Finanzierung: Aufgaben

Testen Sie Ihr Wissen an folgenden Beispielen:

Aufgaben:

1. Beschreiben Sie die Kriterien, nach denen die Quellen der Finanzierung gegliedert werden, sowie deren Zusammenhang!

2. Erläutern Sie die Ihnen bekannten Möglichkeiten der Eigenfinanzierung!

3. Erläutern Sie Vorteile des Leasings gegenüber dem Kauf von Anlagegütern!

4. Die KLINIKUM AG plant eine Reihe größerer Investitionen, wodurch zusätzlicher Kapitalbedarf in Höhe von 200.000.000,00 € entsteht. Die Unternehmensleitung überlegt zwei Alternativen der Finanzierung: zum einen könnten neue Aktien emittiert werden, zum anderen könnte ein langfristiges Darlehen aufgenommen werden.

Stellen Sie die Vorteile der Aktienemission bzw. der Kreditfinanzierung heraus; verwenden Sie dabei jeweils drei Gesichtspunkte!

Lösungen

Die Finanzierungsquellen können nach folgenden zwei Kriterien gegliedert werden:

  • Herkunft der Finanzierungsmittel: Erfolgt die Kapitalzuführung von außen (z.B. Kreditaufnahme), dann spricht man von einer Außenfinanzierung. Wird das neue Geldkapital im Unternehmen gebildet (z.B. Bildung von Pensionsrückstellungen), so handelt es sich um eine Innenfinanzierung.
  • Rechtsstellung der Kapitalgeber: Erfolgt die Finanzierung über Teilhaber durch neues oder zusätzliches Eigenkapital, dann spricht man von einer Eigenfinanzierung. Werden Kredite von Gläubigern zur Verfügung gestellt, dann handelt es sich um eine Fremdfinanzierung

Bei der Einordnung einer Finanzierungsmaßnahme werden immer beide Kriterien (Herkunft und Rechtsstellung) berührt. Z.B. stellt die Kreditfinanzierung sowohl eine Außenfinanzierung (nach Herkunft) als auch eine Fremdfinanzierung (nach der Rechtsstellung) dar.

Möglichkeiten der Eigenfinanzierung:

  • Einlagen- und Beteiligungsfinanzierung: Hier stellen Eigentümer bzw. Gesellschafter dem Unternehmen Kapital (Geld oder andere Vermögenswerte) für längere Zeit zur Verfügung. Dieses Kapital erscheint bei der Position Eigenkapital auf der Passivseite der Bilanz.
  • Selbstfinanzierung: Hierunter versteht man eine Finanzierung aus erwirtschafteten und einbehaltenen Gewinnen, die nicht ausgeschüttet werden, sondern im Unternehmen verbleiben.

Statt hoher Investitionskosten zahlt der Leasingnehmer monatliche Raten, wird jedoch nicht Eigentümer des Sachanlagenguts. Dies hat Vorteile:
Zum einen ergibt sich durch den Wegfall der Anfangsinvestition ein verminderter Kapitalbedarf, der ansonsten wohl durch Fremdkapital gedeckt werden müsste. Die Verschuldung des Unternehmens ist insgesamt geringer, wodurch sich seine Kreditwürdigkeit verbessert. Bei geringerer Verschuldung vergibt die Bank möglicherweise Kredite zu günstigeren Konditionen und auch das Image des Unternehmens in der Öffentlichkeit wird durch eine geringere Verschuldung gestärkt.

Vorteile der Beteiligungsfinanzierung:

  • Die Finanzierung durch Aktien verursacht keine verpflichtenden monatlichen Kosten durch Zinszahlungen.
  • Das Eigenkapital steht dem Unternehmen unbefristet zur Verfügung.
  • Die Verschuldung wird gering gehalten, was die Konditionen der laufenden Kredite günstig hält und weiteren Spielraum für neue Kredite ermöglicht.

Vorteile der Kreditfinanzierung:

  • Die bisherigen Eigentümer behalten ihr Mitspracherecht und müssen die Entscheidungen mit keinen zusätzlichen Eigentümern teilen.
  • Ebenso verteilt sich der erwirtschaftete Gewinn auf eine gleichbleibende Zahl von Anteilseignern.
  • Der Abschluss eines Darlehensvertrags lässt sich mit geringerem formalen Aufwand bewältigen als eine Kapitalerhöhung.