Medien als Einflussfaktor für Lernprozesse auf der Basis einer Lerntheorie

Aufgaben:

1. Informieren Sie sich über den Einfluss von Medien auf das Verhalten im Sinne des klassischen Konditionierens.

2. Suchen Sie ein passendes Werbevideo, an welchem Sie den Einfluss der Medien erklären können.  Veranschaulichen Sie anhand Ihres gefundenen Werbespots den Einfluss von Medien auf das Verhalten. Gehen Sie dabei auf die relevanten Begriffe des klassischen Konditionierens ein.

3. Reflektieren Sie die Einflussstärke von Medien auf Lern- und Verhaltensprozesse. Finden Sie weitere eigene Beispiele, an welchen Sie diese aufzeigen.

Informationstext zu den Medien als Einflussfaktor für Lernprozesse

Bei Menschen finden täglich und in allen Lebensbereichen Konditionierungen statt. Das klingt zunächst sehr laienhaft und auch alltagspsychologisch angehaucht. Aber ist es nicht wirklich so?

Wichtig: Betrachten Sie vorab ein Werbevideo für ein Produkt Ihrer Wahl (z.B. aus dem Bereich Körperpflege, der Bekleidungsbranche, der Automobilindustrie, …).

Überlegen Sie, ob Sie schon einmal ein Produkt gekauft haben, WEIL Sie es in der Werbung gesehen haben.

Der mediale Einfluss auf die Gesellschaft nimmt zu. Werbeanzeigen über Social Media, Werbeblöcke im Abendprogramm, die den Spielfilm in die Länge ziehen und bisweilen 10-minütige Phasen mit Lebensmitteln aller Art, Parfums, Klamotten und Handtaschen, beeinflussen den Konsumenten. Der Nutzer wird fast beiläufig konditioniert, denn attraktive Menschen, Stars und VIPs präsentieren sich im Sonnenschein mit perfekt abgestimmter Musik mit dem Produkt, das natürlich jeder braucht, weil jeder ebenso attraktiv, schön und von allen bejubelt sein Leben gestalten möchte. Das weite Feld der Medien, vor allem das der Werbung, „spielt“ mit der Kopplung von Reizen und der damit verbundenen Entstehung von bedingten emotionalen Reaktionen und Verhaltensweisen.

Besonders in der Werbung findet die klassische Konditionierung häufig Anwendung. Dabei ist das Produkt zunächst als neutraler Reiz anzusehen, auf welchen der Kunde zunächst noch unspezifisch reagiert. Das Produkt an sich löst noch keine besondere Reaktion aus. Im Zuge des Werbeclips wird dann dieses „neue“, anzupreisende Produkt mit unbedingten oder bereits konditionierten Reizen gekoppelt, die besonders positive emotionale Reaktionen auslösen. Sehr häufig wird das Werbeprodukt von attraktiven Männern/Frauen bzw. bekannten Sportlern/Musikern präsentiert, die Freude, Erfolg, Zufriedenheit und Glück ausstrahlen. Durch häufiges Darbieten des zu bewerbenden Produktes (Werbekampagnen) soll dieses nach einiger Zeit die gleichen positiven emotionalen Reaktionen beim Konsumenten auslösen. In diesem Zusammenhang sei an das bereits bekannte „Gesetz der Kontiguität“ erinnern, welches genau diese mehrmalige Darbietung explizit beschreibt.

Allgemeine Exemplifikation: Häufig werden in Werbeanzeigen für schnelle Autos und Motorräder freizügig gekleidete, attraktive junge Frauen zusammen mit den Produkten dargestellt. Auch exotische Urlaubslandschaften, vor denen junge und aktive Menschen das Leben genießen, stellt man z.B. zusammen mit alkoholischen Getränken oder Süßigkeiten dar, die man verkaufen möchte.