Aufgabenbereiche der Sozialen Arbeit

Lernsituation – „Ich informiere mich über das Berufsfeld Soziale Arbeit“

Soziale Arbeit ist ein Berufsfeld mit enormer Verantwortung, und zwar Verantwortung für andere Menschen.

Im Fach Pädagogik/ Psychologie haben Sie bereits einige Aufgabenfelder und Berufsgruppen der Sozialen Arbeit kennengelernt. Da Sie nach dem Abschluss an der Beruflichen Oberschule an einer Tätigkeit in dieser beruflichen Fachrichtung interessiert sind, möchten Sie sich einen detaillierten Überblick über das gesamte Berufsfeld der Sozialen Arbeit verschaffen. Auf dieser Grundlage können Sie entsprechend Ihrer persönlichen Interessen und Fertigkeiten den richtigen Beruf bzw. das richtige Studium auszuwählen.

Aufgaben:

1. Sammeln Sie zunächst in einem Brainstorming Ihnen bekannte Arbeits- und Studienbereiche des Berufsfeld der Sozialen Arbeit. Ergänzen Sie anschließend die Tätigkeitsbereiche mithilfe geeigneter Internetseiten (z.B. https://berufenet.arbeitsagentur.de)

2. Informieren Sie sich mithilfe des Textes über das Berufsfeld Soziale Arbeit und erstellen Sie ein anschauliches MindMap zu den Aufgabenbereichen. Ordnen Sie dabei die von Ihnen gesammelten Arbeits- und Studienfelder zu.

3. Verdeutlichen Sie einen Aufgabenbereich der Sozialen Arbeit sowie dessen Bedeutung anhand einer von Ihnen recherchierten Lebenssituation einer Person.

4. Reflektieren Sie, welche persönlichen Eigenschaften und Motivationen sollte eine Person in diesem Berufsfeld mitbringen. Konkretisieren Sie diese anhand des von Ihnen ausgewählten Tätigkeitsbereichs. (Sehen Sie diese Stärken und Eignungen bei sich?)

Informationstext

Der Begriff Soziale Arbeit

Soziale Arbeit dient seit den 90er-Jahren als Sammelbegriff der traditionellen Fachrichtungen Sozialpädagogik und Sozialarbeit. Dabei handelt es sich um wissenschaftlich fundierte, professionelle Hilfe. Soziale Arbeit versteht sich deshalb als eine Profession und grenzt sich damit ab von ehrenamtlichen und privaten Hilfeleistungen.

Ab Mitte der sechziger Jahre kam es zu einer Ausweitung beider Disziplinen und in der Praxis wie auch in der Wissenschaft zunehmend zu Überschneidungen. Neue Tätigkeitsfelder in der Betreuungsarbeit, Bildung und Beratung entstanden und die Struktur Sozialer Arbeit wurde durch neue Organisationsformen vielfältiger.

Die wichtigsten Praxisbereiche der Sozialen Arbeit sind heute:

Sozialhilfe

  • Beratung
  • finanzielle Unterstützung
  • Rehabilitation

Gesundheits- und Altenhilfe

  • Soziale Dienste

Betreuung und Unterstützung von

  • Alten
  • Behinderten
  • Kranken
  • Drogenabhängigen

Kinder- und Jugendhilfe

  • Erziehung
  • Beratung
  • Hilfe und Fürsorge

Die Gegenwartsaufgabe der Sozialen Arbeit

In jeder Gesellschaft entstehen soziale Probleme, die von den Betroffenen aus eigener Kraft nicht bewältigt werden können. Die Gesellschaft ist daher verpflichtet, Angebote zur Verhütung, Minderung und Bewältigung von Problemen und Notständen zu machen.

Zielsetzung ist in der akuten Situation

  • die Abwendung bestehender Notlagen (wirtschaftliche, soziale, kulturelle)
  • die Minderung oder die Verhinderung sozialer Probleme
  • die Förderung von gesellschaftlicher Teilhabe

Die Aufgaben der Sozialen Arbeit sind:

  • Prävention und Behebung von sozialen Benachteiligungen
  • Bildungs- und Freizeitangebote
  • politischen Einflussnahme zur Veränderung von
    gesellschaftlichen Rahmenbedingungen (Quelle: DBSH – Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit e.V.)

Organisation Sozialer Arbeit

Die Fachkräfte Sozialer Arbeit in Sozialdiensten und Einrichtungen sind in der Regel im Angestellten oder Beamtenverhältnis beschäftigt oder arbeiten in geringer Zahl auch freiberuflich.

Träger der Sozialen Arbeit sind:

Öffentliche Träger

Ämter und Dienststellen auf

  •  Bundesebene
  • Landesebene
  • kommunaler Ebene

Kirchliche Träger

Katholische und evangelische Kirche

  • Caritas
  • Kath. Jugendfürsorge
  • Innere Mission
  • Diakonie

Freie/ private Träger

geschäftsfähige juristische Personen

  • Körperschaften, Anstalten, Stiftungen
  • Wohlfahrtsverbände
  • gemeinnützige Organisationen
  • Großbetriebe
  • private Träger von Initiativen, Projekten und Selbsthilfegruppen

Die Zusammenarbeit der großen Trägergruppen richtet sich dabei nach zwei Grundsätzen:

Subsidiaritätsprinzip: An erster Stelle stehen die freien Träger, um benötigte Einrichtungen zu schaffen. Erst, wenn diese dazu nicht in der Lage sind (finanzielle oder personelle Gründe) ist der Staat (öffentlicher Träger) bzw. die Gemeinde (Kommune) verpflichtet, diesen Bedarf zu decken.

Solidaritätsprinzip: Einzelne Träger müssen ihre Arbeit aufeinander abstimmen.