Inhaltsangabe in Thesenform: Anwendung 2
Erstellen einer Inhaltsangabe in Thesenform: Übungstext
Aufgabe
1. Lesen Sie den Text mehrmals aufmerksam durch und klären Sie unbekannte Begriffe.
2. Verfassen Sie dazu eine Inhaltsangabe in Thesenform, die Sie mit einer Überblicksinformation einleiten. Überprüfen Sie Ihre Arbeit anhand folgender Checkliste dahingehend, ob alle Arbeitsschritte korrekt ausgeführt wurden.
Medienkompetenz fällt nicht vom Himmel
von Rezzo Schlauch
Wer im world wide web „hausarbeiten.de“ eingibt, gelangt in eine Datenbank, in der findige Schüler und Studenten ihre Hausarbeiten zur Mitbenutzung durch andere Interessenten ablegen und ihrerseits Arbeiten abrufen, kommentieren oder ergänzen können. Zu meiner Schulzeit gab es so etwas leider noch nicht. Wenngleich Pädagogen anders darüber denken, pfiffig ist die Hausarbeitendatenbank allemal. Sie straft die Mär von den glotzsüchtigen Jugendlichen, die nichts anderes mehr können, als sich von Medienangeboten berieseln zu lassen, Lügen. Das Schreckbild des gewalttätigen, realitätsblinden Jugendlichen, der überwiegend vor dem Fernseher sozialisiert wird, stimmt also so nicht, es ergibt sich vielmehr ein differenzierteres und vielschichtiges Bild. Die Programmvermehrung, die uns die Freigabe des Rundfunkmarktes beschert hat, hat nicht in gleichem Maße zum vermehrten Konsum der Angebote geführt.
Die Mediennutzung, speziell die Fernsehnutzung von Kindern und Jugendlichen, ist zwar hoch, aber sie ist nicht sprunghaft angestiegen. Bei den Drei- bis Zwölfjährigen ist sie zuletzt sogar leicht gesunken, auf 95 Minuten täglich. Nimmt man die Verweildauer der tatsächlich Fernsehenden, so zeigen die Zahlen von bis zu drei Stunden täglich bei den Dreizehn- bis Neunzehnjährigen allerdings, dass manche mehr Zeit vor dem Fernseher als in der Schule verbringen. Erst recht bedenklich werden die Fakten, wenn man sie sozial differenziert betrachtet und wenn man in Relation zieht, wie andere Kulturtechniken, etwa das Lesen, genutzt werden.
Gerade deshalb ist es wichtig, den Umgang mit Medien zu erlernen. Die Verbindung von Schrift, Ton und Bild, die Vernetzung der Mediennutzer untereinander, Rückkopplung und aktive Mitgestaltung stehen ja erst am Anfang der Entwicklung. In der Informationsgesellschaft, in der Wissen und Zugang zum Wissen längst zum Produktionsfaktor geworden sind, gehört Medienkompetenz – oder besser noch Kommunikationskompetenz – zur Grundausrüstung. Wer sich in Zukunft verständigen will, muss mit seiner Umwelt global kommunikationsfähig sein.
Durch die Digitalisierung der Medien werden sich nicht nur das Veränderungs- und Lerntempo, sondern auch die Methoden und Einstellungen zum Lernen verändern. Der Student ist heute nicht mehr auf seinen einzelnen „Lehrkörper“ am Studienort angewiesen, er kann elektronisch Wissen austauschen und überprüfen. Bildungsprozesse werden unabhängiger von Raum und Zeit. Wer sich nicht multikulturellen Erfahrungen und Weltsichten öffnet, wird genauso schnell ins Hintertreffen geraten wie derjenige, der meint, ausgelernt zu haben. Die Biografien, in denen das Lernen irgendwann abgeschlossen ist, in denen danach Mach- und Lehrphasen folgen, gibt es nicht mehr. Lebenslanges lernen heißt nicht, Wissen anzuhäufen, sondern Wissen aufspüren zu lernen und zu verknüpfen mit neuen Erfahrungen und Bewertungen, es so verfügbar zu machen. Orientierung zu finden und Orientierung zu geben wird zur zentralen Aufgabe der Wissensgesellschaft.
Aufgabe der Politik ist und bleibt es, auch unter veränderten Bedingungen Chancengleichheit für alle Menschen bei der Teilnahme am Leben herzustellen. Soll sich die künftige Generation nicht von vornherein in aktiv an der Entwicklung Teilhabende und Unkundige spalten, ist es längst nicht damit getan, Kindern und Jugendlichen einen PC und ein paar Spielangebote zur Verfügung zu stellen. Die Ausstattung mit kommunikationsfähiger Hard- und Software gehört ebenso dazu wie die Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrern, damit sie mit den Computerkids mithalten können. Hat der Pauker alten Stils längst ausgedient, wird der Lehrer moderner multimedialer Lernsitzungen seine Rolle als Mediator und Moderator suchen müssen.
Das Parlament vom 25.09.2000
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| · | einen Rechtschreibduden (hier findet man zu den meisten Fremdwörtern eine Minimalerklärung) |
| · | ein Fremdwörterlexikon (enthält meist etwas ausführlichere Worterklärungen) |
| · | Meyers Lexikon – Das Wissen von A-Z (in unseren Links) |
Checkliste zur Überprüfung der eigenen Arbeit
| · | Treten bei den Unterpunkten inhaltliche Überschneidungen auf? | ||
| · | Beziehen sich alle Unterpunkte inhaltlich klar auf den jeweiligen Überpunkt? | ||
| · | Weisen die Sinneinheiten die drei Bestandteile Autorbezug, Strukturwort und Inhaltsüberblick auf? | ||
| · | Ist der Inhaltsüberblick abstrakt genug und treffend ausformuliert, sodass die Unterpunkte gut dazu passen? | ||
| · | Sind Sinneinheiten und Unterpunkte als vollständige Sätze ausformuliert? | ||
| · | Wurde der Ausgangstext auf etwa ein Drittel gekürzt? | ||
| · | Geben trotzdem alle Punkte den Textinhalt sinngemäß korrekt wieder? | ||