Gesetzmäßigkeiten des klassischen Konditionierens

Aufgaben:

1. Informieren Sie sich über die Gesetzmäßigkeiten des Klassischen Konditionierens.

2 Erstellen Sie eine Übersicht in Tabellenform, in welcher Sie zentrale Inhalte und das gegebene Beispiel aufnehmen. Orientieren Sie sich an der vorgegebenen Tabelle.

Fachliche Explikation

Gegebenes Beispiel (Theo)

Eigenes Beispiel

Reizgeneralisation
Reizdiskrimination
(…)


3. Finden Sie zu den Ihnen nun bekannten Gesetzmäßigkeiten eigene Beispiele und ergänzen Sie diese in Ihrer Tabelle. Denken Sie hierbei an Ihre eigene Schulzeit, Ihre berufliche Laufbahn bzw. auch an private Situationen und Ereignisse.

4. Reflektieren Sie die Bedeutung der Gesetzmäßigkeiten im Alltag. Fertigen Sie Notizen an

Informationstext zu den Gesetzmäßigkeiten des Klassischen Konditionierens

Es gibt in der Literatur eine Reihe von Begriffen für die hier behandelte Vorstellung vom Lernen, wie z.B. Signal-Lernen, Reaktionslernen oder Reiz-Reaktionslernen. Diese werden in der Literatur gleichbedeutend verwendet. Weitere wichtige Fachbegriffe des klassischen Konditionierens werden als Gesetzmäßigkeiten des klassischen Konditionierens bezeichnet.

a) Reizgeneralisation

Die bedingte Reaktion wird nicht nur durch den im Versuch verwendeten CS ausgelöst, sondern auch durch einen ähnlichen Reiz. Im Beispiel des Pawlow’schen Versuchs sonderte der Hund also auch dann Speichel ab, wenn er einen Glockenton hörte, der ein bisschen höher oder tiefer war, als der Glockenton aus dem ersten Versuch. Diesen Sachverhalt nennt man Reizgeneralisation.

Exemplifikation:

Theo (10 Jahre) hat durch Konditionierung gelernt, vor einem bestimmten Lehrer (=Lehrer X) Angst zu haben. Diese Angst vor dem Lehrer X wird von Theo nun auf alle Lehrer der Schule übertragen. D.h., dass er nicht nur vor dem Lehrer X, der bei ihm ein bestimmtes Fach unterrichtet, Angst hat, so sondern auch vor dem Lehrer Y und der Lehrerin Z. Der Schüler Theo hat also die erworbene Angst auf alle anderen Lehrkräfte übertragen und demnach generalisiert. Er trifft keine Unterscheidung.

b) Reizdiskrimination/ Reizdifferenzierung

Die Reizdiskrimination oder Reizdifferenzierung beschreibt das genaue Gegenteil der Reizgeneralisation. Bietet man dem Hund im klassischen Versuchsaufbau verschiedene Glockentöne an, den UCS aber nur in Verbindung mit einem bestimmten Ton, so lernt er mit der Zeit diese Töne zu unterscheiden. Die CR (Speichelfluss) folgt nur noch auf einen bestimmten Ton, den CS. Diese Fähigkeit zur Unterscheidung von Reizen wird als Reizdiskrimination bezeichnet.

Exemplifikation:

Theo hat durch Konditionierung gelernt, vor einem bestimmten Lehrer Angst zu haben. Die Angst wird jedoch nicht auf andere Lehrer übertragen. Das Kind kann zwischen den verschiedenen Lehrern unterscheiden. Er erkennt den Lehrer X als den angstauslösenden Lehrer, hat aber mit den anderen Lehrern Y und Z keine Probleme.

c) Extinktion (Löschung)

Dieser Begriff stammt aus dem Lateinischen (lat. exstinguere = auslöschen) und beschreibt in den behavioristischen Theorien Lernprozesse, nach denen die bedingte Reaktion nicht mehr gezeigt wird. Bleibt demnach über längere Zeit eine Koppelung von UCS und CS aus, so bildet sich die konditionierte Reaktion immer weiter zurück. Man spricht von einer Löschung.

Exemplifikation:

Der Schüler Theo hatte durch Konditionierung gelernt, vor dem Lehrer X Angst zu haben. Da die negativen Erfahrungen jedoch schon lange nicht mehr aufgetreten sind, hat das Kind vor diesem Lehrer heute keine Angst mehr.

Ist eine CR gelöscht, kann sie trotzdem nach einiger Zeit wieder spontan auftreten. Dieses Phänomen nennt man Spontanerholung.

Exemplifikation:

Da die negative Erfahrung mit einem bestimmten Lehrer schon lange nicht mehr aufgetreten sind, hat Theo vor dem Lehrer X grundsätzlich keine Angst mehr. Da Lehrer X den Schüler aber äußerst schroff angesprochen hat, fühlt sich Theo wieder an die Anfangszeit erinnert. Ohne weiteren erkennbaren Grund entwickelt Theo noch einmal starke Angst gegenüber diesem Lehrer.

d) Habituation

Reaktionen (speziell Orientierungsreaktionen beim Auftreten neuer Reize) können mit der Zeit schwächer werden, weil der Organismus sich an sie gewöhnt hat. Man spricht von der Habituation. Dieses Phänomen ist vor allem in der praktischen Anwendung der Theorie des klassischen Konditionierens von Bedeutung.

Exemplifikation:

Die Geräusche der Fahrzeuge, die vor Ihrem Fenster vorbeifahren, nehmen Sie nicht mehr bewusst wahr.