Wahrscheinlichkeitsverteilung – Aufgaben

Testen Sie Ihr Wissen an folgenden Aufgaben

1 Bei einem Spiel wird ein Laplace-Würfel solange geworfen, bis das erste Mal die Zahl 1 erscheint, höchstens aber 5-mal. Die Zufallsgröße \(X\) gibt die Anzahl der Würfe an. Bestimmen Sie die zugehörige Wahrscheinlichkeitsverteilung.
Zeichnen Sie zusätzlich den Graphen der Wahrscheinlichkeitsverteilung.
2 Eine Laplace-Münze wird 5-mal geworfen. Die Zufallsgröße \(X\) gibt die Anzahl von Zahl an. Bestimmen Sie die zugehörige Wahrscheinlichkeitsverteilung.
3 Zu einer Tür gibt es fünf gleichaussehende Schlüssel. Diese werden nacheinander ausprobiert. Die Zu­fallsgröße \(X\) gibt die Anzahl der probierten Schlüssel an. Bestimmen Sie die Wahrscheinlichkeits­verteilung von \(X\).
Zeichnen Sie das zugehörige Stabdiagramm.
4 Aus einer Urne mit 10000 Losen, davon 500 Gewinnlose, werden nacheinander 5 Lose gezogen. Die Zu­fallsgröße \(X\) gibt die Anzahl der gezogenen Gewinnlose an. Geben Sie die zugehörige Wahrscheinlich­keitsverteilung an. Gehen Sie dabei davon aus. dass es sich um ein Ziehen mit Zurücklegen handelt.
Zeichnen Sie zusätzlich den Graphen der Wahrscheinlichkeitsverteilung.
5 Bei einer Produktion von Glühweintassen sind bei 10% der Tassen die Aufkleber schräg aufgeklebt. Jemand entnimmt der Produktion sieben Tassen. Die Zufallsgröße X gibt die Anzahl der Ausschuss-Tassen an. Bestimmen Sie die Wahrscheinlichkeitsverteilung von \(X\).

Lösungen

Es handelt sich hier nicht um einer Bernoulli-Kette, denn es ist wichtig, wann die 1 gewürfelt wird.

\[\begin{array} {c|c} x  & 1 & 2 & 3 & 4 & 5 \\ \hline P(X = x) & \frac{1}{6} & \frac{5}{36} & \frac{25}{216} & \frac{125}{1296} & \frac{625}{1296}  \end{array}\]

\(P(X = 1) = \frac{1}{6}\), beim ersten Wurf „1“.

\(P(X = 2) = \frac{5}{6} \cdot \frac{1}{6}\), beim ersten Wurf keine „1“, aber beim zweiten Wurf eine „1“.

\(P(X = 3) = (\frac{5}{6})^2 \cdot \frac{1}{6}\)

\(P(X = 4) = (\frac{5}{6})^3 \cdot \frac{1}{6}\)

\(P(X = 5) = (\frac{5}{6})^4 \cdot \frac{1}{6} + (\frac{5}{6})^5 \),  beim fünften Wurf die erste „1“ o d e r keinmal die „1“.

Es handelt sich hier um die Binomialverteilung \(B(5; 0,5)\). Es ergibt sich folgende Wahrscheinlichkeitsverteilung.

\[\begin{array} {c|c} x  & 0 & 1 & 2 & 3 & 4 & 5 \\ \hline P(X = x) & \ 0,03125 & 0,15625 & 0,31250 & 0,31250 & 0,15625 & 0,03125 \end{array}\]

Es handelt sich hier um ein Ziehen ohne Zurücklegen (kein Bernoulli!). Man erhält folgende Wahrscheinlichkeitsverteilung.

\[\begin{array} {c|c} x  & 1 & 2 & 3 & 4 & 5 \\ \hline P(X = x) & \frac{1}{5} & \frac{1}{5} & \frac{1}{5} & \frac{1}{5} & \frac{1}{5} \end{array}\]

\(P(X = 2) = \frac{4}{5} \cdot \frac{1}{4} = \frac{1}{5}\), erster Schlüssel falsch und zweiter Schlüssel richtig.

\(P(X = 3) = \frac{4}{5} \cdot \frac{3}{4} \cdot \frac{1}{3} = \frac{1}{5}\)

usw.

Da es sich um ein Ziehen mit Zurücklegen handelt, ist die Zufallsgröße binomialverteilt nach \(B(5; 0,05)\) mit der Kettenlänge \(n=5\) und der Trefferwahrscheinlichkeit \(p=\frac{500}{10000} = 0,05\).

\[\begin{array} {c|c} x  & 0 & 1 & 2 & 3 & 4 & 5 \\ \hline P(X = x) & 0,77378 & 0,20363 & 0,02143 & 0,00113 & 0,00003 & 0 \end{array}\]

Auch diese Zufallsgröße ist binomialverteilt nach \(B(7; 0,1)\) (da die Entnahme von nur wenigen Teilen aus einer sehr großen Produktionsmenge unbekannter Stückzahl praktisch wie Ziehen mit Zurücklegen modelliert werden kann). Die Wahrscheinlichkeitsverteilung sieht folgendermaßen aus.

\[\begin{array} {c|c} x  & 0 & 1 & 2 & 3 & 4 & 5 & 6 & 7 \\ \hline P(X = x) & 0,47830 & 0,37201 & 0,12400 & 0,02296 & 0,00255 & 0,00017 & 0,00001 & 0 \end{array}\]