnormal = SKStück · verkaufte Menge
SKnormal = 180,00 € · 1.100 = 198.000,00 €
UErg = G · verkaufte Menge
UErg = 20,00 € · 1.100 = 22.000,00 €

Die Umsatzerlöse lassen sich durch Vergleich der Selbstkostennormal mit dem Umsatzergebnis ermitteln.

Die gesamte Abweichung wird anhand der Selbstkosten ermittelt:
198.000,00 € – 210.000,00 € = – 12.000,00 €

Die Umsatzerlöse stimmen im Ist-Bereich mit denen des Normal-Bereichs überein. Das Betriebsergebnis errechnet sich durch Vergleich der SK(I) mit den Umsatzerlösen.

Berechnung der Maschinenkosten (gesamt) auf Normalkostenbasis:

Ist Abweichung Normal
   FL I 260.000,00 € 260.000,00 €
+ RFGK I 60 % 156.000,00 € 65 % 169.000,00 €
+ MaKo I 320.000,00 € 292.000,00 €
   FK I 736.000,00 € – 15.000,00 € 721.000,00 €

Der BAB liefert Ist-Werte.
MaschKist I = 40,00 € · 8.000 = 320.000,00 €

GKist gesamt = RFGKist + MaschKist
476.000,00 € = RFGKist + 320.000,00 €
RFGKist = 156.000,00 €

Die RFGKist I entsprechen 60% der FL I. Die FL I betragen folglich 156.000,00 € : 60 · 100 = 260.000,00 €. Die FL I sind im Ist-Bereich genauso hoch wie im Normal-Bereich. Die RFGKnormal I betragen davon 65%, dies entspricht 169.000,00 €. Die gesamten FKist I lassen sich durch Summieren von FList I, RFGKist I und MaschKist I berechnen. Diese betragen 736.000,00 €. Damit können durch die Abweichung die FKnormal I in Höhe von 721.000,00 € berechnet werden. Die MaschKnormal I betragen somit 721.000,00 € – 169.000,00 € – 260.000,00 € = 292.000,00 €.