Allgemeine Energietechnik – Energieverbrauch
Weltweiter Primärenergieverbrauch
Die zeitliche Entwicklung des Primärenergieverbrauchs der Welt, aufgeschlüsselt nach verschiedenen Primärenergieträgern, ist im folgenden Diagramm dargestellt.

Aus dieser Abbildung geht hervor, dass der weltweite Energieverbrauch mit der einsetzenden Industrialisierung ansteigt. Eine geradezu explosionsartige Zunahme des Energieverbrauchs ist nach dem Zweiten Weltkrieg zu verzeichnen. Weiter ist ersichtlich, dass bisher die Zunahme des Weltenergieverbrauchs durch fossile Energieträger gedeckt wurde. Es ist aus zwei Gründen zu erwarten, dass der weltweite Energiebedarf auch in Zukunft weiter steigen wird: Der nach wie vor ungebremste Anstieg der Weltbevölkerung führt dazu, dass immer mehr Menschen Energie benötigen werden. Zusätzlich steigt auch der Pro-Kopf-Energieverbrauch. Während sich in den Industrieländern eine Stagnation des Pro-Kopf-Energieverbrauchs auf hohem Niveau abzeichnet, sind in weniger entwickelten Ländern große Steigerungsraten beim Pro-Kopf-Energieverbrauch festzustellen. Um die zunehmende weltweite Nachfrage nach Energie befriedigen zu können, ist deshalb eine verstärkte Nutzung regenerativer Energiequellen unabdingbar. Nur auf diese Weise kann eine umweltverträglichere Energienutzung gelingen.
Energieverbrauch in der Bundesrepublik Deutschland
Primärenergieverbrauch
Die zeitliche Entwicklung des Primärenergieverbrauchs in der Bundesrepublik Deutschland ist in der nächsten Abbildung zu sehen.

Wie aus der Abbildung hervorgeht, hat sich der Primärenergieverbrauch in den letzten Jahren der Bundesrepublik Deutschland kaum verändert. Die Primärenergieversorgung Deutschlands beruht zum größten Teil auf den fossilen Energieträgern Mineralöl, Kohle und Erdgas. Dabei ist eine Verschiebung von den Kohlen zum Erdgas erkennbar. Die Kernenergie, aus der innerhalb der nächsten Jahre ausgestiegen wird, trägt immerhin noch mit knapp 7% zur Primärenergieversorgung Deutschlands bei. Einen stetig wachsenden Beitrag (14%) liefern die regenerativen Energien. Trotz Energiewende beruht der Energiemix (darunter versteht man, dass – um einseitige Abhängigkeiten zu vermeiden – die Energieversorgung auf möglichst viele verschiedene Energieträger gestützt sein sollte) zu fast 80% auf den erschöpflichen Energien Kohle, Öl und Gas.
Endenergieverbrauch
Wie sich die in Deutschland benötigte Endenergie auf die einzelnen Sektoren aufteilt, zeigt diese Abbildung.

Verkehr, Haushalte und Industrie benötigen fast gleich viel Endenergie. In der Nachkriegszeit war mit Abstand die Industrie der größte Verbraucher. Diese Änderung in der Energieverbrauchsstruktur zeigt den Wandel Deutschlands vom Industrieland zur Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft sehr deutlich.
Energieverbrauch der privaten Haushalte
Die knapp 38 Millionen Haushalte in Deutschland verbrauchten pro Jahr rund 1180 Milliarden Kilowattstunden Endenergie. Das ergibt rund 31000 Kilowattstunden oder ca. 3,8 t SKE pro Jahr und Haushalt, dabei ist der Verbrauch des PKW mit eingerechnet.
Schließlich ist noch interessant, wie sich die benötigte Endenergie eines Haushalts auf die verschiedenen Verbraucher aufteilt, wobei der familieneigene PKW mit in die Bilanz aufgenommen ist. Dies ist in der folgenden Abbildung dargestellt.

| Man erkennt, dass die Raumheizung und das Auto die bei weitem größten Anteile beim Energieverbrauch eines Haushalts haben. Bei diesen lassen sich demnach auch am ehesten nennenswerte Einsparungen erzielen. Bei der Raumheizung sind ohne großen Aufwand Einsparungen durch eine gute Isolierung der Außenwände, moderne gesteuerte Heiztechnik und moderate Raumtemperaturen zu erzielen. Beim Auto ist es in erster Linie der Verzicht auf unnötige Fahrten und die Anschaffung eines sparsamen Modells.
Reserven und Ressourcen Bei der Diskussion um die zukünftige Energieversorgung der Menschheit unterscheidet man Reserven und Ressourcen. Als Reserven bezeichnet man bekannte Energievorräte, die sich unter den derzeitigen wirtschaftlichen und technischen Gegebenheiten sicher erschließen lassen. Ressourcen bezeichnen Energievorräte, die über die Reserven hinausgehen. Es sind Vorräte, die vorhanden oder wahrscheinlich sind, die sich aber derzeit noch nicht wirtschaftlich und/oder technisch erschließen lassen. Kennt man neben den Reserven auch noch den derzeitigen jährlichen Verbrauch, so kann man die statischen Reichweite des betreffenden Energieträgers berechnen, indem man den Quotienten aus den Reserven und dem momentanen Verbrauch bildet. Damit gibt die statische Reichweite an, nach wie viel Jahren die derzeit bekannten Vorräte bei konstant bleibender Förderung aufgebraucht sein werden.
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