Probleme der Planwirtschaft

Probleme und Leistungen der Planwirtschaft

Die Planung und Abstimmung von Produktion und Konsum durch einen riesigen Verwaltungsapparat wies in der DDR gravierende Mängel auf. Veränderungen der Nachfrage konnten von der schwerfälligen Bürokratie kaum berücksichtigt werden, da es schon fast unmöglich war, die Fertigung von Millionen von Gütern zu steuern und ihre Verteilung zu organisieren. Probleme im Materialnachschub führten zu weitreichenden Problemen für die nach gelagerte Produktion: Produktionsausfälle waren an der Tagesordnung in der ostdeutschen Gesellschaft. Da die Planziele häufig mengenmäßig definiert waren („Tonnenideologie“), kam es zu Qualitätsmängeln und Materialverschwendung in der Produktion. Der Umweltschutz fand kaum Berücksichtigung, schwere Umweltschäden waren in allen Ostblockländern bei der Produktion an der Tagesordnung. Die Chemieindustrie in der DDR war hier ein typisches und negatives Beispiel. Die tatsächlichen Bedürfnisse und die Nachfrage spielten in dem System eine untergeordnete Rolle, was in allen Ländern des Ostblocks zu Mangelsituationen bei Gütern des täglichen Bedarfs führte; das Schlangestehen vor den Geschäften gehörte zum Alltag in der planwirtschaftlichen Wirtschaftsordnung.

Andererseits waren Grundnahrungsmittel wie Brot oder die Preise für öffentliche Verkehrsmittel und die Mieten so stark subventioniert, dass sie sich jeder problemlos leisten konnte. Weil aber diese Preise auch nicht entfernt in einem realistischen Verhältnis zu den tatsächlichen Kosten standen, wurde z.B. frisches Brot als billiges Tierfutter gern verwendet; der bauliche Verfall ganzer Stadtviertel war auch im Zusammenhang mit den sehr niedrigen Mieten zu sehen, weil keine Rücklagen für Reparaturen vorhanden waren. Eine Übersicht über die wesentlichen Schwachstellen und auch Leistungen können Sie der animierten Grafik entnehmen.