Ökonomische Kennzahlen: Aufgabe

Testen Sie Ihr Wissen an folgendem Beispiel:

Situation:

Sie sind Erzieher und arbeiten als Gruppenleiter in einer betreuten Wohngruppe für Jugendliche, die von einer Stiftung, der JUHIBA, getragen wird. Die JUHIBA ist eine Institution in der derzeit rund 120 Kinder in unterschiedlichen Einrichtungen ambulant, teilstationär und stationär betreut werden. Das Kapital der Gesellschaft stammt aus der Erbschaft von Doris Schulze, die eine Summe von 2 Millionen Euro für die Betreuung benachteiligter und erziehungsschwieriger Kinder zur Verfügung gestellt hat.

Im Leitbild der JUHIBA sind unter anderem folgende Ziele zu finden:

Die Geschäftsführerin der JUHIBA, Frau Schwarz, kündigt an, im Rahmen ihrer turnusmäßigen Besuchsrunde auch Ihre Einrichtung aufzusuchen. In einer gemeinsamen Sitzung mit Frau Schwarz und allen Mitarbeitern der Wohngruppe soll auch darüber gesprochen werden, inwiefern die obigen Ziele des Leitbildes in den Jahren 2015 bis 2016 tatsächlich verfolgt wurden.

In der Übersicht finden Sie die Informationsmaterial der JUHIBA.

Aufgaben:

Erstellen Sie für die geplante Sitzung eine Argumentationshilfe für sich selbst, die folgende Punkte enthält:

  • die Arbeitsproduktivität sowie die Wirtschaftlichkeit für die Jahre 2015 und 2016
  • eine begründete Stellungnahme, inwiefern die Qualität verbessert wurde sowie die soziale Verantwortung und die Orientierung am Gemeinwesen gelebt wurde
  • den Beitrag Ihrer Wohngruppe zur Bewahrung des Grundstockvermögens

Tipp:

Die Arbeitsproduktivität könnte z.B. als Verhältnis von Belegungstagen je Mitarbeiter oder von Belegungstagen je Arbeitsstunde ausgedrückt werden.

Lösungen

Aufgrund der Reduzierung der Plätze von acht auf sechs wurde die Anzahl der Arbeitsplätze von 3,7 auf 3 reduziert. So konnte erreicht werden, dass die Arbeitsproduktivität relativ gleich geblieben. Die Wirtschaftlichkeit ist dagegen gestiegen.

Beitrag der Wohngruppe zur Bewahrung des Grundstockvermögens:

Durch die Kostenüberdeckung von 9.400,00 € im Jahr 2015 bzw. 8.000,00 € im Jahr 2016, was einem Kostendeckungsgrad von 102,5 % im Jahr 2015 bzw. 102,6 % im Jahr 2016 entspricht, trägt die Wohngruppe ihren Teil – zumindest zur nominalen Erhaltung des Kapitalstocks bei.

Verbesserung der Qualität, soziale Verantwortung und Orientierung am Gemeinwesen:

Die Studie eines Praktikanten, hat ergeben, dass die in der Wohngruppe investierten Mittel dazu führen, dass die Jugendlichen dazu befähigt werden ein erfolgreiches und selbstbestimmtes Leben zu führen, ohne auf die Sozialleistungen des Staates angewiesen zu sein und somit das in sie investierte Geld um ein Vielfaches dem Gemeinwesen wieder zu Gute kommt, sei es durch die Zahlung von Steuern oder die positiven Effekte ihrer erworbenen Sozialkompetenz. Die Studie hat uns auch einen Ansatzpunkt geliefert, unsere Qualität zu verbessern, indem wir die Jugendliche nicht nur in eine Ausbildung bringen, sondern auch die notwendigen „soft skills“ vermitteln, die notwendig sind, um dauerhaft in Arbeit zu bleiben.